Auf meinem Flug nach New York konnte ich die SAS Premium Economy Class, auch SAS Plus genannt, auf der Langstrecke im Airbus A330 testen. Diese ist ein Zwischenprodukt zwischen Economy und Business Class und bietet etwas mehr Komfort, ohne gleich die deutlich höheren Preise für Business Class Flüge zahlen zu müssen.

Dieser Review ist Teil des Tripreports “Mit Meilen nach New York & Los Angeles”. Alle weiteren Teile sowie weitere Infos findet Ihr im Einführungspost!

Ob das Produkt den Ansprüchen gerecht wird und sich der Aufpreis zur Economy Class lohnt, was mir wirklich gut gefallen hat und wo ich nicht zufrieden war, erfahrt Ihr in diesem Review!

Hinweis: Das Review stammt aus der Zeit vor Corona!

SAS Premium Economy Class Langstrecke – die Buchung

Gebucht habe ich einen Hin- und Rückflug von Hamburg in die USA mit SAS. Den Hinflug habe ich in der SAS Premium Economy Class nach New York gebucht, den Rückflug von San Francisco nach Hamburg in der Business Class. Insgesamt habe ich dafür 90.000 SAS Eurobonus Meilen und 90 Euro an Steuern & Gebühren bezahlt – ein ziemlich guter Deal!

Die nötigen SAS Eurobonus Meilen habe ich unter anderem mit Flügen und dem Übertragen von American Express Membership Rewards Punkten gesammelt. Direkt für den Antrag der American Express Gold oder Platinum Card gibt es bereits einen großzügigen Punktebonus, sodass sich die Punkte für die Einlösung gut sammeln lassen.

SAS Premium Economy Class Langstrecke – der Sitz

Die SAS Premium Economy Class befindet sich zwischen der Business und Economy Class. Der Gang zur Business Class wurde dabei kurz nach Abflug mit einem Vorhang versperrt, zur Economy Class gibt es nur einen kleinen Vorhang, der bei meinem Flug nicht zugemacht wurde. Ohnehin befinden sich die Toiletten nur hinter der Economy Class, sodass der Vorhang keinen großen Sinn ergibt.

Wie in der Lufthansa Premium Economy Class wird dabei auf eine 2-3-2 Bestuhlung gesetzt, während in der Economy Class im A330 ein Sitz mehr pro Reihe verbaut wird. Der zusätzliche Platz dient den etwas breiteren Sitzen und der Doppelarmlehne, sodass es keinen Streit mit dem Sitznachbarn um die Ellenbogenablage geben sollte.

Zudem gibt es an der Armlehne noch eine Ablage für Tassen, sodass man gleichzeitig am Tisch arbeiten  und ein Getränk abstellen kann – sehr praktisch! Der Tisch kann mit Krafteinsatz aus der Armlehne gehoben werden, ist für meinen Geschmack aber viel zu wacklig.

Sehr praktisch zum Schlafen ist die Kopfstütze, die zum einen in der Höhe angepasst werden kann, zudem aber auch die Seiten ausklappen kann um beim Schlafen eine seitliche Stütze für den Kopf zu haben.

Beim Schlafen behilflich ist auch die deutlich stärkere Neigung des Sitzes im Vergleich zur Economy Class. Wer es mag, kann zudem die Fußablage nutzen, die mich aber eher stört.

Am Platz warteten bereits ein Kopfkissen und eine Decke, welche von der Dicke durchaus auch in der Business Class angeboten werden könnte. Zum Aufladen der elektronischen Geräte kann entweder der USB-Slot am Entertainment-System, oder die Steckdose zwischen den Sitzen genutzt werden.

Als Ablagefläche könnt Ihr die großzügige Tasche im Vordersitz nutzen, sodass bei mir Laptop, Bücher & mehr problemlos verstaut werden konnten.

Ich hatte mich für einen Fensterplatz auf der linken Seite entschieden und hatte Glück, dass der Nebenplatz frei geblieben ist. Ansonsten wäre auch hier ein artistisches Steigen über den Nachbarn für jedes Aufstehen nötig gewesen. Wer häufiger während des Fluges aufstehen möchte, sollte sich deswegen eher für einen Gangplatz entscheiden.

SAS Premium Economy Class Langstrecke – der Schlafkomfort

Ein wichtiger Grund zum Aufpreis zur Economy Class ist sicherlich der Schlafkomfort bei Nachtflügen. Durch einen frühen Abflug habe ich bei meinem Tagflug noch etwas Schlaf nachholen wollen und konnte somit gut testen, was Ihr erwarten könnt. Ich muss insgesamt sagen, dass ich hier keine große Verbesserung zur normalen Economy Class wahrgenommen habe. Natürlich gibt es mehr Beinfreiheit und etwas mehr Neigung, aber es bleibt ein Schlafen im Sitzen, was zumindest bei mir nur Dösen und keinen wirklich tiefen Schlaf ermöglicht.

