Die Kenya Airways Economy Class auf der Langstrecke hat mich während meiner Reise nach Sansibar von Paris nach Nairobi gebracht, wobei ich mir ein genaues Bild des Angebots an Bord machen konnte!

Obwohl man es von Kenya Airways nicht unbedingt erwartet, bietet die Airline eines der besten Produkte in der Economy Class weltweit an – jedenfalls wenn man rein nach dem Sitz urteilt. Wenn man sich die anderen Aspekte das Erlebnis an Bord anschaut, sieht das Ergebnis leider ein wenig anders aus. Warum ich Kenya Airways für einen Langstreckenflug dennoch empfehlen kann und was meine Erfahrung an Bord der Boeing 787 war, lest Ihr in diesem ausführlichen Review!

Dieses Review ist Teil des Tripreports “Urlaub auf Sansibar kurz vor Corona”, dessen Übersicht Ihr hier findet!

Kenya Airways Economy Class Langstrecke – die Buchung

Auf Flügen nach Afrika ist Kenya Airways gemeinsam mit den Partnern der SkyTeam Allianz häufig eine der wenigen Optionen, gerade wenn etwas weniger prominente Ziele anfliegen möchte. Auch bei meinem Ziel, Sansibar, gab es nicht allzu viele andere Airlines, die mir zur Auswahl standen und so entschied ich mich für eine Verbindung, die mich von Berlin über Paris und Nairobi auf die Insel. Der Normalpreis für das Ticket lag bei etwa 700 Euro, was sicherlich nicht unglaublich günstig war, für mich aber insgesamt dennoch in Ordnung war. Noch besser wurde der Preis allerdings, da ich mein Reiseguthaben der Amex Platinum eingelöst habe und so nur 500 Euro für den Flug bezahlt habe. Dieser jährlich gewährte Vorteil der Kreditkarte hat sich auf dieser Reise sehr bezahlt gemacht!

Inkludiert war bei meinem Ticket ein Gepäckstück bis 23 Kilogramm und während des Check-in auch die Wahl meines Sitzplatzes. Dies galt allerdings nur für den Flug mit Kenya Airways, für meinen Zubringer-Flug von Berlin nach Paris wurde diese Option nicht angeboten. Da ich keinen Status bei der SkyTeam Allianz habe, konnte ich auch leider nicht von zusätzlichen Vorteilen profitieren.

Kenya Airways Economy Class Langstrecke – Kabine & Sitz

Die Kabine der Kenya Airways Economy Class in der Boeing 787 kommt in einer 3-3-3 Konfiguration daher und befindet sich in insgesamt zwei Kabinenabschnitten. Wer mit Kenya Airways auf der Langstrecke fliegt, wird sich sehr wahrscheinlich auch in einem der modernen Boeing 787 Dreamliner wiederfinden, denn diese machen den Großteil der Langstrecken-Flotte der Airline aus. Das ist besonders angenehm, weil das Flugzeug über eine deutlich bessere Luftfeuchtigkeit verfügt und zudem relativ leise ist.

Obwohl alle Sitze zur Economy Class gehören und es keine Premium Economy Class gibt, verfügen die ersten Sitzreihen der Economy über mehr Beinfreiheit und sind auch optisch als “Economy Comfort” gekennzeichnet. Diese können sowohl bei der Buchung als auch noch beim Check-in zu Aufpreisen von ~100 Euro je Passagier und Strecke zusätzlich gebucht werden.

Ich verzichtete bei meinem Flug auf diese Möglichkeit und nahm auf meinem Sitz im hinteren Teil der Kabine platz. Direkt fiel mir auf, dass der Sitz deutlich mehr Beinfreiheit bot, als ich es von früheren Flügen mit Air France, Lufthansa oder auch United Airlines in der Economy Class kannte.

Die Beine ließen sich relativ gut ausstrecken und es befand sich unter dem Sitz auch nicht die von anderen Flugzeugen bekannte Box mit dem Entertainment-System, was ich sehr angenehm fand. Ansonsten gibt es in der Kenya Airways Economy Class einen relativ typischen Sitz mit einer mehrfach verstellbaren Kopfstütze und einem leicht nach hinten verstellbaren Sitz.

Dazu gibt es auch bei Kenya Airways die typischen Annehmlichkeiten am Sitz, die man bei einem Langstreckenflug erwarten kann. Dazu gehört eine Decke und wie üblich relativ billig aussehende Kopfhörer. Zusätze, die Premium-Airlines wie Emirates oder Etihad häufiger anbieten, wie etwa eine kleine Amenity-Tasche mit Zahnbürste oder ähnliches gibt es nicht.

