Knapp 90 Airbus A350 könnten in den nächsten Jahren zur französischen Fluggesellschaft Air France-KLM ausgeliefert werden. Dies könnte ein Vorteil bei der möglichen Übernahme von TAP Air Portugal sein.
Ende 2019 nahm Air France ihren ersten A350 in Empfang. Nun plant die Fluggesellschaft den Kauf von weiteren Airbus A350 Flugzeugen. Die Flotte wird um 50 A350-900 und A350-1000 Modelle erweitert und könnte der Fluggesellschaft beim möglichen Bieterrennen um die TAP Air Portugal einen Vorsprung gewähren, wie aero berichtet.
50 neue A350 und 40 weitere in Planung
Nach monatelangen Verhandlungen mit Airbus und Boeing kauft Air France-KLM weitere 50 Airbus A350-900 und A350-1000. Hinzu kommt eine Kaufoption von 40 weiteren A350 Maschinen. Diese sollen die alten Airbus A330-200 und Boeing 777–200 ersetzen. Die Maschinen sind teilweise schon 20 Jahre alt. Dennoch ist es eine ungewöhnliche Bestellung, da Air France-KLM ihre Aufträge zwischen den beiden Flugzeugherstellern aufgeteilt hatte. Die A350 konnten aufgrund ihrer Reichweite die Airline überzeugen. Des Weiteren sicherte Airbus der Fluggesellschaft zeitnahe Lieferslots zwischen 2026 und 2030 zu. Im Vorfeld hatte die Airline eine Bestellung von Boeing 787 und 777X in Erwägung gezogen.

Die Flugzeuge sollen flexibel in der Airline-Gruppe aufgeteilt werden. Dadurch könnte KLM zum ersten Mal einen A350 erhalten, wie aero berichtet. Somit könnte Air France-KLM mit mindestens 99 A350 zum weltweit größten Betreiber des Airbus-Interkontmodells werden.

Diese Bestellung von 50 fest bestellten und 40 optionalen A350 könnten ein kluges Investment in Bezug auf die anstehenden Verhandlungen zur TAP Übernahme sein. Konzernchef von Air France-KLM Ben Smith deutet an, dass die Flugzeuge bei Investitionen oder Konsolidierungen zum Einsatz kommen könnten. Hintergrund ist, dass die portugiesische Regierung großen Wert darauf lege, dass die Drehkreuzfunktion des Flughafens Lissabon langfristig vorangetrieben wird. Dennoch wird die Privatisierung der TAP wohl nicht vor 2024 abgeschlossen. Dann wird sich zeigen, ob Air France-KLM oder einer der Mitbewerber, wie zum Beispiel die Lufthansa, das Rennen für sich entscheiden.
Fazit zum Kauf der Airbus A350 von Air France-KLM
Die französische Fluggesellschaft Air France-KLM kauft 50 Airbus A350 und schließt eine Kaufoption über 40 weitere Maschinen mit dem Flugzeughersteller Airbus ab. Dies ist ungewöhnlich, da die Airline die Aufträge zuvor zwischen Airbus und Boeing verteilte. Die Flugzeuge sollen zwischen 2026 und 2030 ausgeliefert werden. Mit der Bestellung der Flugzeuge äußerte sich der Konzernchef Ben Smith indirekt zu einer verbesserten Lage in Bezug auf die Übernahme der TAP Air Portugal. Ob der Kauf der A350 einen Vorteil für die Übernahme mit sich bringt, bleibt abzuwarten.