Auf dem langen Flug von San Francisco nach Kopenhagen konnte ich einen genauen Blick auf die SAS Business Class im Airbus A340 werfen. Vor einigen Jahren hat wurde die SAS Business Class enorm aufgewertet, statt semi-flachen Sitzen eng aneinander gibt es nun eine moderne Anordnung der Sitze mit viel persönlichem Platz. Das Produkt ist dabei bis auf wenige Details identisch mit der Business Class im Airbus A330.
Gerade auf einem langen Nachtflug wie meinem ist mir ein Sitz mit viel Privatsphäre für besseren Schlaf sehr wichtig. Somit war ich sehr gespannt, wie gut die SAS Business Class wirklich ist. Ob sich der Aufpreis zur SAS Premium Economy Class lohnt, wie ich meinen Flug mit Meilen sehr günstig buchen konnte und was Euch genau erwartet, erfahrt Ihr in diesem Review!
SAS Business Class Airbus A340 – die Buchung
Gebucht habe ich einen Hin- und Rückflug von Hamburg in die USA. Dabei habe ich den Hinflug nach New York in der SAS Premium Economy Class gebucht und den Rückflug ab San Francisco in der Business Class. Somit gibt es zwei neue Reviews, zudem brauche ich bei einem Tagflug an die Ostküste nicht unbedingt eine Business Class! Die Strecke von New York nach San Francisco habe ich zudem mit Meilen sehr günstig buchen können, wie Ihr in meinem Booked-Artikel zur Reise nachlesen könnt.
Während bezahlte Tickets mit SAS auf diesen Strecken recht teuer waren, konnte ich alle Flüge mit 90.000 SAS Eurobonus Meilen und einer Zuzahlung von knapp 100 Euro buchen. Die 90.000 Meilen lassen sich natürlich bei SAS Eurobonus mit Flügen sammeln, zudem aber Euch durch den Transfer von American Express Membership Rewards Punkten. Alleine die Beantragung der Amex Platinum Card bringt mindestens 30.000 Punkte für den Start! So konnte ich insgesamt für sehr wenig Geld je eine Woche in New York und in Kalifornien verbringen.
SAS Business Class Airbus A340 – Sitz
Im Airbus A340 gibt es zwei Business Class Kabinen: Eine größere mit acht Reihen zwischen der ersten und zweiten Tür, sowie eine kleine mit nur zwei Reihen hinter der zweiten Tür, direkt vor der Premium Economy Class, die ich auf dem Hinflug getestet habe. Ich habe mich dieses Mal für die kleinere Kabine entschieden, da sich diese deutlich privater anfühlt.
Die Sitze sind in einer 1-2-1 Konfiguration versetzt angeordnet. Somit hat immer abwechselnd eine Reihe den Platz am Fenster und eine am Gang, gleiches gilt für die Plätze in der Mitte. Ich bin in diesen Konfigurationen ein großer Fan der direkten Fensterplätze, da man aus dem Fenster schauen kann und räumlich vom Gang getrennt ist. Diese Privatsphäre finde ich gerade beim Schlafen sehr angenehm.
Die Plätze am Gang sind zudem wirklich sehr nah am Gang – beugt man die Knie beim Schlafen, kann man leicht von vorbeilaufenden Passagieren aus Versehen gerammt werden, was den Schlaf nicht unbedingt verbessert.
Jeder Sitz verfügt über eine eigene Armatur, in welcher Ablagefläche zum Verstauen der persönlichen Gegenstände während des Fluges vorhanden ist. Hier findet Ihr auch die Fernbedienung für Licht & Co am Sitz und Strom, sowie USB-Anschlüsse. Am wichtigsten finde ich allerdings die wirklich große Ablagefläche neben dem Sitz.
In der British Airways Business Class ist diese zum Beispiel nicht enthalten, weswegen man während der Tisch in Benutzung ist nichts parallel abstellen kann. Durch diese Ablagefläche kann man problemlos Getränke, Snacks, Bücher & Co auf die Seite legen und den Tisch zum Arbeiten nutzen.
Unter der Ablagefläche findet Ihr zudem den Tisch zum Herausziehen. Dieser ist ausreichend groß, um auch große Laptops zu halten. Leider fand ich diesen sehr wackelig – zum Beispiel in der Eva Air Business Class war dies deutlich besser. Was mich aber noch mehr gestört hat, ist die geringe Höhe des Tisches. Beim aufrechten Sitzen lag der Tisch quasi auf meinen Oberschenkeln, sodass ich bei ausgeklapptem Tisch immer meine Beine strecken musste. Vielleicht liegt dies nur an meiner Größe, aber dies sind die kleinen, nervigen Details.
Vor einem im Sitz ist zum einen der Monitor mit einem weiteren USB-Anschluss, zudem findet Ihr hier zwei Ablagetaschen zum sicheren Verstauen von Laptop, Büchern & Co während des Fluges.
Mir hat an der Kabine insgesamt auch das Design sehr gut gefallen. Die Farben passen sehr gut zusammen und wirken meiner Meinung nach sehr stilvoll. Typisch skandinavisches Design eben! Ein kleines Manko: Die Galley vor der ersten Business Class Kabine wurde aus „Sicherheitsgründen seit 9/11“ für Passagiere gesperrt, somit gibt es nur die beiden Toiletten zwischen den Business Class Kabinen und 40 Passagiere müssen sich hier verteilen. Dadurch gab es während des Fluges mehrfach Warteschlagen, vor der Landung habe ich fast 15 Minuten warten müssen.
