Das 9-Euro-Ticket kommt in wenigen Tagen, und ein Baustellen-reicher Sommer bei der Deutschen Bahn ebenfalls. Bahnfahrende brauchen starke Nerven. Denn weitere Bauvorhaben wurden am Montag angekündigt.

Alles neu – oder besser gesagt “Neo” – bei der Deutschen Bahn? Der Konzern hat kürzlich die Bestellung zum neuen ICE 3 Neo erst erweitert und in diesem Rahmen das neue Interieur vorgestellt, welches sukzessiv ab Ende dieses Jahres vorzufinden sein wird. Doch auch das Schienennetz soll überarbeitet werden, wie das RND berichtet. Viele Baustellen drohen, die den Fahrgästen viel Geduld abverlangen wird.

Nicht der Weg ist das Ziel

Grundsätzlich hat die Deutsche Bahn Gutes vor: Man will das bestehende Schienennetz weiter modernisieren und fährt dafür einen beträchtlichen Etat von 60 Milliarden Euro auf. In den kommenden Jahren soll dieser dafür sorgen, dass das Bahnfahren zu einer realen Konkurrenz für die innerdeutsche Luftfahrt wird sowie das Reisen angenehmer machen. Baustellen bedeuten aber auch, dass es zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen könnte. Dieses Szenario droht nun bereits in diesem Sommer. Mit der Einführung des 9-Euro-Tickets ab Juni werden bereits deutlich mehr Fahrgäste im Regional- und Nahverkehr erwartet. Das könnte zusätzlich für einen nervenaufreibenden Sommer sorgen.

Intercity Deutsche Bahn Ausfall

Konkret geht es um eine Vielzahl an zusätzlich geplanten Baustellen im Schienennetz der Deutschen Bahn. Diese sind bereits aktuell keine Seltenheit, doch Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn, kündigt eine Generalsanierung an. An welchen Stellen es besonders zu Einschränkungen kommen könnte, teilte Lutz noch nicht mit und verwies auf die bevorstehenden Sommerferien. Ziel sei es jedoch, den Aufbau eines „Hochleistungsnetzes“ voranzutreiben. Die Folge: Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich auf längere Sperren und Umleitungen vorbereiten. Ab wann genau, ist jedoch ungewiss. Als Zahl wird nun das Jahr 2024 genannt. Dabei verfolgt der Konzern das Ziel, eine Baustelle als Ganzes anzugehen und so mehrere kleine Einschränkungen über einen längeren Zeitraum vermeiden zu können. Wichtig sei die Sanierung jedoch in jedem Fall. Trotz Corona steigen die Fahrgastzahlen in Rekord-Sphären.

Frankfurt Hauptbahnhof ICE

Dennoch fährt die Deutsche Bahn einen Verlust nach dem anderen ein. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft redet indes von einem “Tal der Tränen” bei den Millionen von Fahrgästen, denen die Baustellen viel Geduld abverlangen werden. Trotzdem unterstützt sie das Projekt Generalsanierung und geht davon aus, dass die Fahrgäste mit den Ergebnissen zufrieden sein werden. Die EVG begrüßt den Schritt der Deutschen Bahn sogar und spricht von einem einzigen Sanierungsfall der etwa 3.500 Kilometer vom Kernnetz der Deutschen Bahn. Die Verdopplung der Fahrgastzahlen und der Deutschland-Takt bis 2030 wären nur mit einem sanierten Schienennetz realisierbar. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die Grundsanierung ebenfalls, fordert aber eine klare Kommunikation gegenüber den Fahrgästen.

Fazit zur Grundsanierung bei der Deutschen Bahn

In diesem Jahr werden wir uns wohl wieder einmal in der Tugend der Geduld üben müssen, denn es wird bei der Bahn zu weitreichenden Einschränkungen kommen. Was man dabei jedoch nicht vergessen sollte, ist – auch wenn dies, wenn man selbst betroffen ist, wahrscheinlich schwerfällt -, dass die Bauarbeiten zugunsten der Bahnreisenden durchgeführt werden, um diese Art zu reisen noch angenehmer und konkurrenzfähiger zu gestalten. Und das ist besonders in aktuellen Zeiten umso wichtiger als wahrscheinlich je zuvor. Die Ziele der Bahn sind hoch und können laut Experten nur so erreicht werden.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • 2024 ist soweit weg. Da fehlt wohl noch Geld vom Bund und Planung von allen Seiten.

    Warum nicht bereits 2023 Baustellen gebündelt und 2022 mit Augenmaß bereits die 4000 maroden Brücken angegangen werden kann, ist mir ein Rätsel. Alles Fragen, die von Journalisten zu stellen sind, wenn Informationen wertig sein sollen.

    So ist es nur weizergetragenes Politiker Geschwätz, das morgen, das von gestern sein wird.

  • In wenigen Wochen sind bereits die Sommerferien und der Bahnvorstand Lutz ist nicht in der Lage zu sagen, wo die Baustellen wann sein werden… Sieht ziemlich ungeplant aus?

      • Hallo Alex, danke für den Hinweis. Das ist aus unseren genutzten Quellen tatsächlich so nicht hervorgegangen. Zudem war bereits für dieses Jahr ohnehin eine Großoffensive bei den Baustellen geplant, die tatsächliche Grundsanierung wird wahrscheinlich aber erst später (ggf. bis 2024) einsetzen.

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