Bei der Lufthansa könnte es im nächsten Jahr ein neues, grünes Treueprogramm geben. Hier sollen Kunden für mehr Nachhaltigkeit zahlen.

Lufthansa plant die Einführung eines neuen Treueprogramms mit Nachhaltigkeitsaspekt. Bei diesem „grünen“ Programm sollen die Kunden für einen niedrigeren CO2-Fußabdruck zahlen. Dabei könnte die Mitglieder grün markierte Sitze oder auch digitale Zertifikate erwarten, so zumindest mögliche Pläne des Kranichs, wie unter anderem Bloomberg berichtet. In jedem Fall sollen die Kunden ihre Unterstützung der Nachhaltigkeitsbemühungen der Lufthansa nach außen hin zeigen können.

„Reisende möchten, dass andere wissen, dass man umweltbewusst reist“

Bei den meisten Airlines müssen Passagiere für diverse Extraleistungen auch extra zahlen. Seien es Sitzplatzreservierungen, Gepäck oder besondere Services. Genau hier geht die Lufthansa noch einen Schritt weiter: Denn der Kranich plant die Einführung eines neuen Prämienprogramms, bei dem die Kunden für die Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks zahlen sollen. So sollen die Mitglieder des Programms gegen Bezahlung einen Nachweis beispielsweise ob der Unterstützung alternativer Treibstoffe oder den Erwerb von Emissionszertifikaten erhalten können. Dabei soll sich die Lufthansa einige Möglichkeiten überlegt haben, damit Kunden ihr Umweltbewusstsein zeigen können: Beispielsweise über grüne Markierungen der Sitze oder auch digitaler Plaketten für das Smartphone.

We do think the eco-conscious traveler wants people to know that they’re an eco-conscious traveler. It needs to be chic to show off you’re flying green.

Christina Foerster, Chief Customer Officer der Lufthansa

Doch wieso geht die Lufthansa diesen Weg? Natürlich kann man dem Kranich nun viel unterstellen, doch Fakt ist, dass Airlines weltweit schauen müssen, wie sie die geschätzten Kosten in Höhe von zwei Billionen US-Dollar an Mehrkosten zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 tragen können. Da liegt es natürlich sehr nahe, jene Kosten auf die Passagiere zu übertragen. Das neue grüne Treueprogramm könnte im kommenden Jahr an den Start gehen, ist jedoch noch nicht endgültig beschlossene Sache.

Lufthansa Airbus A350
Lufthansa will mit einem Treueprogramm Fluggäste für mehr Nachhaltigkeit zahlen lassen.

Lufthansa hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu 2019 um die Hälfte zu senken. Das soll vor allem durch die Anschaffung modernerer und effizienterer Flugzeuge, sowie dem Kauf von SAF-Produkten und Nutzung von Kompensationen möglich sein. Im Vorkrisenjahr 2019 soll der Kranich demnach einen Negativrekord bei den Emissionen von 32 Millionen Tonnen erreicht haben. Im vergangenen, besonders stark von der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigten Jahr, lag dieser Wert bei „nur“ elf Millionen Tonnen. 2022 will die Lufthansa den Wert möglichst auf 22 Millionen Tonnen begrenzen.

Fazit zur möglichen Einführung des grünen Treueprogramms

Wird die Lufthansa im nächsten Jahr tatsächlich ein neues Treueprogramm, mit Fokus auf Nachhaltigkeit, einführen? Derzeit sehen die Planungen des Kranichs dies zumindest vor und hierbei dürfte es schon im Vorfeld sicherlich einiges an Kritik geben. Besonders ob der Aussagen des Chief Customer Officers, dass umweltbewusste Reisende ihr Umweltbewusstsein auch gerne zeigen möchten. Ob das grüne Treueprogramm jedoch von Erfolg gekrönt sein wird, sollte es eingeführt werden, lässt sich nur schwer vorhersagen. Bisher beteiligen sich jedoch auch nur gut ein Prozent der Reisenden etwa an den Kosten alternativer Kraftstoffe (SAF).

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Irgendwie ist es logisch, dass jedes Unternehmen seine Kosten (wie hier für den “Klimaschutz”) auf die Kunden umlegen muss, aber da die Tickets auch so schon gerade teuer genug sind, hätte ich dann, wenn ich mich freiwillig entscheiden müsste, lieber statt dem grünen nur einen grauen Sitz, und auch auf das Stück Papier für das Zertifikat verzichte ich dankend.

    Auf Greenwashing kann ich gut verzichten, aber vielleicht finden sich ja ein paar Weltverbesserer, die sich so als etwas ganz besonderes fühlen.

    • fliegen ist viel zu billig. die tickets sollten generell teurer sein, dafür auf solchen extraquatsch verzichten, der nur kosten verursacht für die eh schon gebeutelten airlines.

    • Frag mich auch, was dass bringen soll – sich “freikaufen” – bringt nichts (für die Umwelt!)

      “Zertifikat” wofür -> schau ich zahl für meinen CO2 – geht`s noch “dümmer”?

      Passt der Spruch (der kleine Unterschied):

      “Für dumm verkaufen ist Marketing,
      an Dumm verkaufen ist Vertrieb”

Alle Kommentare anzeigen (1)