Nach einem erfolgreichen Test der Passagierzählung mithilfe von künstlicher Intelligenz hat sich Swiss dafür entschieden, die Technik weiterhin einzusetzen.
Um die Kabinencrew zu entlasten und die Sicherheit an Bord ihrer Flugzeuge zu erhöhen, hat Swiss im April einen Test der Passagierzählung durch Künstliche Intelligenz gestartet, wie aus der Medienmitteilung von Swiss hervorgeht. Nun ist klar, dass die Testphase erfolgreich war und Swiss die Passagiere weiterhin beim Einsteigen mit KI-Kameras filmt, wie travelnews.ch schreibt.
Lösungsansatz für Personalmangel
Die Mutter-Gesellschaft Lufthansa hat den Einsatz von künstlicher Intelligenz vorgemacht, zog auch die Tochter-Gesellschaft Swiss nach. Mithilfe von künstlicher Intelligenz wollte Swiss die Sicherheit auf ihren Flügen erhöhen und ihre Kabinencrew entlasten. Hierfür wurde künstliche Intelligenz für das Zählen der Passagiere an Bord des Flugzeugs eingesetzt. Wie einige andere Airlines leidet Swiss seit geraumer Zeit an akutem Personalmangel, wodurch es im Vorhinein bereits zur Annullation diverser Flüge kam. Dementsprechend kann die Kabinencrew von Swiss jede Hilfe gebrauchen. Swiss möchte durch die KI Personal einsparen und langfristig effizienter werden.

Dafür startete Swiss im April eine Testphase bis Juni. Dabei wurden über die drei Monate hinweg in ausgewählten Flugzeugen für das Boarding Kameras installiert. Diese zeichneten das Einsteigen der Fluggäste auf und erfassten die Gesamtzahl der Passagiere, welche das Flugzeug betreten haben. Während der Testphase zählte die Crew weiterhin zeitgleich mit der KI die Anzahl Passagiere manuell mit. Das gesammelte Video-Material wird im Anschluss dauerhaft analysiert, um das System zu verbessern und die Zuverlässigkeit nachhaltig zu erhöhen. Die künstliche Intelligenz soll zukünftig in der Lage sein, in jeder Situation richtig zu funktionieren. Egal, ob schlechte Lichtverhältnisse oder ein hektischer Onboardingprozess bestehen.
Relevanter Partner fehlt
Nun zeigt sich Swiss erfreut über die Testergebnisse. Bis auf die Unterscheidung der registrierten Personen funktionierte die KI einwandfrei:
An der Aufteilung der Personen in die Gruppen Gäste, Crew und Flughafenpersonal arbeiten wir noch.
Meike Fuhlrott, Swiss-Sprecherin

Während die Angestellten von Swiss durch die gleiche Uniform registriert werden können, ist das Reinigungspersonal der unterschiedlichen Flughäfen für die KI schwieriger einzuordnen. Doch die Airline zeigt sich zuversichtlich, dass durch weiteres Training der KI auch diese Hürde überwunden werden kann. Angesichts dessen berichtet Swiss, dass der manuelle Zählvorgang beim Boarding bald Geschichte sei und durch den digitalen Passenger Count mit KI ersetzt wird. Doch für die finale Umsetzung fehlt noch ein Partner:
Zum jetzigen Zeitpunkt bereiten wir die weiteren Umsetzungsschritte vor. Aufgrund der laufenden Ausschreibung für einen IT-Partner können wir jedoch noch keine weiteren Details bekannt geben.
Meike Fuhlrott, Swiss-Sprecherin
Fazit zur Passagierzählung durch KI mithilfe von Kameras bei Swiss
Swiss möchte durch das Passagierzählen mithilfe künstlichen Intelligenz die Sicherheit an Bord ihrer Flugzeuge erhöhen und ihre Kabinencrew entlasten. Nachdem das zuerst im Rahmen von drei Monaten getestet wurde, möchte Swiss die Künstliche Intelligenz auch in weitere Flugzeuge integrieren. Dafür ist jedoch noch weiteres KI-Training notwendig sowie das Finden von einem passenden IT-Partner. Für die Zukunft ist der Einsatz weiterer KI-Programme wie bei Lufthansa in der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung oder anderen Bereichen denkbar.
Das manuelle Zählen durch die Crew ist ja wohl eher eine Ausnahme als die Regel. Wie oft erlebt man, dass die FB beim Einsteigen in ihr Schwätzchen vertieft sind oder einem gar den Rücken zudrehen, weil sie mal eben was rauskramen müssen. Dabei will man zählen?