Seit 2008 wird fast jedes Airline-Ticket als elektronisches Ticket (E-Ticket) ausgestellt, die Papiertickets, wie man sie von früher kennt, gibt es kaum mehr. Der normale Passagier hat davon wahrscheinlich gar nichts mitbekommen, außer dass man jetzt nur mit Ausweisdokument einchecken kann. Das Ganze ist zunächst etwas verwirrend, da man ja beim Check-in nach wie vor Bordkarten aus Papier bekommen kann, und diese den alten Tickets sehr ähnlich sehen. Wir werden in diesem Artikel aber alles anschaulich erklären!

Wie funktioniert ein E-Ticket?

Wenn Ihr ein Ticket bucht, sei es im Internet oder an einem Serviceschalter, wird in dem Buchungssystem der Airline eine Reservierung angelegt. Mit dem Eingang der Zahlung wird das Ticket dann ausgestellt. Ein Ticket in physikalischer Form gibt es also in dieser Form gar nicht mehr, da die komplette Buchung digital abläuft. Die Daten werden für einige Zeit nach dem Ende des Flugs aufbewahrt, um bei eventuellen Nachfragen oder Beschwerden eine Informationsquelle zu haben, da hier sämtliche Vorkommnisse bezüglich des Passagiers eingetragen werden.

Itinerary Cathay Buchungsbestätigung E-Ticket

Einen Beleg dafür bekommt Ihr aber, meist in Form einer E-Mail oder eines Ausdrucks mit dem Namen Itinerary / Ticket Receipt. Das ist Eure Buchungsbestätigung, auf der alle wichtigen Informationen zu Eurer Buchung aufgelistet sind. Das kommt dem alten Papierticket wahrscheinlich am nächsten.

Welche Informationen stehen in einem Itinerary / E-Ticket Receipt?

Die Buchungsbestätigung enthält sämtliche relevanten Daten des Passagiers und der Reise, die er gebucht hat. Dazu gehören unter anderem:

  • Der Name
  • Das Ausstellungsdatum des Tickets
  • Die Fluggesellschaft, die das Ticket ausgestellt hat
  • Das Reiseziel
  • Die Ticketnummer
  • Der Buchungscode
  • Der Fare Basis Code

Vieles sollte selbstverständlich sein, auf einige Sachen wollen wir aber etwas genauer eingehen.

Die Ticketnummer des E-Ticket ist eine 13-stellige Zahl, die bei jeder bestätigten Reservierung dabei steht und für jedes Ticket einzigartig ist. Die ersten drei Ziffern sind einer Airline zugeordnet, und werden auch Ticket Stock genannt. Die 607 im unteren Bild zeigt uns also, dass besagtes Ticket auf Etihad Airways ausgestellt ist, bei allen von Lufthansa ausgestellten Tickets ist diese Zahl 220. Dadruch kann man zum Beispiel bei Codeshare-Flügen sofort erkennen, welche Airline der Marketing-Carrier ist.

Buchungsbestätigung E-Ticket Etihad Airways

Der Buchungscode auf dem E-Ticket ist meist eine sechsstellige Zeichenfolge, die Buchstaben und Zahlen enthalten kann. Dieser wird auch Passenger Name Record (PNR) genannt und ist an die Buchung gekoppelt, sodass man selbst oder ein Mitarbeiter der Airline unter Angabe dieser auf die Buchung zugreifen kann. Die PNR enthält alle relevanten Daten des Passagiers sowie die Flüge, auf denen er gebucht ist.

Der Fare Basis Code ist etwas für fortgeschrittene Nutzer und verweist auf alle Fare Rules, an die das Ticket gebunden ist. Diese enthalten Regeln wie Mindest-/ Maximalaufenthalt, Umbuchungen oder Zwischenstopps, und bestimmen den Ticketpreis. So wird nochmals innerhalb der Buchungsklassen in günstige und teure Tarife geteilt, um den Preis nach verschiedenen Parametern noch genauer anpassen zu können. In unserem Beispiel ist der Fare Basis Code AAARRVN8, ein First Class Tarif.

