Greenwashing-Klage: KLM verurteilt aber nicht bestraft

Die niederländische Airline KLM soll mit ihrer Fly Responsibly Kampagne Verbraucher in die Irre geführt haben. Deswegen wurde sie nun wegen Greenwashings verurteilt.

Greenwashing war im vergangenen Jahr ein häufig auftretender Vorwurf gegen Airlines. Begonnen mit dem Verbot einer Etihad Airways Werbekampagne kam es gegen Ende 2023 ebenfalls zu einer Greenwashing-Klage gegen United Airlines sowie einer Verurteilung von Austrian Airlines diesbezüglich. Ähnlich traf es jetzt KLM, die aufgrund ihrer Fly Responsibly Kampagne des Greenwashings bezichtigt wurde. Dabei kam es zu einer Verurteilung ohne Bestrafung, wie airliners.de berichtet.

Fly Responsibly-Werbung gilt als irreführend

Bereits 2022 reichte die Umweltgruppe Fossil Free Klage gegen KLM ein und argumentierte, dass es unmöglich sei, verantwortungsvoll zu fliegen. Der Luftverkehr ist nämlich nach wie vor einer der Hauptverursacher von Kohlendioxidemissionen. Fossil Free bat die Richter des Bezirksgerichts Amsterdam dahingehend, die Anzeigen als irreführend einzustufen. Zusätzlich sollte KLM verpflichtet werden, die Werbeanzeigen zurückzuziehen und zukünftig keine ähnlichen Kampagnen zu leiten. Dazu gab es folgende Wortmeldung vonseiten des zuständigen Gerichts:

Eine Reihe von Werbungen, die KLM in der Vergangenheit gemacht hat, war irreführend und daher illegal.

Niederländisches Gericht

Obwohl KLM nicht bestreitet, dass der Flugverkehr zum Klimawandel beiträgt, weigert sich die Fluggesellschaft, der Behauptung zuzustimmen, dass ihre Kunden durch die Kampagne “Fly Responsibly” getäuscht wurden. Sie erklärt, dass die Werbung lediglich ein gut gemeinter Versuch war, die Problematik zu thematisieren.

KLM hat Kampagne eingestellt

Das Gericht hat keine Strafe gegen KLM verhängt und verlangt auch keine nachträgliche Änderung der Werbung. KLM wird jedoch aufgefordert, künftig bei Äußerungen zur Umweltfreundlichkeit “ehrlich und konkret” vorzugehen. Die niederländische Airline äußerte sich diesbezüglich folgendermaßen:

We are pleased that the court has ruled that we can continue to communicate with our customers and partners about our approach to making aviation more sustainable. We are continuously learning how best to include them in this.

Pressemitteilung KLM

Mittlerweile hat KLM ihre Werbung eingestellt, obwohl dies nicht vorgegeben war. Während einer Anhörung im Dezember argumentierte die Fluggesellschaft jedoch, dass sie nicht daran gehindert werden sollte, die Öffentlichkeit über ihre Bemühungen zur Verbesserung zu informieren. Denn das Unternehmen beabsichtigt, Emissionen über mehrere Jahre hinweg zu verringern. Dies soll durch die Anschaffung effizienterer Flugzeuge sowie dem Beimischen eines höheren Anteils an Biokraftstoffen statt Kerosin erreicht werden. Da KLM eine Erhöhung ihres Flugaufkommens plant, argumentiert Fossil Free, dass diese langfristigen Pläne nicht relevant genug und zu geringfügig sind.

Fazit zur Greenwashing-Klage gegen KLM

Im Prozess rund um die Greenwashing-Vorwürfe gegen KLM kam es nun zu einem Ergebnis. Dabei wurde die niederländische Fluggesellschaft für schuldig befunden, Verbraucher durch ihre Fly Responsibly Kampagne in die Irre geführt zu haben. Bestrafung gab es allerdings keine. In weiterer Folge ist es auffällig, dass sich Greenwashing-Anschuldigungen gegenüber Airlines innerhalb des letzten Jahres besonders häuften. Dies zeigt, wie aktuell die Nachhaltigkeitsthematik ist und Fluggesellschaften sich jene zu Nutzen machen wollen.