Im Oktober wurde am Flughafen Frankfurt die Einführung von Smart Path angekündigt, einem flächendeckenden biometrischen System. Wie hat es sich bisher bewährt?
Der Flughafen BER hat erst im Mai 2023 den Gesichtsscanner “BER Traveller” eingeführt, der jedoch nur für ausgewählte Passagiere zugänglich ist. Im Gegensatz dazu hat der Flughafen Frankfurt als Erster in Europa das biometrische System “Smart Path” eingeführt, welches von allen Passagieren genutzt werden kann. Eine Eigenschaft dieses Systems ist die Möglichkeit der Gesichtserkennung vom Check-in bis zum Boarding. Laut fvw haben bereits über 12.000 Passagiere das digitale Serviceangebot am Frankfurter Flughafen genutzt, und ein weiterer Ausbau ist geplant.
Einwilligung jeder einzelnen Fluggesellschaft erforderlich
Der Frankfurter Flughafen hat derzeit 42 Geräte installiert, die eine digitale Gesichtserkennung ermöglichen. Zukünftig plant Fraport, diese Technologie auch an Self-Bag-Drop Automaten anzubieten. David Lavorel, Vorstandsvorsitzender von Sita (Luftfahrt-IT-Dienstleister), betont, dass biometrische Kontrollen viele Abläufe beschleunigen können. Die Bordkartenkontrolle vor dem Einsteigen könnte beispielsweise um bis zu 30 Prozent schneller erfolgen, so die Betreiber des Frankfurter Flughafens. Es ist auch geplant, die Anmeldefrist für die Registrierung am Terminal von 60 auf 30 Minuten zu verkürzen.
Unser Ziel ist es, mindestens 50 Prozent aller Check-in-Automaten sowie Bordkartenkontrolle und Abfluggates in den nächsten Monaten mit der wegweisenden Technologie auszustatten.
Pierre Dominique Prümm, Vorstand von Aviation und Infrastruktur der Fraport AG
Fraport ermöglicht allen Passagieren von jeder Fluggesellschaft die Nutzung der neuen Technologie. Dennoch betont das Unternehmen, dass die Einwilligung jeder einzelnen Fluggesellschaft erforderlich ist. Sie erklären, dass jede Fluggesellschaft das Verfahren ebenfalls anbieten muss. Zudem hängt die Möglichkeit der biometrischen Gesichtserkennung davon ab, ob und in welchem Land staatliche Behörden dies zulassen.
Alle gespeicherten Daten werden gelöscht
Die Verwendung von Gesichtserkennung zur Kontrolle ist am Flughafen Frankfurt keine neue Entwicklung. Bereits seit 2020 war dies in Zusammenarbeit mit Lufthansa und den Fluggesellschaften der Star Alliance für bestimmte Passagiere möglich. Doch seit Oktober gibt es nun dank des “Smart Path” Systems eine Neuerung. Nun können Passagiere aller Airlines die biometrische Identitäts- und Identifizierungsprüfung nutzen.
Um die biometrische Technologie zu nutzen, müssen Fluggäste, die mindestens 18 Jahre alt sind, entweder über die Star-Alliance-App im “Star Biometric Hub” auf ihrem Smartphone registriert sein oder sich an speziellen Automaten im Flughafenterminal mit ihrem Reisepass für die biometrische Identifizierung anmelden. Diese Anmeldung muss mindestens 60 Minuten vor dem geplanten Abflug erfolgen und ist nur für den ausgewählten Reisetag und den gebuchten Flug gültig. Nach Abschluss des Vorgangs werden alle gespeicherten Daten gelöscht. Danach können die Fluggäste die Kontrollpunkte, die mit Gesichtserkennungstechnologie ausgestattet sind, kontaktlos passieren, ohne dass zusätzliche Dokumente vorgelegt werden müssen.
Fazit zum Ausbau der biometrischen Gesichtserkennung
Im Oktober wurde am Frankfurter Flughafen das Smart Path System eingeführt, welches es Passagieren aller Airlines ermöglicht, die biometrische Identitäts- und Identifizierungsprüfung zu nutzen. Die bisherigen Rückmeldungen seitens der Verantwortlichen sind positiv, daher ist auch eine Erweiterung des Systems geplant. Ob am Frankfurter Flughafen irgendwann auch eine Einreise ohne Reisepass durch Gesichtserkennung, ähnlich wie in Großbritannien, möglich sein wird?