Nach Informationen des Handelsblatts knüpft airberlin eine enge Partnerschaft mit der US-amerikanischen Airline JetBlue. Diese Regelung wird neben einem Interline-Agreement mittelfristig auch gegenseitige Vorteile für Vielflieger bringen.

Seit einigen Monaten ist airberlin in den USA ohne engen Partner unterwegs. Seit dem Ende der Codeshare-Vereinbarung mit American Airlines, kann airberlin nur noch gegen Aufpreis und ohne eigenen Code Flüge zu zahlreichen dezentralen Destinationen in den USA anbieten. Das soll sich demnächst wieder ändern, denn airberlin arbeitet in Zukunft eng mit JetBlue zusammen. Vorerst gibt es allerdings nur ein Interline-Agreement, wie die Plattform airliners.de berichtet. Eine vertiefte Zusammenarbeit wird derzeit allerdings verhandelt. Auch Codeshares und die damit verbundenen Vorteile scheinen entsprechend möglich.

Wer ist JetBlue überhaupt?

JetBlue Airways wird offiziell als US-amerikanische Günstigairline geführt. Mit einem europäischen Billigflieger wie EasyJet hat JetBlue allerdings wenig bis gar nichts gemein. Viele Flugzeuge bieten ein Entertainment-System, kostenfreies Internet über WLAN sowie kostenfreie Snacks und Getränke. Einzig etwas größere Mahlzeiten sowie Alkohol muss man bezahlen. Passagiere dürfen sich zudem über einen sehr komfortablen Sitzabstand freuen. Auf einigen Premium-Routen bietet JetBlue zudem eine Art Business Class. Das als JetBlue Mint vermarktete Produkt gilt als die mitunter beste Business Class auf Flügen innerhalb der USA. Mehr über das Produkt könnt Ihr in diesem Review lesen.

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JetBlue ist besonders an der Ostküste der USA stark

JetBlue ist besonders stark an der Ostküste vertreten und fliegt mit mehr als 200 Airbus und Embraer Jets zu Zielen im ganzen Land. Besonders groß ist die Präsenz von JetBlue in New York, Boston, Fort Lauderdale und Orlando. Zwischenzeitlich war auch die Lufthansa an JetBlue beteiligt und bot Codeshares ab Zielen an der Ostküste, darunter New York, an. Die Beteiligung wurde mittlerweile zwar losgeschlagen, der frühere Lufthanseat und heutige airberlin-Chef Thomas Winkelmann sitzt allerdings weiterhin im Board of Directors. Interessant ist zudem, dass JetBlue plant, Flüge von der Ostküste nach Europa anzubieten. Beginnen will JetBlue damit im Jahr 2019.

Was bringt die Partnerschaft zwischen JetBlue und airberlin?

Vorerst werden airberlin und JetBlue auf ein Interline-Agreement bauen. Passagiere werden zukünftig direkt bei beiden Airlines gemeinsame Verbindungen buchen können. So werdet Ihr beispielsweise direkt bei airberlin eine Verbindung von Berlin über New York nach Washington buchen können. Der erste Flug wird dabei von airberlin, der zweite von JetBlue durchgeführt. Ein Codeshare-Agreement, also ein Code von airberlin auf Flügen von JetBlue und andersherum, scheint für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Man wollte die Zusammenarbeit weiter ausbauen, heißt es bei airberlin.

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JetBlue Mint ist in etwa gleichwertig mit der airberlin Business Class

Diese Neuerung wird es airberlin zum einen ermöglichen, mehr Ziele in den USA anbieten zu können und zum anderen die Preise zu bislang nicht selbst angeflogenen Zielen zu senken. Wer ab Berlin oder Düsseldorf in die USA fliegt, darf sich für Flüge ab Mitte September auf attraktive Angebote zu insgesamt 31 neuen Zielen in den USA freuen. Die Zusammenarbeit zwischen airberlin und JetBlue fokussiert sich vorerst auf die JetBlue Hubs Boston, New York und Orlando, die von airberlin alle direkt angeflogen werden. Ob auch Verbindungen in der Mint Business Class Teil der Partnerschaft werden, ist noch unklar.

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Durch die Partnerschaft können neue Ziele in das airberlin Streckennetz aufgenommen werden

Problematisch wird gleichzeitig, dass JetBlue an den meisten Airports an einem anderen Terminal fliegt als airberlin. Entsprechend wird immer ein Terminalwechsel notwendig, der Passagiere beim Umsteigen viel Zeit und in den USA gerne auch einmal viele Nerven kostet.

Profitieren Vielflieger von der neuen Partnerschaft?

Unklar ist ebenfalls, was die neue Partnerschaft für Vielflieger bedeutet. Laut airberlin arbeite man derzeit an einer Kooperation der Vielfliegerprogramme, Ergebnisse gibt es aber noch nicht. Der frühere Partner American Airlines war Teil der Allianz oneworld, genauso wie airberlin. Gegenseitige Vielflieger-Vorteile genauso wie eine einfache Meilengutschrift, unabhängig vom jeweilige Code des Fluges, waren demnach garantiert und sind dies auch weiterhin. Bei JetBlue ist das nicht der Fall, da die Airline in keiner der drei großen Allianzen ist. Zudem hat JetBlue kein klassisches Vielfliegerprogramm mit Vorteilen wie Lounge-Zugang. Inwieweit die Vorteile an den sogenannten Mosaic-Status von JetBlue angepasst werden, bleibt abzuwarten. Ähnliche Vorteile wie bei Flügen mit American Airlines wird es für airberlin-Vielflieger bei Flügen mit JetBlue vermutlich also nicht geben.

Qantas First Class Lounge Los Angeles
Vielfliegervorteile könnten bei der neuen Partnerschaft auf der Strecke bleiben

Ziemlich sicher erscheint, dass Vielflieger auf Flügen mit JetBlue zukünftig Meilen sammeln können. Wie genau die Partnerschaft der Vielfliegerprogramme aussehen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Solange es keine Codeshares gibt, können Vielflieger zudem voraussichtlich keine Statusmeieln auf Flügen mit JetBlue sammeln. Inwieweit die Vorteile allerdings über das Meilen sammeln und möglicherweise Meilen einlösen hinausgehen, steht derzeit allerdings noch in den Sternen.

Fazit zur Partnerschaft von airberlin und JetBlue

Die Partnerschaft von airberlin und JetBlue, die mittlerweile auch offiziell bestätigt wurde, bringt für Passagiere spannende neue Möglichkeiten. Zukünftig geht es mit airberlin und JetBlue voraussichtlich zu deutlich mehr Zielen in die USA zu günstigeren Preisen als bisher. Unklar ist und bleibt gleichzeitig allerdings, wie es um die Vielfliegervorteile steht. Diese werden bei JetBlue voraussichtlich eher mager ausfallen, was den airberlin Gold Status und Platinum Status bei Flügen in die USA wohl eher entwerten wird. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Zusammenarbeit über ein sogenannten Interline-Agreement hinausgehen wird.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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