So würde ich, wenn ich wirklich auf dem Flug schlafen möchte, eher versuchen einen Flug in der Business Class zu buchen, um mit einem flachen Bett einen wirklich guten Schlafkomfort genießen zu können.

SAS Premium Economy Class Langstrecke – Essen & Service

Auch beim Essen gibt es eine kleine Verbesserung zur Economy Class. So wird richtiges Besteck eingesetzt, allerdings erinnert die sonstige Aufmachung und Qualität des Essens eher an die Economy Class. Zu meinem Glück hatte ich vorab vegetarisches Essen vorbestellt, die Optionen „Chicken or Fish“ haben mich sonst wenig überzeugen können.

Etwa 1,5 Stunden nach dem Abflug wurde das Mittagessen serviert. Ich hatte ein vegetarisches, indisches Gericht vorbestellt, welches auch durchaus lecker war, mich allerdings auch nicht umgehauen hat – schon die Präsentation ist aber eine ganz andere Welt als etwa in der Eurowings Premium Economy Class.

Während des Fluges wurden dann hin und wieder Getränke verteilt, zudem wurde kurz vor der Landung noch ein kalter Snack serviert. Wieder hatte ich vegetarisches, indisches Essen vorbestellt welches in Ordnung war.

Etwas gestört hat mich rückblickend allerdings der Service, auch wenn es keine groben Schnitzer gab. Ich habe mich nur insgesamt nicht wirklich warm willkommen gefühlt, sodass es keine Begrüßung oder ähnliches gab. Der Kontakt mit der Crew war insgesamt eher kühl und effizient.

SAS Premium Economy Class Langstrecke – das Entertainment

Als Entertainment-System in der SAS Premium Economy Class wird ein etwas größerer Monitor als in der SAS Economy Class verbaut, das Angebot ist aber identisch. So gibt es eine solide Auswahl an Filmen und Serien, allerdings lange kein so ausführliches Angebot wie in der Emirates Economy Class auf der Langstrecke.

Das eingesetzte System ist dabei identisch mit dem Entertainment System der Austrian Business Class, welche ich letzten Sommer testen konnte. Etwas nostalgisch habe ich zudem festgestellt, dass auch die airberlin Business Class das gleiche System genutzt hat! Etwas nervig ist allerdings das Schauen von Filmen, wenn der Vordersitz die stärkere Neigung voll ausnutzt – dann ist der Monitor nicht nur deutlich näher am Gesicht, er ist vor allem immer leicht schief.

Während ich bei keinem Flug im letzten Jahr mehr als die Karte des Fluges genutzt habe, habe ich diesmal sogar den Film Crazy Rich Asians geguckt! Abgesehen vom Monitor wird zudem WLAN angeboten, welches für Reisende in SAS Plus sogar komplett kostenfrei ist! Allerdings wird die Bandbreite von nur 12 Magabyte mit dem gesamten Flugzeug geteilt, für mehr als Nachrichten verschicken würde ich das System also nicht nutzen.

SAS Premium Economy Class Langstrecke – Fazit

Die SAS Premium Economy Class bietet in jedem Bereich eine leichte Verbesserung zur normalen Economy Class – etwas mehr Platz, etwas besseres Essen und ein leicht besseres Entertainment-System. Doch ich würde trotzdem vermutlich nicht den Aufpreis von der Economy Class zahlen, sondern stattdessen lieber einen Sitz in der Exit Row reservieren.

Meine letzten Langstreckenflüge in der Economy Class habe ich allesamt durch meinen Star Alliance Gold und oneworld Emerald Status kostenfrei am Notausgang sitzen können und wurde durch den Status meistens noch etwas besser behandelt. Hier ist mein Fazit: Ganz oder gar nicht, entweder einen günstigen Economy Class Sale buchen und mit dem Status noch etwas Vorteile herausholen, oder gleich einen Business Class Flug buchen um den Flug wirklich genießen zu können.

Wie seht Ihr das? Bucht Ihr gerne Premium Economy Class oder nur Economy & Business Class?

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Autor

Seit Moritz herausgefunden hat, wie man Wege an eigentlich unerreichbare Ziele finden kann, ist er immer auf der Suche nach neuen, kreativen Methoden zum Erreichen von Reisezielen und Airline-Status. Auf reisetopia lässt er Euch daran teilhaben!

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