Nachdem ausländische Besucher zuletzt für vermehrte Infektionsausbrüche mit Covid-19 in verschiedenen chinesischen Städten verantwortlich sein sollen, verschärft China nun bestehende Einreisebedingungen und Hygienevorschriften.

Das geht übereinstimmend aus internationalen Medienberichten u. A. der South China Morning Post hervor. Demnach könnten touristische Einreisen nach China erst in kommendem Jahr 2022 wieder erlaubt sein – auch aufgrund der Tatsache, dass die Impfstrategien langsamer verlaufen, als zuletzt angenommen. Ein Überblick.

Herdenimmunität in China frühestens in einem Jahr erreichbar

Im Zuge neuerliche Infektionsausbrüche mit Covid-19 in verschiedenen Teilen des Landes informierten chinesische Behörden die Bevölkerung bereits Ende der vergangenen Woche über bestehende Hygienemaßnahmen und Einreiseregeln, die nun langfristig ausgeweitet werden sollen. Wie die oberste Wirtschaftsplanungsbehörde am Freitag mitteilte, würden bestehende Beschränkungen vorerst bis Jahresende beibehalten, um eine neuerliche Verbreitung der Pandemie inländisch bestmöglich zu verhindern. Die Krankheit unter Kontrolle zu halten sei eine der Prioritäten für 2021, bestätigte auch die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) im aktuellen Jahresbericht – zu verhindern, dass importierte Fälle lokale Ausbrüche auslösen, sei “die Priorität unter den Prioritäten”.

Wir schätzen, dass es frühestens Mitte nächsten Jahres und spätestens Ende nächsten Jahres sein wird, bevor 70 bis 80 Prozent – also der Schwellenwert, der zum Erreichen der Herdenimmunität notwendig ist – der Bevölkerung geimpft sind.

Gao Fu, Leiter des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention
China

Nachdem das lokale Infektionsgeschehen in China zuletzt weitgehend unter Kontrolle gebracht worden war, hatten jüngste Infektionsausbrüche in den Provinzen Peking, Heilongjiang, Jilin und Shandong eine Verschärfung der Einreisepolitik zur Folge, nachdem diese Ausbrüche durch die Behörden mit ausländischen Besuchern in Verbindung gebracht wurden. “Maßnahmen zur Fernprävention und -kontrolle” würden nun “strikt umgesetzt”, hieß es demnach in einem Bericht zu Pekings Anforderungen zur Einreise nach China. Auch würden “die öffentlichen Gesundheitssysteme in den Häfen verbessert” und einreisende Personen einem umfangreichen Testregime unterzogen.

Mit Grenzschließung auch internationale Flugverbindungen ausgesetzt

Als Reaktion hierauf verhängten die Behörden nun eine neuerliche Grenzschließung, die auch eine massive Beschneidung des internationalen Flugverkehrs zur Folge hat. Ausnahmeregelungen zur Einreise bestehen jetzt lediglich für Personen aus speziell zugelassenen Ländern sowie Einreisende mit einem Sondervisum. Passagiere müssen sich zudem sämtlich bei einem örtlichen chinesischen Büro zur Vorlage eines negativen Testergebnisses melden, um für eine Reise notwendige Dokumente zu erhalten. China war insbesondere im europäischen Kontext zuletzt mehrfach durch fragwürdige Einreisepolitiken in Kritik geraten.

Chinas Impfstrategie zur Herdenimmunität

Nach offiziellen Angaben sollen bis Ende Februar etwa 52 Millionen Impfdosen an chinesische Bürger ausgegeben worden sein. In einer Rede von Anfang März hatte der örtliche Experte für Atemwegserkrankungen, Zhong Nanshan, seine Besorgnis über diese Zahlen geäußert, die lediglich einer Summe von 3,6 Impfungen pro 100 Personen entspreche. In Israel liege eine vergleichbare Quote aktuell bei über 90 Prozent; in den USA bei immerhin über 20 Prozent. Peking habe sich demnach nun zum Ziel gesetzt, bis Ende Juli eine Quote von 40 Impfungen pro 100 Personen zu erreichen – die für eine Herdenimmunität erforderlichen 70 Prozent der Bevölkerung sind hiervon also noch weit entfernt.

Fazit zur Verschärfung der Einreisepolitik nach China

Chinas einreise-politische Entscheidungen im Zuge der Pandemie-Bekämpfung standen zuletzt insbesondere innereuropäisch vermehrt in der Kritik. Zwar führte das Land erst vor wenigen Tagen als internationaler Vorreiter einen gänzlich digitalisierten Impfpass ein – die Impfstrategie hingegen scheint allerdings zu hinken. Zudem sorgten diverse lokale Infektionsausbrüche zuletzt für eine neue Verschärfung der Einreiseregeln – inklusive Einreiseverbot und Beschränkung des internationalen Luftverkehrs. Eine Wiedereröffnung Chinas zur touristischen Einreise vor Beginn des Jahres 2022 ist aktuell wahrlich unwahrscheinlich.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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