Die finanziell stark angeschlagene South African Airways steckt mitten in den Sparmaßnahmen, um sich vor der Insolvenz zu retten. Dazu gehörte auch die Streichung der Flugverbindung zwischen der südafrikanischen Hauptstadt Johannesburg und München, was eigentlich bereits Ende Februar geschehen sollte. Jetzt hat sich die Airline dahingehend nun doch anders entschieden und wird die Flüge in die bayrische Landeshauptstadt bis April fortsetzen. Buchbar sind diese scheinbar dennoch nicht.
München-Flüge trotzdem nicht buchbar
So fällt München also erst einmal nicht in die Sparmaßnahmen South African Airways’ und soll voraussichtlich noch bis zum 21. April angeflogen werden. Mittelfristig soll der südafrikanische Flag-Carrier mehrere hundert Millionen von staatlicher Seite erhalten und sich im gleichen Zuge deutlich verkleinern, um weiter operieren zu können. Allerdings sind aktuell noch keine Flüge von und zur süddeutschen Metropole auf der Webseite von South African Airways buchbar.
Doch nicht nur München soll länger als eigentlich geplant angeflogen werden, so wird São Paulo noch bis zum 31. März bedient und das aus Sicht der Airline mit gutem Grund: “Um den Karneval in Rio abzudecken”, wie Louise Brugman, eine Sprecherin der Airline, gegenüber Medien verriet.
Finanzhilfen in Höhe von bis zu 940 Millionen Euro
South African Airways befindet sich seit geraumer Zeit in heftigen Turbulenzen – mit Blick auf die Finanzen – und seit Dezember letzten Jahres in einem sogenannten Schutzschirmverfahren (wie es etwa auch bei Condor der Fall war). Außerdem arbeiten zwei unabhängige Administratoren an neuen Möglichkeiten, um Südafrikas Flag-Carrier in reduzierter Form das Überleben möglich zu machen. Dazu gehört unter anderem, dass nahezu das gesamte Streckennetz innerhalb Südafrikas eingestellt wird, bis auf einige wenige Routen, etwa zwischen den beiden größten Städten Johannesburg und Kapstadt. Eingestellt werden zudem vier Destinationen auf der Langstrecke, sowie einige kürzere internationale Routen.
South African Airways erhielt vom Staat die Zusage eines Hilfskredits von umgerechnet gut 121 Millionen Euro, damit der Betrieb weitergeführt werden kann. Laut dem südafrikanischen Minister für öffentliche Unternehmen, wir dieses Geld schon in diesem März aufgebraucht sein. Jedoch wurden der Airline vom Staat mittelfristig weiteres Hilfsgeld von bis zu 940 Millionen Euro zugesichert, womit vor allem Zinsen und alte Schulden beglichen werden sollen. Allerdings werden immer mehr Stimmen in Südafrika laut, die sich gegen weitere Finanzhilfen für South African Airways aussprechen, zumal bis dato immer noch kein Umstrukturierungsplan vorgelegt werden konnte.
Fazit zur Situation bei South African Airways
South African Airways scheint zurzeit eine Achterbahnfahrt durchzumachen, was in einem gewissen Hin und Her resultiert, wie jetzt auf der Route nach München zu beobachten. Merkwürdigerweise sind die München-Flüge jedoch bisher nicht (mehr) buchbar, was irgendwie perfekt in die aktuell wirre Situation bei dem Star Alliance-Mitglied passt. Was diese Airline jetzt wohl am dringendsten benötigt ist – neben Geld – einen vernünftigen Restrukturierungsplan.