Bei Tools wie expertflyer kann man nach Fare Basis Codes suchen und sich den Preis anzeigen lassen, sowie die kompletten Fare Rules des elektronischen Tickets durchlesen. Dies machen wir zum Beispiel bei der Recherche unserer Flug-Deals, um zu schauen, ob man Stopover einlegen darf oder wie lange man mindestens am Zielort bleiben muss. Durch diese Informationen werden Ticketanfragen an ein Buchungssystem auch automatisch bepreist und verkauft, diesen Vorgang nennt man Autopricing.

Was hat sich mit dem elektronischen Ticket für den Passagier geändert?

Der Itinerary / Ticket Receipt ist also der Ersatz des alten Papiertickets, und ist damit der Beweis, dass ein Anspruch auf Beförderung vorliegt. Wer sich an frühere Flüge erinnert, weiß vielleicht noch, dass man beim Check-In seine Bordkarte bekommen hat, diese aber nur zusammen mit dem Papierticket gültig war. Der Grund hierfür ist, dass die Information auf den Bordkarten früher nicht über das Internet direkt mit dem Buchungssystem verbunden waren, sodass man die Buchungsbestätigung vorzeigen musste.

Nur mit Bordkarte und Pass reisen – früher undenkbar

Heutzutage werden bei jedem Scanner, auf den Ihr Eure Bordkarte legt, die Informationen von dem Buchungssystem der Airline abgefragt und geprüft, daher entfällt die Notwendigkeit für das Papierticket. Für den Passagier hat sich also fast nichts geändert, außer dass er jetzt zum Fliegen größtenteils nur noch ein Ausweisdokument benötigt. Es ist allerdings trotzdem eine gute Idee, eine Buchungsbestätigung dabei zu haben, falls am Flughafen die Systeme gerade mal streiken sollten.

Wieso wurde das E-Ticket eingeführt?

In erster Linie hat die IATA (International Air Transport Association, Dachverband aller Luftverkehrsgesellschaften) die Einführung von elektronischen Tickets beschlossen, um Kosten zu sparen. Allein durch das eingesparte Papier wurde eine ungeheure Menge an Geld eingespart. Zudem wird die Effizienz deutlich erhöht, da man nun von überall auf der Welt auf diese Buchung zugreifen kann, um sie zum Beispiel im Falle von Unregelmäßigkeiten ändern, und alle Informationen sofort aktualisiert und für alle notwendigen Stellen verfügbar sind.

Das E-Ticket kann man einfach aufs Handy laden

Aber auch für den Passagier gibt es Vorteile: So könnt Ihr Dank des E-Tickets zum Beispiel online vor Eurem Flug einchecken und die Bordkarten auf das Handy laden / ausdrucken, ohne zum Flughafen zu müssen. Zudem ist es ein wertvolles Papier weniger, was man vergessen oder verlieren kann. Außerdem kann man so auch kurzfristige Buchungen durchführen, ohne auf die Zustellung des Tickets per Post oder Hinterlegung am Flughafen warten zu müssen.

(Quelle: lufthansa.com)

Es gibt zwar heutzutage noch einige Fluggesellschaften, die Papiertickets nutzen oder anbieten, dies ist aber meist aus dem Grund, dass es besonders für kleinere regionale Airlines mit einem beschränkten Kundenkreis nicht wirtschaftlich ist, die Kosten für ein spezielles vernetztes Buchungssystem zu zahlen. Und bei den Airlines, die neben E-Tickets auch Papiertickets ausstellen, wird ein saftiger Aufschlag dafür verlangt, sodass es sich überhaupt nicht lohnt, eins in Anspruch zu nehmen, zumal es keinerlei Nachteile eines E-Tickets gibt.

