Boeing kann nun auch in Europa wieder aufatmen: Die 737 MAX wurde in Europa wieder zugelassen und darf damit erneut abheben.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat wie erwartet grünes Licht für die Boeing 737 MAX gegeben. Damit darf das Modell auch in Europa wieder abheben, wie aero.de berichtet. Zuvor wurde das Flugzeug bereits im November wieder in den USA und Südamerika zugelassen.

Boeing 737 MAX darf auch in Europa wieder abheben

Die Erleichterung dürfte in Seattle wohl groß gewesen sein, als die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Boeing 737 MAX auch in Europa wieder zugelassen hat. Damit folgt die größte europäische Luftfahrtbehörde den Entscheidungen in Nord- und Südamerika, wo Flugzeuge dieses Typs bereits wieder fliegen dürfen. Bereits letzte Woche sickerten Informationen zum aktuellen Stand der erneuten Zulassung durch, die sich damit nun bewahrheiten. Das Flugverbot in Europa der 737 MAX wird damit wieder komplett aufgehoben.

Dem vorangegangen waren detaillierte Prüfungen durch die EASA. Nach den beiden Abstürzen in Asien und Afrika musste nicht nur die amerikanische Flugsicherheitsbehörde FAA viel Kritik einstecken. Auch Missstände beim europäischen Pendant wurden im Nachhinein bei der ersten Zertifizierung der Boeing 737 aufgedeckt. Dementsprechend wollte man es dieses Mal besser machen. Deshalb kann die EASA an diesem Mittwoch mitteilen, dass alle Verbesserungen der Hard- und Software angepasst bzw. alle Anforderungen der Flugsicherheit umgesetzt wurden.

Fluggesellschaften müssen Vorgaben zunächst umsetzen

Damit die Boeing 737 MAX Flugzeuge wieder abheben dürfen, müssen europäische Fluggesellschaften zunächst die Vorgaben der EASA erfüllen. Dazu gehören die notwendigen Umrüstungen, die Techniker laut einer Lufttüchtigkeitsanweisung umsetzen müssen. Das ist eine Liste mit Maßnahmen, die in Folge eines solchen Groundings erledigt werden müssen. Darüber hinaus müssen alle Piloten erneut geschult werden.

Der Hauptgrund für die Abstürze damals waren falsche Ausführungen des Flugzeugs aufgrund eines Sensors. Dieser eine Sensor lieferte fehlerhafte Daten zur jeweiligen Fluglage und korrigierte diese aufgrund falscher Werte. Dadurch wurde die Fluglage massiv nach unten korrigiert und das Flugzeug damit zum Absturz gebracht. Aus diesem Grund hat man einen zweiten Sensor hinzugefügt, der unabhängig vom ersten Daten übermittelt. Sollte ein Sensor falsche Daten liefern, kann auf den zweiten ausgewichen werden. Die EASA forderte sogar einen dritten Sensor. Dieser muss zunächst noch entwickelt werden und soll zukünftig in der Version MAX 10 bereits verbaut sein. Bei den anderen Modellen muss der dritte Sensor dann ebenfalls nachgerüstet werden.

737 MAX

Mit der Zulassung können neben dem Flugzeugbauer selbst auch eine Menge Fluggesellschaften in Europa aufatmen. Viele Airlines wollten ihre Flotten mit der neuen Version der Boeing 737 erneuern oder ausbauen, darunter auch die deutsche TUIfly. Bei anderen deutschen Fluggesellschaften sucht man nach diesem Modell jedoch vergebens. Ryanair wird in Europa zukünftig einer der größten Betreiber der 737 MAX, die sich aber für die Version MAX 200 entschieden haben. Diese Variante basiert auf dem Modell MAX 8, jedoch mit einer angepassten Anordnung der Notausgänge. So können in der MAX 200 elf Sitzreihen mehr eingebaut werden, womit bis zu 200 Passagiere befördert werden können.

Fazit zur Zulassung der Boeing 737 MAX in Europa

Endlich kann Boeing zumindest dieses dunkle Kapitel der Firmengeschichte erstmal endgültig schließen. Nachdem das Modell bereits in Nord- und Südamerika wieder zugelassen wurde, folgt nun auch die EASA. Damit könnte Boeing endlich die Auslieferung der bereits produzierten Flugzeuge vorantreiben, wäre da nicht die aktuelle Corona-Pandemie. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit bis wir auch in Europa wieder vermehrt die Boeing 737 MAX am Himmel bestaunen können.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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