Werden die Fluggäste von British Airways bald hungrig am Ziel ankommen?

Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung sind Themen, die unsere Gesellschaft aktuell sehr beschäftigen und immer wichtiger werden. Das geht auch an den Airlines nicht vorbei. Sie versuchen nicht nur ihr Image nachhaltiger zu gestalten, sondern manche gehen auch offensiv gegen Lebensmittelverschwendung auf Flügen vor. So auch British Airways. Laut aerotelegraph.com will die Airline jetzt das Essen an Bord reduzieren, indem sie nicht mehr für jeden Passagier Essen mitnimmt. Was British Airways genau vorhat, erfahrt Ihr in diesem Artikel!

Kein Essen mehr für jeden Passagier

Es ist ein bekanntes Problem, dass Fluggesellschaften auf fast allen Flügen zu viel Essen an Bord haben. Schließlich werden in allen Reiseklassen verschiedene Menüoptionen angeboten und es muss für jeden Gast etwas zu Essen mitgenommen werden. Dabei kommt es allerdings oft vor, dass Passagiere während des Fluges gar nichts essen, sondern beispielsweise lieber schlafen wollen. Hinzu kommt, dass nicht immer alles vom Gast gegessen wird. Als Konsequenz bleibt jede Menge Essen übrig, dass anschließend weggeworfen wird. Das führt nicht nur zu Lebensmittel-Verschwendung, sondern auch zu einer schlechteren CO2-Bilanz, da mit dem verschwendeten Essen auch unnötiges Gewicht an Bord mitfliegt.

British Airways Essen
British Airways wird nicht mehr für jeden Passagier Essen laden

British Airways möchte nun eine neue Strategie austesten, um dem entgegenzuwirken. Die Idee ist, auf einigen Flügen, probeweise nicht für alle Passagiere Essen zu laden. Dabei werden jedoch nicht irgendwelche Flüge ausgewählt, sondern das Ganze soll bei Flügen getestet werden, die entweder über Nacht gehen oder frühmorgens losfliegen. Besonders auf diesen Strecken wollen die meisten Fluggäste schlafen und nichts essen. British Airways möchte hier austesten, was passiert, wenn man dies mit einrechnet und von Anfang an nicht für alle Passagiere Essen mitnimmt. Auf diese Weise soll der entstehende Abfall reduziert werden.

British Airways
Könnten Fluggäste hungrig am Ziel ankommen?

Einige Mitarbeiter von British Airways halten dies allerdings nicht unbedingt für eine gute Idee, denn sie zeigen sich in Befragungen besorgt. Sie äußern Bedenken, dass manche Passagiere durch diese Tests kein Essen bekommen könnten, obwohl sie welches wollen und hungrig am Ziel ankommen. Dies sei bei ähnlichen Versuchen wohl bereits vorgekommen. Dem soll laut Airline durch Künstliche Intelligenz (KI) vorgebeugt werden, indem diese eine genauere Prognose erstellt, wie viel Essen mitgenommen werden sollte. Da es sich hierbei allerdings um Testversuche handelt, ist es fraglich, ob hier schon von Beginn an so genaue Prognosen erstellt werden können, dass kein Passagier hungern muss. Schließlich wären keine Tests nötige, wenn die Airline hier bereits einen einwandfreien Prozess entwickelt hätte. Andererseits gibt es andere Airlines wie beispielsweise Emirates oder Ethiad, die bereits KI und Bilderkennung nutzen, um durch Prognosen die Lebensmittelverschwendung zu verringern.

Andere Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung

Wie bereits erwähnt ist British Airways nicht die einzige Airline, die daran arbeitet, die Lebensmittelverschwendung zu verringern. Dazu werden unter anderem Künstliche Intelligenz und Prognosen genutzt. Es gibt aber auch andere Strategien. So hat Emirates beispielsweise erst kürzlich verkündet, dass Business Class Passagiere ihre Hauptmahlzeiten in Zukunft vorbestellen können. Das hat zum einen den Vorteil, dass jeder Fluggast auch wirklich das Essen bekommt, dass er haben möchte, ohne das Risiko, dass etwas schon aus sein könnte. Andererseits kann die Airline so viel besser planen, wie viel Essen sie an Bord laden muss, wodurch am Ende weniger Abfall entsteht. Natürlich kann es auch hier vorkommen, dass ein Fluggast sein Essen doch nicht haben möchte, aber es ist zumindest ein Anfang. Auch die Lufthansa bietet Passagieren der Business Class inzwischen die Möglichkeit an, die Hauptspeise vorzubestellen und stellt Passagieren online sogar mehr Auswahl zur Verfügung, als an Bord. Damit möchte sie die Gäste noch mehr dazu animieren, ihren Essenswunsch schon vorab mitzuteilen.

Fazit zu British Airways Essensreduzierung an Bord

Um weniger Lebensmittel zu verschwenden, möchte British Airways auf manchen Flügen austesten, nicht für jeden Passagier Essen zu laden. Im Fokus stehen dabei Flüge, die über Nacht gehen oder früh morgens starten. Da die Fluggäste auf diesen Flügen oft lieber schlafen, anstatt etwas zu essen, wird hier anschließend oft sehr viel Essen weggeschmissen. Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz sollen Prognosen für diese Flüge erstellt werden, die angeben, wie viel Essen an Bord geladen werden sollte. Manche Mitarbeiter zeigen sich hier noch skeptisch und befürchten, dass manche Passagiere dadurch hungrig am Ziel ankommen könnten. Dem soll zwar durch die KI basierten Prognosen entgegengewirkt werden, eine Garantie dafür, dass kein Gast das Flugzeug hungrig verlässt, gibt es dabei allerdings nicht.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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  • Lufthansa hat schon seit Jahren eine Unterbeladung von 3-10% meistens auf Nachtflügen, aber ab und zu kommt es dann vor das die Essen dann nicht reichen und man muss sich zwischen den Klassen austauschen, dann gibt es schon mal ein Business Class Essen in der Economy.

  • Und nebenbei spart die Fluggesellschaft noch schön ein wenig Geld, was natürlich nicht an die Kunden weitergegeben wird. Würde wenigstens der Kunde der nicht sein Wunschessen bekommt ausreichend entschädigt, aber der Kunde hat dann wieder Pech. Ist mir bei Emirates mal passiert. Alles Menüs waren aus. Für mich gabs dann noch ein Schälchen Reis und zwei Schokoriegel. Ach ja und eine Entschuldigung. Das ist eine absolute Frechheit der Fluggesellschaften.

    Zumal, wie der Kollege vorab schon schrieb, warum kann ich nicht mein Essen vorab schon bestellen. Sitzplätze kann man ja auch vorab ordern. Aber so etwas muss unglaublich schwer sein. Ach nee, aber dann müsste man ja wirklich das Essen liefern und könnte nicht wieder 3 Cent einsparen…

    • Ja… wobei ich voraussetze, dass die Menüauswahl dann, wenigstens bei normalen Speisen, kostenfrei ist und nicht zu einer Beutelschneiderei ausartet.

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