Sowohl geschlossen als auch eröffnet sorgt der Berliner Hauptstadtflughafen für Schlagzeilen. Nun veröffentlicht der Flughafen sein Jahresergebnis für 2020 und muss einen herben Verlust verbuchen.

Der neue Hauptstadtflughafen Willy Brandt ist national wie international als Pannenflughafen bekannt und abgestempelt worden. Viele glaubten nicht mehr daran, dass die Eröffnung doch noch glücken würde. Engelbert Lütke Daldrup kann als Flughafen-Chef diesen Erfolg für sich vermelden. Nach einer Aufsichtsratssitzung musste er nun aber einen Milliardenverlust für das abgeschlossene Geschäftsjahr verkünden, wie unter anderem die Tagesschau berichtet. Für die Zukunft benötigt der Flughafen weitere Unterstützung und die baldige Erholung des internationalen Reiseverkehrs.

Umsatz- und Passagiereinbruch in 2020

Kann man eigentlich von einer Hass-Liebe der Berliner zum neuen Hauptstadtflughafen reden? Die vergangenen Jahre dominierte der BER mit Negativschlagzeilen aufgrund der vielen Pannen. Immer wieder musste der Eröffnungstermin verschoben werden. Doch ausreichend geprägt wurde die Geschichte des Flughafens damit noch nicht. Noch immer hat der Flughafen die Chance sich als Tor zur Welt zu rehabilitieren. Doch die Corona-Pandemie scheint dem Flughafen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der internationale Reiseverkehr befindet sich buchstäblich am Boden. Ein Drehkreuz möchte keine Fluggesellschaft, zumindest aktuell, aus dem BER machen. Und so kommt es nicht überraschend, dass die Betreibergesellschaft des Flughafens für das Geschäftsjahr 2020 einen herben Verlust verzeichnen muss.

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Doch nicht nur wegen sinkender Umsätze, sondern auch wegen hoher Abschreibungen liegt der Verlust für das Jahr 2020 bei 1,06 Milliarden Euro. Mit den ehemaligen Flughäfen Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld fertigten die Berliner Flughäfen im vergangenen Jahr gerade einmal 9,1 Millionen Passagiere ab. Im Jahr zuvor waren es übergreifend noch knapp 36 Millionen Passagiere. Nach der vorhergegangenen Aufsichtsratssitzung teilte der Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup mit, dass vor allem die Corona-Pandemie den Flughafen nach der Eröffnung Ende Oktober des vergangenen Jahres zu schaffen macht. Zusätzlich sanken die Umsätze um 239 Millionen Euro. Wegen der anhaltend schlechten Aussichten entschied sich die Betreibergesellschaft FBB zu einer außerplanmäßigen Abschreibung auf die neue Terminalstruktur von rund 767 Millionen Euro. Dadurch sei das “Eigenkapital weitgehend aufgebraucht”, hieß es.

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Lütke Daldrup selbst kann immerhin den Erfolg vermelden, den Flughafen endlich eröffnet zu haben. In wenigen Monaten wird er dennoch seinen Chefposten räumen. Schon in den vergangenen Wochen und Monaten hat er aktiv für weitere finanzielle Hilfen geworben. Würden die nicht fließen, müsste der Flughafen BER die Insolvenz anmelden, so wird gemunkelt.

Fazit zum Jahresergebnis des BER

Der noch amtierende Flughafen-Chef des BER musste heute herbe Verluste in Milliardenhöhe verkünden. Vor allem die Corona-Pandemie macht der Betreibergesellschaft des einzigen verbliebenen Berliner Flughafens zu schaffen. Dennoch hat der BER auch noch mit Altlasten zu kämpfen. Diese zu beseitigen fällt vor allem in der aktuellen Phase äußerst schwer. Für die kurzfristige Zukunft bedarf es deshalb weiterer finanzieller Unterstützung und die Hoffnung auf die baldige Erholung des internationalen Reiseverkehrs.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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