Die Reiselust nach der Pandemie steigt ins unermessliche, könnte jedoch bei Reisen mit der Lufthansa schnell wieder gestoppt werden. Die Unzufriedenheit unter den Passagieren steigt nämlich – die Lufthansa will nun kurzfristig durchgreifen.

Flugzeuge standen am Boden, Flughäfen haben zwischenzeitlich nur eine handvoll Passagiere abfertigen dürfen. Der Schrei der Branche nach mehr Passagieren ging wohl kaum ungehört an uns vorbei. Nun sind die Passagiere wieder zurück – neue Probleme mit ihnen aber genauso. Die Lufthansa kann den Wünschen der Passagiere kaum noch nachkommen, sodass selbst Carsten Spohr Fehler zugestehen und dagegen vorgehen muss, wie unter anderem das Handelsblatt berichtet.

Mehr Personal in vielen Bereichen

Die Impfungen zeigen weltweit ihren erhofften Erfolg – von Einschränkungen ist schon länger keine Rede mehr. Das spiegelt sich auch in den Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder wider. Die Nachfrage zu Urlaubsreisen steigt. Auch die größte deutsche Fluggesellschaft – die Lufthansa – bekommt diesen Aufschwung zu spüren. Die Flughäfen und Flugzeuge füllen sich. Die Airline selbst kann in der Luft mit größeren Flugzeugen und höheren Frequenzen dagegen steuern. Am Boden zeichnet sich jedoch das eine oder andere kleinere, aber auch durchaus größere Problem ab. Während Vielflieger dieses Jahr auf ihre Kosten kommen, sind es vor allem die klassischen Urlaubsreisenden, die sich diesen Problemen ausgesetzt sehen.

Deutsche Flughäfen Europaflüge

Um eine Urlaubsreise überhaupt erst antreten zu können, setzen viele Passagiere auf die Umbuchung damaliger Reisen oder die Einlösung von Gutscheinen, die im Rahmen der Corona-Pandemie gewährt wurden. Problem damals wie heute: Das Service-Center der Lufthansa ist nur schwer zu erreichen. Passagiere müssen sich über Stunden in der Hotline gedulden, ehe ein Mitarbeiter erreichbar ist – sollte das überhaupt der Fall sein. Auch Carsten Spohr hat diesen Missstand entdeckt und will nun gegensteuern. Bislang arbeiten circa 1.600 Mitarbeiter in den verschiedenen Callcentern der Lufthansa. Diese sollen nun von 500 weiteren Arbeitskräften Unterstützung erhalten, um der Flut an Anrufen und Anfragen gerecht werden zu können. Zudem soll die Umbuchung auch für die Passagiere vereinfacht werden. Zukünftig soll dies problemlos über die App möglich sein.

lufthansa economy class langstrecke airbus a330 kabine 3

Ein weiteres Problem: Die langen Check-in-Zeiten. Bedingt durch die Kontrolle der benötigten Nachweise und Dokumente kommt es momentan zu stundenlangen Wartezeiten an deutschen Flughäfen. Paradebeispiel ist dafür der Berliner Hauptstadtflughafen BER. Die Lufthansa hat deshalb zuletzt empfohlen, bereits vier Stunden vor Abflug zu erscheinen. Gleichzeitig will die Airline das Personal am Check-in von 12 auf 18 Mitarbeitern in den Stoßzeiten aufstocken. Doch die langen Wartezeiten sind längst kein Berliner Problem mehr. Der Branchenverband IATA hat eine Studie veröffentlicht und genau vor diesen Umstand gewarnt. Daher erscheint es nicht überraschend, dass die Zufriedenheit der Passagiere branchenweit abnimmt.

Fazit zu den Problemen der Lufthansa

Dass die Corona-Pandemie einmal ihr Ende finden dürfte, sollte wohl jedem klar gewesen sein. Die steigenden Passagierzahlen führen jedoch zu Überforderung bei Airlines und Flughäfen gleichermaßen. Besonders betroffen scheint die Lufthansa zu sein. Die Unzufriedenheit unter den Passagieren steigt an. Carsten Spohr will dagegen steuern, indem mehr Personal zur Verfügung gestellt wird. Darauf ein Schnaps – der mittlerweile auch in der Economy Class auf der Langstrecke der Lufthansa kostenpflichtig ist.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Ich muss hier auch nochmal beipflichten: LH unterscheidet sich kaum noch von Billigfliegern. Bevor ich das nächste mal auf Umsteigenverbindungen setze um LH zu fliegen und dann vier mal Bus fahre.( Durch “Priority boarding” ist man immerhin als erster im Bus und darf im längsten drin sitzen) und mit patzigen “Einlasserinnen” diskutiere (“air Dolomiti ist leider keine Star Alliance Airline”) um in einer völlig überfüllten Lounge an eine Linsensuppe zu kommen- fliege ich das nächste mal direkt mit easyjet.

  • Langsam wird es – Stichwort “Frusthansa” – einfach nur noch unverschämt!

    Auf eine Rückerstattung für vier Flüge warte ich seit mehr als 14 Monaten.

    Keinerlei Reaktion auf E-Mails, jemanden über die Hotline zu erreichen ist nahezu aussichtslos.

    Nochmal: NULL Reaktion seit 14 Monaten (außer der automatischen Standard-E-Mail, dass die Anfrage eingegangen ist)!

    Was für eine bodenlose Unverschämtheit!

    Erst wird die Airline auch durch meine Steuergelder gerettet, und dann – selbst schuld – unterstützen wir die Lufthansa auch wieder durch die Buchung neuer Flüge (Business).

    Der “Lohn”:

    Aktuell funktioniert offenbar nicht einmal mehr die automatische Gutschrift der Statusmeilen.