Leider merkte man dem Sitz aber schon an, dass er schon einige Flüge hinter sich hat. Flecken, relativ ausgesessene Polster und einige Macken an den Sitzen waren auf jeden Fall zu finden. Was die Sauberkeit und den Zustand angeht, bekommen das andere Airlines auf jeden Fall besser hin. Dazu kommt, dass das Flugzeug nicht besonders alt sein kann, denn die erste Boeing 787 wurde 2014 an die Airline ausgeliefert.

Kenya Airways Economy Class Langstrecke – Essen & Trinken

Während ich mit dem Sitz bei Kenya Airways sehr zufrieden war, kann ich das über den Service und die Verpflegung nicht unbedingt sagen. Man hatte hier tatsächlich das Gefühl, dass es eben einen vorgeplanten Service gibt. Dieser wird durchgeführt und dann war es das. Dieser Vorstellung entsprach auch etwa der Service der Flugbegleiter, denn das ganze wirkte ziemlich lustlos und gezwungen.

Insgesamt bestand der Service aus einer Getränkerunde nach dem Start mit anschließendem Mittagessen und einem kleinen Snack vor der Landung. Zwischendurch wurde ein einziges Mal Wasser angeboten, ansonsten war die Crew nicht zu sehen. Das gilt für den Hin- und den Rückflug. Beim Nachtflug auf dem Rückweg hätte ich das noch eher verstehen können, als beim Hinflug, der ein Tagflug war.

Das Essen selbst war in Ordnung und in etwa auf dem Niveau anderer Airlines in der Economy Class, allerdings nicht auf einem Level mit den besseren Kanditaten wie Emirates oder gar Turkish Airlines.

Der Snack, der kurz vor der Landung serviert wurde, war zudem eher klein und reichte mir jedenfalls nicht aus. Schließlich waren seit der ersten Mahlzeit nach dem Start knappe sechs Stunden vergangen.

Sehr lecker war allerdings der Muffin, der mit dem Snack serviert wurde!

Alles in allem war ich sehr unzufrieden mit dem Gesamt-Service in der Kenya Airways Economy Class, was sehr schade ist. Meiner Erfahrung nach, kann man mit relativ wenig Aufwand ein mittelmäßiges Economy Produkt in ein gutes Verwandeln. Ein positives Beispiel ist hier tatsächlich die Lufthansa, wo ich das Gefühl hatte, dass man sich wirklich Gedanken gemacht hat. Regelmäßige Getränkerunden und der stetige Hinweis über die Lautsprecher, dass man jederzeit die Flugbegleiter rufen könnte, wenn man etwas braucht. Sicherlich ist gerade die Lust der Flugbegleiter immer sehr von der Crew abhängig, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass das gesamte Service-Konzept bei Kenya Airways eher dem Minimalprinzip folgte.

Kenya Airways Economy Class Langstrecke – Entertainment

Durchschnittlich, aber nicht schlecht ist auch das Unterhaltungssystem an Bord von Kenya Airways. Jeder Sitz verfügt über ein persönliches Inflight-Entertainment System, mit dem Filme und Serien geschaut und Musik gehört werden kann.

Die Auswahl der Filme ist recht gut und sollte für einen Hin- und Rückflug auf der Langstrecke sehr gut ausreichen. Ein schlechtes Zeichen ist es immer, wenn man nach dem Hinflug schon das Gefühl hat, alles gesehen zu haben und auf dem Rückflug nichts mehr zu schauen hat. Das ging mir nicht so, man kann hier sehr gut die Stunden füllen. Die Bedienung ist ebenfalls recht gut.

Wi-Fi gibt es an Bord von Kenya Airways nicht. Das Unterhaltungssystem verfügt über einen USB-Anschluss und jeder Sitz ist zudem mit einer eigenen Steckdose ausgestattet.

reisetopia Fazit zur Kenya Airways Economy Class

Vor meinem Flug hatte ich nicht allzu große Erwartungen an Kenya Airways. Besonders wenn man mit den Golf-Carriern oder auch den großen europäischen Airlines bereits geflogen ist, erwartet man hier kein besseres Produkt. Der größere Sitzabstand ist allerdings durchaus zu bemerken, sodass der Komfort an Bord schon auffällt. Leider kann man das über den Service nicht unbedingt sagen, sodass ich insgesamt nur mittelmäßig zufrieden mit meinem Flug bin. Für Flüge zu vielen afrikanischen Zielen ist Kenya Airways häufig eine von wenigen Optionen, wenn ich die Wahl hätte, würde ich aber wahrscheinlich lieber mit Air France oder KLM fliegen.

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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