Wir haben euch bereits vor einer Woche die Lage an den europäischen Airports geschildert. Nun kommt das Update.

Das Chaos an den Flughäfen Europas zieht sich bereits seit einigen Wochen hin. Probleme bei der Gepäckabfertigung, dem Check-in und Flugausfälle stehen bei Reisenden auf der Tagesordnung. Einen ausführlichen Bericht, wo genau es am chaotischsten ist, haben wir euch kürzlich geliefert. Jetzt kommt das Update auf Basis eines Berichts von fvw Travel Talk.

Zentraleuropa auch Zentrum des Chaos

Die Lage an den Flughäfen in der Mitte Europas ist im Moment wohl die chaotischste. Diverse Portale für Flugbuchen warnen beispielsweise bereits vor Flügen von und nach Schiphol. Die Situation in Amsterdam spitzt sich weiter zu – besonders an den Wochenenden werden immer mehr Flüge gestrichen. Die durch Personalmangel ausgelösten Bedingungen bei der Gepäckabfertigung sowie der Sicherheitskontrollen sorgen für massenweise Flugverspätungen und Wartezeiten am Airport. Einige Airlines haben ihre Flüge aus diesem Grund auf regionale Flughäfen in der Umgebung ausgelagert.

Auch in Großbritannien läuft es nicht besser. British Airways musste kürzlich weitere 10.000 Flüge bis Oktober 2022 streichen. Man kann also davon ausgehen, dass sich die Lage in naher Zukunft auch nicht verbessern wird. Immerhin sollen so kurzfristige Ausfälle weitestgehend vermieden werden. Ein am Londoner Flughafen Heathrow angekündigter Streik des Bodenpersonals konnte dank erfolgreicher Verhandlungen abgewandt werden. Die Situation wird also wenigstens nicht noch weiter belastet.

Airport London Heathrow

In Frankreich kommen zu chronischer Unterbesetzung in diversen Personalbereichen auch noch diverse Streiks hinzu. Besonders der Flughafen der französischen Hauptstadt Paris Charles-de-Gaulle hat mit den derzeitigen Umständen zu kämpfen. Wegen der schlechten Bedingungen der Flughafen-Jobs fällt es der Branche besonders schwer, neue Mitarbeitende einzustellen. Dementsprechend wurden auch hier innerhalb der letzten Tage fast zehn Prozent der Flüge annulliert.

Österreich hat derweil ein anderes System – und dementsprechend auch fast keine Probleme bei der Aufrechterhaltung des normalen Flugbetriebs. Die Sicherheitskontrollen sowie jegliche Bodenabfertigung im Zusammenhang mit den Passagieren regelt der Wiener Flughafen selbst – und ist dadurch von den Airlines unabhängig. Da die Lage an dem Airport bezüglich des Personals gut ist, kommt es hier auch kaum zu Zwischenfällen.

Südeuropa hat bisher fast keine Probleme

Im Gegensatz zu den meisten mitteleuropäischen Ländern ist die Lage im Süden Europas relativ entspannt. Zwar ist in Spanien die Anzahl an Touristen wie auch in den anderen Ländern um einiges gestiegen, wirkliche Probleme, die für Verspätungen und Wartezeiten sorgen, gibt es jedoch lediglich mit den Low-Cost-Carrier Airlines Easyjet und Ryanair. Diese liegen in erster Linie an dem Chaos an den Flughäfen der Startflughäfen sowie an den Streiks des Bodenpersonals der Airlines.

Dank großzügiger Finanzspritzen des Staates sowie wenigen Kündigungen während der Corona-Zeit läuft es auch in Italien besser. Die wenigen Verspätungen sind größtenteils in Verbindung mit vorherigen Flügen, die von den Problemen anderer europäischen Flughäfen betroffen sind.

Griechenland hat ebenfalls ausreichend Personal. Jegliche Verspätungen sind, wie auch in Italien und Spanien, auf das Chaos an den Flughäfen im Norden zurückzuführen.

Die Türkei hat dank eines vorherigen Personalüberschusses auch vorerst ausgesorgt. Zwar gibt es hin und wieder Verspätungen wegen des großen Interesses an den klassischen Sommer-Urlaubszielen wie Antalya, all das hält sich jedoch in Grenzen.