Die Vorteile in der Übersicht

  • Kostenersparnis
  • Papierersparnis
  • Höhere Effizienz
  • Keine Ortsgebundenheit für aktuelle Informationen
  • Online Check-in für Passagiere
  • Bordkarte kann herunter geladen werden
  • Kurzfristige Buchungen mit schnellem Erhalt des Tickets

Fazit zum Thema E-Ticket

Man sieht, dass nach der Jahrtausendwende fleißig hinter den Kulissen gewerkelt wurde, um die gesamte Abwicklung digital ablaufen zu lassen und den Passagier dabei so wenig wie möglich zu behindern. Etwas mehr als zehn Jahre nach der flächendeckenden Einführung könnten sich viele Reisende ein Leben ohne ein E-Ticket, den Online Check-In oder ohne eine Bordkarte auf dem Handy gar nicht vorstellen. Auch für die Seite der Fluggesellschaften und deren Mitarbeiter gab es durch das E-Ticket viele Änderungen wie die Möglichkeit, Buchungen direkt im System zu bearbeiten und neue Informationen sofort zu sehen, welche ihnen das Leben deutlich erleichtert haben. Es werden inzwischen aber wieder modernisierte Konzepte ausprobiert, wie das gänzlich ticketlose Buchungssystem von Eurowings, die wir in ein paar Jahren noch öfter sehen könnten.

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Häufig gestellte Fragen zum E-Ticket

Was ist ein E-Ticket/ elektronisches Ticket??

Ein E-Ticket ist ein Ticket in digitaler Form. Bei einer Buchung sei es im Internet oder an einem Serviceschalter, wird in dem Buchungssystem der Airline eine Reservierung angelegt. Mit dem Eingang der Zahlung wird dann das Ticket ausgestellt. Ein Ticket in physikalischer Form gibt es also so nicht mehr, da die komplette Buchung digital abläuft.

Wann bekommt man das E-Ticket?

Bei einer Flugbuchung bekommt man per Mail die Rechnung mit einer Buchungsbestätigung, in der auch der Buchungscode steht. Am Check-in-Schalter kann man dann einfach die Buchungsbestätigung, den Buchungscode oder seinen Ausweis/Reisepass vorlegen. Daraufhin erhält man die Bordkarte. Alternativ kann man bei den meisten Airlines auch online einchecken, wobei man das Flugticket direkt erhält und ausdrucken oder auf sein Handy herunterladen kann.

Kann man das E-Ticket ausdrucken?

Ja, man kann das E-Ticket ausdrucken. Dies ist oft allerdings nicht notwendig, da es ausreicht das Ticket beispielsweise auf dem Handy dabei zu haben. Wer der Zuverlässigkeit der Technik jedoch nicht vertraut, der fühlt sich unter Umständen wohler dabei, das Ticket auch in Papierform mit sich zu führen.

Was bedeutet Itinerary?

Itinerary wird oft auch als Ticket Receipt bezeichnet. Das ist die Buchungsbestätigung, auf der alle wichtigen Informationen zu Eurer Buchung aufgelistet sind.

Welchen Vorteil hat das E-Ticket?

Durch das E-Ticket wurde das Reisen für viele Passagiere einfacher, da man beim Check-in-Schalter beispielsweise nur noch seinen Ausweis/Reisepass vorlegen muss und so recht einfach, sowie unkompliziert einchecken kann.

Sollte man seine Buchungsbestätigung trotz E-Ticket bei der Flugreise dabei haben?

Falls es am Flughafen mal Probleme mit dem System geben sollte, ist es nicht verkehrt die Buchungsbestätigung oder den Buchungscode dabei zu haben.

Wo findet man die E-Ticket Nummer?

Die Ticketnummer des E-Ticket ist eine 13-stellige Zahl, die bei jeder bestätigten Reservierung dabei steht. In der Regel sollte sie gleich zu Beginn mit den übrigen relevanten Daten mit aufgeführt werden.

Gilt das E-Ticket für mehrere Flüge?

In der Regel gilt ein E-Ticket für einen Flug oder für eine Flugstrecke derselben Airline. So gibt es beispielsweise für Hin-und Rückflug jeweils ein anderes E-Ticket.