Die Bremer SPD fordert eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets. Ein 365 Euro Ticket soll her. Ähnliche Forderungen kommen auch aus anderen Parteien.

In einem Brief an alle SPD-Fraktionschefs fordert die SPD Bremen einen Anschlussplan für das derzeitige 9-Euro-Ticket. Laut dem Spiegel will der Bremer SPD-Fraktionsvorsitzende Mustafa Güngö die Einführung eines 365 Euro Tickets.

Für 365 Euro ein Jahr den Personennahverkehr nutzen

Man kann nicht nach drei Monaten mit dem 9-Euro-Ticket zurück zu den Normalpreisen, so Mustafa Güngö. Der Fraktionschef fordert, dass nach Ende der Regelung für das 9-Euro-Ticket eine kostengünstige Alternative eingeführt wird. Dafür schlägt er einen 365 Euro Tarif vor, mit dem Kunden, wie auch bei dem Vorgängerticket für 9 Euro, jeglichen öffentlichen Nahverkehr für 365 Euro im Jahr nutzen können. Die Finanzierung soll Aufgabe des Bunds sein.

9-Euro-Ticktet nur der Anfang

Nicht nur in der SPD werden die Stimmen nach einer nachfolgenden Lösung lauter. Auch die Co-Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, fordert eine Perspektive für das 9-Euro-Ticket. Langfristig soll der öffentliche Nahverkehr dann komplett kostenfrei werden.

Deutsche Bahn Zug Sitzplatz Zugfahrt

Auch die Grünen sehen in dem 9-Euro-Ticket nur den Anfang. So will Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang den Sommer dafür nutzen, aus den Erfahrungen mit dem Ticket zu lernen – und den ÖPNV-Ausbau in Angriff zu nehmen. Auch hier setzt der Bremer SPD-Chef an. Eine Preissenkung des öffentlichen Nahverkehrs geht Hand in Hand mit dem Ausbau der Infrastruktur deutscher Bahnstrecken.

Jüngste Kritik wegen Rückzahlungen von Hartz-IV-Empfängern

Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket ist enorm, der Anstieg an Kunden der Deutschen Bahn merkbar positiv. Dennoch gibt es Kritik. So wird neben dem ersten großen Touristenansturm am Pfingstwochenende auch die geforderten Rückzahlungen an einigen Hartz-IV-Empfängern kritisch betrachtet. Wer als Hartz-IV-Empfänger bereits vor Einführung der neuen Preise im Juni einen Zuschuss zum ÖPNV Ticket bekommen hat, muss die Differenz zu den jetzigen Preisen eventuell erstatten. Je nach Bundesland und Jobcenter soll individuell entschieden werden.

Fazit zu den Forderungen der Bremer SPD

Dass die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket enorm hoch ist, lässt sich nicht bestreiten. Und auch, dass die vermehrte Nutzung des ÖPNV einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat, ist ein Fakt. Dementsprechend macht es Sinn, auch langfristig über gewisse Möglichkeiten zur Preisminderung des öffentlichen Nahverkehrs nachzudenken. Neben den hohen Preisen darf jedoch auf keinen Fall der Ausbau der Infrastruktur auf den Augen verloren werden. Denn ohne Zuganbindung bringt auch ein kostenloses Zugticket nichts – besonders auf dem Land.

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Autor

Sonja Issel ist seit Juni 2022 als Autorin Teil des reisetopia Content-Teams. Sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Besondere Orte und Geschichten aufzuspüren sind ihre Leidenschaft. Ihre Expertise setzt sie jetzt für euch ein, um die besten Reisedestinationen zu finden - und um euch bezüglich News Up-To Date zu halten.

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