Für Deutschland prognostizieren Experten eine langsamere Erholung des Flugverkehrs als in anderen Ländern. Für 2023 rechnet man mit 205 Millionen Passagieren, was 82 Prozent der Passagierzahlen aus 2019 entspricht.

Überall stiegen im Jahr 2022 die Passagierzahlen. Hauptgrund dürften die entfallenen Reisehemmnisse wie Corona-Tests oder Quarantäne-Verpflichtungen sein. Auch in Deutschland haben sich die Passagierzahlen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, erreichten aber nur 65 Prozent des Niveaus von 2019. Voraussichtlich dauert es bis zum Jahr 2025, um die Passagierzahlen des letzten Jahres vor Corona zu erreichen, wie aero.de vermutet.

Flugverkehr erholt sich langsamer in Deutschland

2022 war ein Jahr, in dem man viele Länder wieder ohne bürokratische Hürden bereisen konnte. Dementsprechend verdoppelten sich auch die Fluggastzahlen in Deutschland, wobei das Niveau von 2019 noch lange nicht erreicht ist. Während in anderen Ländern schon teilweise mehr Reisende als vor Corona zu verzeichnen sind, rechnet man für Deutschland im kommenden Jahr mit insgesamt 205 Millionen Passagieren. Dies entspricht lediglich 82 Prozent der Passagiere von 2019.

Flughafen München Terminal 1 1
Die Fluggastzahlen steigen – aber nicht sonderlich schnell

Gründe für das verlangsamte Wachstum sind der Wegfall der Routen nach Russland und Ukraine. Zudem fehlt den Fluggesellschaften und den Flughäfen in Deutschland vor allem eines: Personal. Während der ersten zwei Corona-Jahren haben viele ihren Job am Flughafen oder bei der Airline aufgegeben und wollen auch nicht mehr zurückkehren. Deswegen gestaltet sich der Rekrutierungsprozess von neuem Personal durchaus schwierig. Auch die hohen Steuern und Abgaben machen einen Abflug ab einem deutschen Flughafen für viele Fluggesellschaften unattraktiv. Hier fordert vor allem der Flughafenverband ADV ein Umdenken.

Fazit zur Erholung des Luftverkehrs in Deutschland

Das Jahr 2022 war generell ein gutes Jahr für die deutsche Luftfahrt. Vor allem die Lufthansa rechnet mit einem Milliardengewinn. Es ist aber ersichtlich, dass Flüge ab Deutschland sich weniger schnell erholen als in den anderen europäischen Ländern. Dies könnte mit der Einstellung von innerdeutschen Strecken teilweise sogar gewollt sein. Wie sich das Fluggastaufkommen in 2023 entwickeln wird, hängt von vielen Faktoren ab. Sollte es keine neue Corona-Variante geben, kann ich mir durchaus auch nächstes Jahr schon über 220 Millionen Passagiere in Deutschland vorstellen.

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  • Ist natürlich auch eine Frage der Ticketpreise. Klar gibt es Nachholebedarf, aber andererseits werden Richtung Asien schon – sagen wir es einmal freundlich – sehr hohe Preise aufgerufen.
    Die Ursachendiskussion kann man einmal außen vorlassen. Dann bleibt immer noch die persönliche Abwägung zwischen dem erwähnten Nachholbedarf und der Überlegung, vielleicht doch noch ein Jahr zu warten.

    • Für Preisabsprachen muss man sich nicht klandestin in irgendwelchen Hinterzimmern treffen – oder überhaupt absprechen. Der Markt ist zu 100 Prozent transparent. Wenn eine Airline sieht, dass die gesamte Konkurrenz die Füße still hält, wäre man blöd nicht das gleiche zu tun. Solche stillen Kartelle sind allerdings brüchig. 2023 werden die chinesischen Airlines wieder international zurückkommen und andere ihre Kapazitäten erweitern. Und dann werden auch die Preise massiv sinken.

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