SAS Business Class Airbus A340 – der Schlafkomfort
Am Sitz warteten beim Boarding bereits ein Matratzenpad, ein Kissen und eine Decke. Zudem gibt es hier auch ein Amenity Kit mit den üblichen Inhalten, vor allem die Schlafmaske und Ohrstöpsel waren dabei beim Schlafen sehr behilflich.
Am gemachten Bett muss ich vor allem eine Sache loben: Das Bett ist enorm lang. Ich bin 1,95 Meter groß und konnte mich ohne Probleme komplett ausstrecken, hier war sogar noch etwas Platz. Wahrscheinlich würde auch Severin hier gut reinpassen!
Mit der Ablagefläche als Abschirmung zur restlichen Kabine, mit Ohrstöpseln und Schlafmaske habe ich dabei fast das Gefühl gehabt, in einem eigenen (wenn auch schmaleren) Bett zu liegen. So habe ich fast sechs Stunden tief geschlafen und konnte damit gut in den neuen Tag starten.
SAS Business Class Airbus A340 – das Catering
Als Vegetarier habe ich mir Essen zur Sicherheit vorbestellt. Ansonsten zeigte die Karte Rinderfilet, Hähnchen, Ravioli oder Heilbutt zur Auswahl. Als Vorspeise hatte ich einen kleinen Salat, als Hauptspeise hatte ich – wie vorbestellt – ein indisches, vegetarisches Gericht mit Reis, Kichererbsen und Spinat.
Dieses war durchaus lecker, aber auch etwas langweilig im Vergleich zu den Gerichten auf der Tageskarte. Abgerundet wurde das Essen vom Nachtisch, wobei ich die Früchte gewählt habe. Diese waren tatsächlich das Highlight – die Honigmelone und Mango waren wirklich extrem saftig und lecker.
Serviert wurden alle Speisen übrigens vom Wagen, sodass man sich beim Nachtisch zum Beispiel seinen eigenen Mix kreieren konnte – sehr schön gemacht, wie ich finde. In dieser Form habe ich das zuletzt tatsächlich nur in der Lufthansa First Class erlebt.
Was am Abendessen gar nicht gut war, war die benötigte Zeit für den gesamten Service. Insgesamt hat es über 2,5 Stunden gedauert, bis alle drei Gänge serviert wurden. Gerade auf Nachtflügen finde ich es extrem wichtig, keine Zeit vor dem Schlafen gehen zu verschwenden. In der Qatar Business Class hat der gesamte Service mit mehreren Gängen keine 1,5 Stunden gedauert – so sollte es sein!
Während des Fluges wurde in der Galley ein kleines Buffet mit Getränken und Snacks aufgebaut – ich habe leider bis zum Frühstück tief geschlafen und kein Bild davon machen können. Eine sehr praktische Idee, um während des Fluges Hunger & Durst zu stillen, ohne ständig auf den Call-Button drücken zu müssen.
Zum Frühstück konnte ich wieder vom Wagen meine gewünschten Speisen wählen und habe mich für Früchte, sehr leckere Frittate mit Feta und Spinat, sowie Brot mit Käse entschieden. Es war hier auch kein Problem, für ein proteinreiches Frühstück noch ein paar Frittatas nachträglich zu erhalten 😉
Ich war mit dem Frühstück sehr zufrieden und bin dann gut gesättigt gelandet. Der Service war insgesamt freundlich, aber nicht herzlich, wie es häufiger in der Lufthansa Business Class beschrieben wird.
SAS Business Class Airbus A340 – das Entertainment
Als Entertainment-System dient das gleiche wie in der SAS Premium Economy Class, nur der Monitor ist etwas größer. Wer das Entertainment-System gerne und viel nutzt, sollte zudem keinen Platz in der Reihe 1 und 9 wählen, also die jeweils ersten Reihen der Business Class Kabinen – hier ist der Monitor so weit vom Sitz entfernt, dass man zur Bedienung fast aufstehen muss. In den hinteren Reihen ist dies deutlich einfacher.
Die Auswahl an Filmen & Serien ist in Ordnung, aber nicht überragend gut. So gibt es insgesamt nur knapp 60 Filme, während Ihr in der Emirates Business Class über 1.000 Filme findet.
Während ich auf dem Hinflug mit Crazy Rich Asians einen guten Film ausgewählt hatte, habe ich bei dem Nachtflug nur die Karte genutzt, was für mich nie langweilig wird!
Eine gute Unterhaltung waren auch die Blicke aus dem Fenster beim Abflug aus San Francisco!
Die Kopfhörer im Sitz waren in Ordnung, noch besser ist der Klang allerdings bei guten mitgebrachten Kopfhörern. Ich schließe deswegen immer meine Bose QC35 an den Monitor an.
SAS Business Class Airbus A340 – Fazit
Die SAS Business Class auf der Langstrecke hat mich insgesamt auf jeden Fall überzeugen können. Die Kabine ist schick und der Sitz durch viel Privatsphäre, ausreichend Stauraum und ein großes Bett ideal für lange Flüge. Gerade für die bezahlten 90.000 Meilen und knapp 100 Euro ist das ein genialer Deal, aber auch bezahlt im Business Class Sale würde ich die SAS Business Class wieder buchen. Nur an der Geschwindigkeit des Services kann noch etwas gearbeitet werden, um die Schlafenszeit bei Nachtflügen wirklich maximieren zu können.
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