Deutschland erholt sich

Deutschland war einige Zeit der Vorreiter in Sachen Flughafenchaos. Nun scheint sich die Lage jedoch wieder ein wenig zu beruhigen. Berlin hat den Ferienstart relativ reibungslos gemeistert und auch die eigentlichen Problemflughäfen scheinen die Lage langsam wieder in den Griff zu bekommen. Wie genau es sich an den deutschen Flughäfen verhält, könnt ihr in diesem ausführlichen Bericht nachlesen.

Fazit zu der aktualisierten Lage an den europäischen Flughäfen

Besonders in Mitteleuropa bleibt die Lage an den Flughäfen weiterhin angespannt. Zwar ist der Süden von den meisten Problemen verschont geblieben – dennoch wirkt sich auch hier das Chaos der anderen Airports aus. Bis sich die Lage wieder komplett beruhigt hat, wird es noch eine Weile dauern. Den Sommer über muss man wohl weiterhin mit diversen Problemen rechnen.

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Autor

Sonja Issel ist seit Juni 2022 als Autorin Teil des reisetopia Content-Teams. Sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Besondere Orte und Geschichten aufzuspüren sind ihre Leidenschaft. Ihre Expertise setzt sie jetzt für euch ein, um die besten Reisedestinationen zu finden - und um euch bezüglich News Up-To Date zu halten.

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  • Am Sonntag (10. 7.) habe ich mir am Vormittag den Spaß gegönnt, mir einmal MUC anzusehen. Das ist kein großes Kunststück, es sind vom Wohnort genau drei S-Bahnstationen bis dorthin.

    Die S-Bahn war proppevoll. Nebenbei, das war schlechte Planung der Bahn, die Züge fuhren nur mit 2/3 der maximalen Länge. Leicht zu verbessern.
    Abe es geht ja um den Flughafen. Nach dem Aussteigen aus der S-Bahn gab es ein wenig Gewusel rund um die Rolltreppen und Aufzüge vom S-Bahnsteig ins Terminal. In BER soll es nur eine einzige Rolltreppe pro Bahnsteig geben … Wirklich?
    Das Gewusel ließ für den Flughafen das Schlimmste erahnen. Weit gefehlt. Nur an einem Checkin-Schalter stand eine längere Schlage von etwa 30 Fluggästen. Ich habe nicht nachgesehen, um welche Fluggesellschaft es ging, der Schalter lag etwas abseits. Überall sonst vielleicht 5 Fluggäste, überhaupt nichts Aufregendes.
    Weiter zur Sicherheitskontrolle. 11 grüne, 1 rotes Licht, d.h. es waren fast alle Spuren offen. Auch dort vielleicht 3 Wartende (Wartendinnen um es gendergerecht zu schreiben?) pro Spur.

    • Lieber Rainer,

      “Wartende” ist bereits – wie Mitarbeitende – genderneutral. Aber freut uns natürlich, dass du dir über gendergerechte Sprache Gedanken machst – und diese sogar bereits intuitiv verwendest. 😉

      Ganz liebe Grüße,
      Sonja

      • Ernsthaft? Die einzig nennenswerte Reaktion der Redaktion auf den Post thematisiert korrektes Gendern? Ich denke, wir haben bedeutend größere Sorgen und Nöte als korrektes Gendern.

      • Lieber Ni Co,

        ich weiß, Ironie in Texten lässt sich relativ schwer herauslesen. Jedoch war dies ein Versuch, mit den ewigen Gendernörglern humorvoll umzugehen. Ich hatte gehofft, dass vielleicht der Smiley als Hinweis ausreicht. Die Beobachtungen von Rainer sind natürlich wertvoll – und unterschreiben das, was wir berichten. Und zwar, dass sich die Lage an den deutschen Flughäfen wieder verbessert hat. An den Grundproblemen der Airlines und den Zuständen im Rest von Europa können wir – egal ob mit oder ohne gendern – jedoch leider nichts ändern.

        Liebe Grüße,
        Sonja

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