Es ist Ferienzeit in Deutschland und das Fernweh der Deutschen nimmt zu. Der Deutsche Reiseverband (DRV) verzeichnete im Juli einen Anstieg der Buchungszahlen.
Nachdem zum Pfingstwochenende wieder viele Hotels an der Nord- und Ostsee ihre Türen öffneten, zieht es die Deutschen wieder in den Urlaub. Seit Juli kommen mit den Grenzöffnungen in fast allen europäischen Ländern auch beliebte Reiseziele hinzu. Die Reiselust spiegelt sich auch in den aktuellen Buchungszahlen wider, wie airliners.de berichtet.
Positive Tendenzen bei den Buchungszahlen
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes ist angesichts der anhaltenden Corona-Krise mit dem wachsenden Buchungsaufkommen zufrieden. Aktuell liegen die Zahlen zwar nur bei einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr, dennoch macht sich bemerkbar, dass ein Urlaub auch im Corona-Sommer für viele Deutsche ein Thema ist. Dennoch befindet sich die Tourismusbranche in einer prekären Lage, deren Defizit aufgrund der vielen Stornierungen durch Corona bei Weitem nicht durch die neuen Buchungen ausgeglichen werden kann.
Eine weitere Neuerung macht sich beim Thema Buchung bemerkbar. Deutsche Urlauber buchen nur knapp vor Reisebeginn und nur über einem überschaubaren Zeitraum. So lag bei 60 Prozent der Neubuchungen in der Woche vom 20. bis 26. Juli das Abreisedatum noch im selben Monat. Einen positiven Blick kann der Verband zudem auf die Herbst/Winter Saison 2020 und den kommenden Sommer 2021 werfen. In einer Mitteilung gab der DRV bekannt, dass im Juli bereits 22 Prozent der Deutschen Urlaube in den Monaten September und Oktober buchten. Weitere zehn Prozent entschieden sich sogar für längerfristige Urlaube im Winter oder im Sommer 2021.
Mittelmeerreisen so beliebt wie immer
Ein weiterer Trend, welcher jedoch nicht überrascht, ist die Wahl zu den beliebtesten Reisezielen. Klare Favoriten sind Spanien und Griechenland. Der Buchungsanteil bei Reisen zum Mittelmeer liegt bei 60 Prozent, was ungefähr dem Buchungsaufkommen Juli 2019 gleichkommt. Noch vor wenigen Wochen wurden Orte im westlichen Mittelmeerraum, wie beispielsweise die Balearen bevorzugt, wie der Deutsche Reiseverband mitteilt. Diese Tendenz sinkt, Italien kann jedoch einen Anstieg der Buchungen verzeichnen. Nach einer Verlängerung der Reisewarnung für die Türkei, sank dort im Juli das Buchungsaufkommen, steigt aber mit Blick auf September. Für Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes ein klares Indiz Länder außerhalb der EU im Hinblick auf die Reisewarnungen nicht direkt abzustempeln.
Wir brauchen die individuellen Beurteilungen insbesondere, wenn so beliebte Urlaubsdestinationen wie die Türkei, Tunesien oder auch Ägypten betroffen sind. Dies gilt ebenfalls für die gesamte Fernstrecke, die ebenfalls nach wie vor vom Urlaub ausgeschlossen ist und für den Winter eine große Rolle spielt.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes, DRV
Fazit zu den steigenden Buchungszahlen
Die Sommerzeit ist für viele Deutsche die Reisezeit des Jahres. Doch Corona und die vielen Reisewarnungen und Flugverbote machten den Urlaubern dieses Jahr ein Strich durch die erhoffte Erholung. Viele Reisen wurden bereits 2019 gebucht und mit Beginn der Pandemie von den Reiseveranstaltern abgesagt. Ebenso viele Urlauber stornierten vorsorglich ihren Urlaub. Nun, mit der Aufhebung zahlreicher Reisewarnungen in Europa kommt das Reisefieber zurück und Veranstalter und Länder können sich wieder über Touristen freuen. Eine erfreuliche Nachricht für die schwer getroffene Branche.
