Bahnreisende müssen sich auf harte Zeiten einstellen: Die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Schienennetz der Deutschen Bahn werden große Auswirkungen haben.

Berthold Huber, der für das Schienennetz verantwortliche Bahn-Vorstand, hat Reisende der Deutschen Bahn (DB) auf eine herausfordernde Phase vorbereitet. In einem Interview mit dem Stern betont Huber, dass die umfangreichen Sanierungsarbeiten am deutschen Bahnnetz längst überfällig sind. Nach der Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr sollen die großen Projekte beginnen, berichtet Bahnblogstelle.

Welche Strecken sind betroffen?

Die Deutsche Bahn will bis 2023 4.200 Kilometer des Schienennetzes generalüberholen. Außerdem plant die DB, jeden dritten Bahnhof zu erneuern. Dass dies zu massiven Einschränkungen bei der Personenbeförderung führen wird, ist abzusehen. Erst kürzlich hatte die Bahn die Sanierung der Berlin-Hamburg-Strecke angekündigt und weitere hochfrequent genutzte Strecken werden folgen.

Deutsche Bahn Sanierung Des Schienennetzes

Die geplanten Maßnahmen sehen vor, dass wichtige Strecken wie Mannheim–Frankfurt oder Hamburg–Berlin für mehrere Monate in 2024 komplett gesperrt werden. Nicht nur Gleise, Weichen, Oberbau und Stellwerke werden erneuert, erklärt Berthold Huber, sondern auch die Kapazitäten durch zusätzliche Maßnahmen erhöht. Dies bedeutet für die Reisenden längere Umwege oder die Nutzung von Schienenersatzverkehr mit Bussen. Hubert versichert allerdings:

Bis 2030 werden wir alle wichtigen Korridore saniert haben.

Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG

Insgesamt hat der Bund rund 90 Milliarden Euro für die Sanierung der Bahnstrecken in den nächsten sieben Jahren zugesagt. Bereits bekannt ist, dass DB in 2024 mit der Generalsanierung auf der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim startet. Darauf folgen die Arbeiten auf den Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen. Außerdem sind laut der Frankfurter Allgemeinen sollen die Abschnitte Köln-Hagen, Hamburg-Hannover und Nürnberg-Regensburg in 2026 folgen. Darüber hinaus sind unter anderem die Strecken Köln-Dortmund-Hamm im Jahr 2027, Würzburg-Nürnberg in 2028, Stuttgart-Ulm in 2029 und Osnabrück-Münster in 2030 vorgesehen.

Sanierung ist längst überfällig

Huber gesteht ein, dass große Teile des deutschen Schienennetzes über Jahrzehnte hinweg vernachlässigt wurden und auch er in seinen diversen Führungspositionen in den letzten 25 Jahren “Fehler gemacht” habe. Man stünde aktuell an einem Kipppunkt, warnt er:

Wenn Anlagen ein bestimmtes Alter überschritten haben, steigt deren Störanfälligkeit exponentiell und genau auf dem Pfad sind wir im Moment.

Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG

Trotz der unvermeidlichen Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste stellte Huber in Aussicht, dass diese ab Ende nächsten Jahres allmähliche Verbesserungen verspüren werden.

Deutsche Bahn Sanierung Von Schienen

Die angekündigten Sanierungsarbeiten sind Teil einer umfangreichen Initiative zur Modernisierung und Instandhaltung des Schienennetzes, die von der Bundesregierung unterstützt wird. Mit den bereitgestellten Mitteln sollen notwendige Reparaturen durchgeführt und die Schieneninfrastruktur auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht werden.

Fazit zu den Einschränkungen durch Sanierungen

Die Generalsanierung des Schienennetzes der Deutschen Bahn wird 2024 zu erheblichen Einschränkungen führen. Die Reaktionen auf die Ankündigung der bevorstehenden Sanierung sind gemischt. Während einige die lang ersehnten Verbesserungen begrüßen, äußern andere Bedenken hinsichtlich der vorübergehenden Beeinträchtigungen und längeren Reisezeiten. Die Deutsche Bahn wird daher in den kommenden Monaten – und Jahren – daran arbeiten müssen, die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten und umfassende Informationen über alternative Reisemöglichkeiten bereitzustellen. Experten sind sich jedoch einig, dass die Sanierung des Schienennetzes dringend erforderlich ist.

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Autor

Unstillbare Abenteuerlust und chronisches Fernweh treiben Anja seit jeher raus in die weite Welt. Die Berlinerin nennt jeden Ort, an dem sie mehr als zwei Tage verbringt, ihr temporäres Zuhause und ist am glücklichsten, wenn ihr Tag nur aus neuen Wegen besteht.

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