Werden Amtsmitarbeiter in Brandenburg bald durch Künstliche Intelligenz ersetzt?

Verspätungen, Flugausfälle und Kofferchaos – dies sind aktuell wohl die häufigsten Gründe, wieso Passagiere von ihren Rechten Gebrauch machen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass nicht nur ein Fluggast Entschädigung verlangt, sondern Airlines werden regelrecht mit einer Welle an Verfahren überschwemmt. Um solch einen Ansturm in Zukunft besser bewältigen zu können, will das zuständige Amt für den BER laut airliners.de bald Künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen. Was genau das für Passagiere bedeuten könnte, erfahrt Ihr in diesem Artikel!

KI als Hilfe bei Massenverfahren

Künstliche Intelligenzen finden immer mehr Verwendung im Alltag und auch in der Luftfahrt. KI soll etwa bei der oneworld Allianz bestimmte Buchungsprozesse vereinfachen und der Lufthansa künftig dabei helfen, über Flugausfälle zu entscheiden. Auch Etihad möchte die Künstliche Intelligenz bei Flugbuchungen benutzen. Es gibt also bereits verschiedene Verwendungszwecke einer KI innerhalb der Luftfahrt. Das zuständige Amtsgericht für den BER hat nun ebenfalls eine Möglichkeit gefunden, sich durch eine KI bei der Arbeit unterstützen zu lassen.

Flughafen Berlin BER
Flughafen BER

Derzeit gibt es ein hessisches Modellprojekt, bei dem die Verwendung einer KI bei Verfahren zu Fluggastrechten in Frankfurt am Main getestet wird. Das möchte jetzt auch Brandenburg ausprobieren. Es ist nämlich so, dass Gerichte an den Standorten größerer Flughäfen dafür zuständig sind, die Klagen gegen Airlines zu bearbeiten. Für den Flughafen BER ist dies das Amtsgericht Königs Wusterhausen. Hier werden all die Verfahren behandelt, die sich um Fluggastrechte drehen, wie etwa Entschädigungen für Flüge, die gestrichen wurden oder verspätet waren. Im Normalfall besteht hier bei der Bearbeitung dieser Verfahren kein Problem. Dies sieht jedoch anders aus, wenn das Amt gleich mit einer ganzen Verfahrenswelle konfrontiert wird. Dann stoßen die Mitarbeiter des Amts oft an ihre Grenzen und die Bearbeitungszeit zieht sich in die Länge.

Anzeigetafel Verspätung 1
Bei Verspätungen und Flugausfällen können Passagiere von ihren Rechten Gebrauch machen

Um das Ganze zu beschleunigen, hat das Amtsgericht Königs Wusterhausen vor, diese Massenverfahren durch den Einsatz von KI schneller zu bearbeiten. Noch ist allerdings nicht bekannt, wann dieser Test starten soll. Wer sich nun um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter sorgt, der könne laut dem Amt aufatmen. Es soll hierbei lediglich um Unterstützung bei der Arbeit und nicht den Ersatz von Mitarbeitern gehen. Außerdem habe man bereits die Zukunft im Auge. Es sei nämlich bereits absehbar, dass es mit den Jahren eher weniger Mitarbeiter im öffentlichen Dienst geben wird. Die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz könnte hier also das Fehlen von Arbeitskräften ausgleichen. Zeitgleich wird jedoch versichert, dass die Entscheidungen in einem Verfahren weiterhin von den Richtern selbst getroffen werden. Diese werden nicht durch eine KI beeinflusst oder gar ersetzt.

Was bedeutet das für den Fluggast?

Besonders bei Massenverfahren müssen Fluggäste oft sehr lange auf eine Antwort warten. Passagiere sind dadurch schnell frustriert, besonders dann, wenn sie beispielsweise auf die Entschädigung eines gestrichenen Fluges angewiesen sind. Was könnte der Einsatz einer KI bei solchen Verfahren nun für die Fluggäste bedeuten? Natürlich kann eine KI nicht die komplette Arbeit eines Amtsmitarbeiters in so einem Verfahren übernehmen oder gar die des Richters. Doch wie schon erwähnt, könnte es die Dinge beschleunigen. Passagiere würden so vielleicht früher Rückmeldung bekommen, dass ihr Fall bearbeitet wird und eine KI könnte die Fälle vielleicht auch schon einmal vorsortieren.

Flughafen Frau
Verfahren bezüglich Fluggastrechten könnten durch KI schneller bearbeitet werden

Das ist natürlich nur eine Vermutung. Es ist noch nicht ganz klar, wie genau die Unterstützung einer KI im Amtsgericht bei solchen Verfahren aussehen soll. Das wird sich wohl erst zeigen, wenn dies ausreichend getestet wurde. Für den Passagier kann es aber bedeuten, dass sie nicht mehr ganz so lange auf eine Antwort warten müssen, wovon beide Seiten etwas haben. Die Fluggäste sind nicht so ungeduldig und frustriert und auch das Amt kann die Flut an Verfahren etwas besser bewältigen.

Fazit zum Einsatz von KI bei Klagen

Gerichte an den Standorten größerer Flughäfen sind für die Klagen von Fluggästen gegen Airlines zuständig. Im Fall des BER ist es das Amtsgericht Königs Wusterhausen. Da dieses immer wieder mit Massenverfahren konfrontiert wird, soll bei diesen jetzt eine KI zum Einsatz kommen. Dadurch sollen viele zeitgleiche Verfahren besser und schneller bearbeitet werden können. Auch in Hinblick dessen, dass es in Zukunft wohl eher weniger Mitarbeiter im öffentlichen Dienst geben wird, könnte eine KI hier den Mangel von Arbeitskräften ausgleichen. Ob und wie das Ganze funktioniert, wird sich allerdings erst noch in einer Testphase zeigen.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Da will ein Amtsgericht Verfahren beschleunigen und KI einsetzen. Das Amtsgericht heißt Königs Wusterhausen und liegt in Brandenburg. Jennifer von Reisetopia macht in der Überschrift den Flughafen BER daraus. Der liegt zwar auch in Brandenburg, aber das ist es auch.
    “…der BER will einsetzen….” Völliger Humbug. Die Aussage bleibt falsch, auch wenn dann der Text korrekt ist. Und der flüchtige Leser wird komplett in die Irre geführt.
    Bleibt zu hoffen, dass Eure Infos etwas sauberer geschrieben werden.
    Rainer Bretschneider

  • KI, Massenverfahren… Ist es nicht irgendwie logisch, dass von einem Flugausfall nie nur eine Person, sondern gleich alle gebuchten Passagiere betroffen sind?

    Die Flugdaten sind öffentlich, und wenn dann jemand auf der Passagierliste steht, kann die Entscheidung nicht so schwierig sein…

    Der Einfachheit halber sollte man das sogar den Airlines überlassen, mit hohen Aufschlägen zur Strafe, wenn sie abwimmeln oder übermäßig bummeln.

  • “Fluggastrecht: BER will KI bei Klagen einsetzen”

    oje oje oje…

    Der Flughafen BER hat damit ja nun überhaupt nichts zu tun. Und natürlich ist ein Gericht eine Behörde, aber ein Richter düfte wohl schon etwas sauer werden, wenn man ihm sagt, dass er beim Amt tätig sei.

    Da ist so einiges an Begrifflichkeiten ganz schön durcheinander geraten.

  • Ich bezweifle, dass der BER die KI dafür einsetzt und dementsprechend die ganzen Verfahren abwickelt (wie es laut Überschrift vermuten lässt). Der Flughafen ist doch gar nicht erst dafür zuständig…

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