Wird es einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets geben? Genau diese Frage sorgt momentan für allerhand Diskussionen.

Das 9-Euro-Ticket ist gut bei den Menschen angekommen und wird von vielen auch gerne benutzt. Es macht nicht nur das Reisen während der Sommerferien einfacher und günstiger, sondern auch die allgemeine Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Alltag. Kein Wunder, dass sich jetzt viele einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets wünschen. Wie genau dieses Nachfolgeticket aussehen könnte, wird im Moment stark diskutiert, wie auch tagesschau.de berichtet.

Welche Ideen gibt es für einen Nachfolger?

Immer mehr Stimmen sprechen sich für die Möglichkeit eines Nachfolgers des 9-Euro-Tickets aus. Inzwischen gibt es auch schon einige Ideen, wie dieser Nachfolger aussehen könnte. Einerseits wurde der Vorschlag unterbreitet ein Ticket anzubieten, welches Bundesweit gültig ist und das 365 Euro im Jahr kosten würde. Ein anderer Vorschlag beinhaltet wiederum einen monatlichen Preis von 29 Euro. Beide Varianten würden den Geldbeutel der Fahrgäste um einiges entlasten. Außerdem würde es sicherlich mehr Menschen dazu animieren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Bilder MVV Verbundbericht 2015

Die Idee eines Nachfolgers auf Grundlage des 9-Euro-Tickets, das bundesweit gültig ist, wird von einigen unterstützt. So spricht sich der Städte- und Gemeindebund stark für dieses Vorhaben aus. Nur bei der Umsetzung gibt es noch gewisse Uneinigkeiten. Während CSU-Chef Markus Söder eher für die 365 Euro Variante ist, schlugen die Verbraucherzentralen ein Ticket für 29 Euro im Monat vor. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kam zudem noch mit einer neuen Idee für ein bundesweites 69 Euro Ticket um die Ecke.

Pro und Contra Argumente

Es dürfte nicht überraschen, dass nicht alle diese Idee gut finden. So lehnt beispielsweise der Deutsche Landkreistag sowohl eine Verlängerung, als auch einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets in jeglicher Form ab. Als Grund dafür werden die hohen Geldsummen angeführt, die in die Unterstützung des 9-Euro-Tickets fließen. Diese belaufen sich auf 2,5 Milliarden Euro, die auch an anderer Stelle gebraucht werden. So hätte dieses Geld statt in das 9-Euro-Ticket auch in die Taktung und die Ausstattung des öffentlichen Nahverkehrs fließen können.

Bilder MVV Verbundbericht 2015

Es ist klar, dass erst einmal geprüft werden muss, ob und wie so ein Nachfolge-Ticket in die Haushalte der Länder und des Bundes passen könnte. Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing könnte dementsprechend erst Ende des Jahres oder Anfang 2023 mit einem Nachfolgeangebot gerechnet werden. Falls die Idee wirklich umgesetzt wird, könnte es Umweltverband Greenpeace zu Folge für gleich zwei Probleme hilfreich sein. Zum einen würde es die von der Energiekrise getroffenen Haushalte deutlich entlasten, denn diese könnten mit so einem Ticket monatlich mehrere hundert Euro sparen. Zum anderen könnte es auch den Klimaschutz im Verkehr voranbringen. Ein solches Ticket könnte helfen, den CO2-Ausstoß jährlich um zwei bis sechs Millionen Tonnen zu senken.

Fazit zum Nachfolger des 9-Euro-Tickets

Das 9-Euro-Ticket ist für viele eine schöne Sache. Ein Ticket, das nicht nur günstig, sondern auch bundesweit im öffentlichen Nahverkehr nutzbar ist, ist einfach praktisch. Man muss nicht in jeder Region herausfinden, welches Ticket man kaufen muss. Der Staat muss dafür aber natürlich auch einiges an Geld zahlen. Geld, das auch an anderer Stelle gebraucht werden könnte. Dementsprechend stellt sich zunächst die Frage, ob ein Nachfolger überhaupt finanzierbar wäre. Fest steht jedoch, dass die Nachfrage da ist und viele Familien es gerade jetzt zu schätzen wüssten, wo alles andere so teuer geworden ist. Und auch für das Klima könnte es gut sein. Denn dadurch würden mehr Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Es könnte unseren CO2-Ausstoß um einiges verringern, was definitiv einen wichtigen Faktor darstellt. Die Idee ist also in jedem Falle eine Prüfung und Diskussion wert.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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  • Klar ist so ein 9 € Ticket bequem, und wer möchte nicht gerne etwas geschenkt bekommen.

    Aber abgesehen von der Finanzierbarkeit (der ÖPNV ist eh stark subventioniert) ist auch zu beachten, dass je mehr Geld in den Wirtschaftskreis (eben auch über Subventionen) gepumpt wird, umso stärker die Inflation steigt, und in der Frage sind wir bei Raten angekommen, die niemanden mehr begeistern können.

    Stattdessen sollten zielgerichtet die unterstützt werden, die unter den derzeitigen Kosten besonders leiden, eben weil sie beruflich auf den Verkehr angewiesen sind UND, als Endverbraucher, die Kosten nicht auf die Kosten / Erträge umlegen können.

    Ich betrachte es nicht als notwendig, dass Sozialschwache zum Spaß für quasi lau quer durch die Republik schippern können, und auch mehrere Urlaubsreisen im Jahr sind nur realisierbar, wenn es die eigene Geldbörse hergibt.

    • Sehe ich genauso. Es gibt in quasi jeder Stadt für einkommensschwache Menschen ein sog. Sozialticket. Für die anderen sind die Tarife nicht massenhaft teuer. Im VRR (Ruhrgebiet) zahlt man um die 80 Euro und kann damit super zur Arbeit, zu Freunden und auch in Freizeit fahren.

      Problematisch sind nur die Pendler, welche mehrere Tarifgebiete durchfahren. Da wird es teuer und m.M. ist hier auch Abhilfe notwendig. Aber zum Dumpingpreis durch die ganze Republik – mit fehlender Infrastruktur – hilft niemandem. Aber interessant, dass die FDP ausgerechnet dafür ist …

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