    Vier Flüge wurden nach dem Login über die offizielle Seite der Lufthansa gebucht, alle (natürlich) angetreten, aber nur für drei von vier Flügen wurden die Meilen gutgeschrieben.

    Die Nachforderung wird abgelehnt, die Hotline ist wie geschrieben nicht erreichbar (jedenfalls habe ich immer wieder nach Stunden in der Warteschleife aufgeben müssen).

    Durch die fehlende Meilengutschrift wird das Erreichen des Senator Status verhindert und damit unsere weiteren Planungen für Buchungen von Star Alliance Flügen durcheinandergebracht (Prämienflüge unter Nutzung des Companion Awards usw.).

    Ärger in der Vergangenheit, Ärger aktuell, Ärger in Bezug auf die Zukunft. Die “Gründlichkeit” der Lufthansa, systematisch die Kunden zu verprellen, ist schon bemerkenswert.

    Mit Verlaub:

    Ich habe bzw. wir haben die Schnauze gestrichen voll, und ich ärgere mich nicht nur über die Lufthansa, sondern auch über meine eigene Dummheit. Es gibt ja genügend andere Airlines.

  • Selbst am 11.10 erlebt- Stoßzeit ab 7h in DUS, erst ein Schalter für First Class und einer für Business Class; lange Wartezeiten; Sicherheitskontrolle in Bereich A dann geschlossen und Gäste zu B und C umgeleitet. Der Ansturm kommt doch nicht unverhofft. In der Business Lounge keine Zeitungen, viele Gäste- warum wir die Senator Lounge nicht wieder geöffnet? Gruß

    • Hallo Hans,
      warum die SEN Lounge nicht geöffnet wird, können wir auch nur mutmaßen und da fallen mir direkt die „typischen“ LH-Begründungen ein („Kundenwunsch / zu wenig Gäste“, aka. Sparen ;).
      Beste Grüße

  • Die Situation der LH stellt sich mir aktuell wie die der Enterprise in StarTrek VII kurz vor dem Warpkernbruch dar. Wenn da nicht jemand unverzüglich die sprichwörtliche Reißleine zieht wird es wohl einen ähnlichen Absturz geben.

    Jetzt, wo es auch interkontinental wieder richtig losgeht, sind sofort spürbare Steigerungen in ALLEN Bereichen erforderlich (Bodenabfertigung vor UND nach dem Flug, Bordprodukt, Personalansatz, Kundenbetreuung, Lounges). Es nützt einer LH nämlich gar nichts, wenn man zwar bis Weihnachten die Staatshilfen zurückgezahlt hat, dann aber die Gäste mit den drastischen Sparmaßnahmen so vergrault hat, dass keiner mehr mit LH fliegen will. Bei mir ist dieser Punkt jedenfalls schon seit Monaten erreicht, und da bin ich nicht der einzige, Status hin oder her…

    • Schöner Vergleich mit dem Warpkern. Wir haben in den letzten 4 Monaten
      – einmal in Südafrika sitzen gelassen, nur mit Quatar weggekommen (Entschädigung muss eingeklagt werden)
      – einmal wegen Überbuchung aus der BC in Economy umgesetzt (Entschädigung muss eingeklagt werden)
      – einmal 4 Tage in Südafrika ohne Gepäck gesessen (Entschädigung muss eingeklagt werden)
      – einmal als Familie aufgesplittet und wegen Überbuchung 3 von 8 umgeleitet worden, wobei der Zug Köln nach Frankfurt selbst gebucht werden musste (Entschädigung muss eingeklagt werden)
      Alle Flüge in BC gebucht…..

      Wir sind für LH verloren auf allen Strecken, auf denen wir Alternativen haben.

  • Das Personal war bei Lufthansa bisher immer das Highlight … Gut geschult, kompetent .. nett .. zuvorkommen … super TelefonHotline … ach, einfach wie man es sich wünscht! … Mit den Fliegern selbst konnte LH in den letzten Jahren nicht mehr so glänzen … da waren andere einfach besser … jetzt durch die Pandemie der Personalabbau … Wegen der Sozialauswahl bei dem Personalabbau gingen leider viele der “guten” Leute! Das ist sehr schade! In der letzten Zeit war es einfach nur noch anstrengend mit der LH … Hat einiges wieder an Punkten bei der Kundschaft verloren … Das die Eco immer weiter in Richtung Ryanair-Niveau rutscht ist auch nicht gerade Positiv. Business-Plätze in der Kurz/Mittelstecke sind bei Lufthansa ja auch eigentlich eine Zumutung .. OK. die sind auch oft billiger … aber der Unterschied zur Eco ist dafür auch kaum noch wirklich spürbar! Gerade als Gold-Status lohnt der Platz für den Aufpreis eigentlich garnicht mehr! Ich hoffe die LH fängt sich langsam wieder – es wird höchste Zeit!

  • Ja, dem kann ich nur beipflichten.
    Die LH hat so ziemlich alle unsere Flüge geändert welche wir im November und Dezember machen.
    Daraufhin dann bei der Hotline versucht anzurufen, trotz LH Status, hat das in Summe ca. 6h in Anspruch genommen. Mit allen möglichen Mitarbeitern gesprochen und jedesmal ne andere Information bekommen.
    Als Reaktion darauf dann eine Mail an LH geschrieben, um meinem Unmut Luft zu machen, das ist mittlerweile auch schon wieder über eine Woche her, bis heute keine Rückmeldung.
    Das erwartet man nicht von einem Premiumcarrier.

  • Immerhin kommt man bereits nach 1,5 Jahre voller Stornierungen und Nicht-Erreichbarkeit der Hotline auf die Idee dass es vllt nicht schlecht wäre wenn die Kunden selbst umbuchen können statt anrufen zu müssen…

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