Ein Streik jagt den nächsten. Die Protest-Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Um einen Überblick zu bewahren, haben wir für Euch das Wichtigste in Kürze zusammengefasst.

Ob in der Luft, am Boden oder auf den Schienen. Gestreikt wird in Deutschland in letzter Zeit fast überall. Da kann man schnell einmal den Überblick verlieren. Wir haben für Euch nochmals die wichtigsten Eckdaten zu den jüngsten Arbeitsniederlegungen aufgezeichnet, inklusive Ausblick, auf das, was noch kommen könnte.

Auf den Schienen

Planmäßig und pünktlich sind zwei Worte, die aktuell nicht allzu oft zu lesen sind, vor allem wenn es um Bahnfahrten oder Flüge geht. Man weiß gar nicht, wo anzufangen. Beginnen wir bei jenem Thema, welches gefühlt am längsten präsent ist: der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und der Deutschen Bahn.

Tarifkonflikt zwischen GDL und DB

Die Uneinigkeit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer liegt einem harten Tarifkampf zugrunde. Bereits im November 2023 wurden Verhandlungen als Misserfolg deklariert. Folglich kam es zunehmend zu Arbeitsprotesten und Ausständen. Auch das Bekanntwerden der DB-Manager-Boni spitzte die Situation weiter zu.

Nachdem schließlich die Urabstimmung aus Arbeitnehmersicht erfolgreich war, wurde es der Gewerkschaft ermöglicht, länger als 24 Stunden zu streiken. Dies versuchte die Deutschen Bahn durch eine Feststellungsklage gegen die GDL noch zu stoppen, jedoch ohne Erfolg. Folglich kam es im Januar 2024 zu mehrtägigen Arbeitsniederlegungen der GDL. Die Züge verkehrten während dieser Zeit nur auf einem Fünftel der regulären Strecken. Schließlich konnte der Bahnstreik doch vorzeitig beendet werden und die Streitparteien zeigten sich seither optimistisch, was die Rückkehr an den Verhandlungstisch betrifft.

Bis zum 3. März 2024 soll es jedenfalls keine weiteren Arbeitsniederlegungen der Gewerkschaft geben. Indessen möchten die Deutsche Bahn und die GDL zu einer Einigung im Tarifkonflikt finden. Ob es diesbezüglich vielleicht doch einen Moderatoren brauche, sei dahin gestellt. In der Vergangenheit lehnte Weselsky eine Schlichtung durch Dritte vehement ab. Über Zwischenstände zur Tarifschlichtung wird allenfalls keine Auskunft gegeben.

Streik im Nahverkehr

Die GDL war jedoch nicht die einzige Gewerkschaft, die zum Arbeitskampf aufrief. Auch die Vereinte Dienstleistungs­gewerkschaft (ver.di) appellierte an ihre Mitglieder im ÖPNV, die Arbeit auszusetzen, sodass es zu Einschränkungen im Bus und Bahnverkehr kam.

Einigung mit DB-Konkurrenz

Während sich die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer noch nicht einig sind, konnten Tarifabschlüsse mit anderen in Deutschland ansässigen Bahnunternehmen erschlossen werden. Neben der erfolgreichen Verhandlung zwischen der GDL und NETINERA konnte erst unlängst ein Abkommen zwischen der GDL und Transdev erzielt werden.

Durch die Tarifabschlüsse können indessen Arbeitsniederlegungen seitens Transdev, dem zweitgrößten Bahnunternehmen Deutschlands, und NETINERA ausgeschlossen werden. Spannend bleibt jedoch, wie bei dem größten Bahnkonzern des Landes weitergehen wird. Streiks sollten zumindest bis zum 3. März 2024 auszuschließen sein. Was der Frühling dann für Bahnreisende bereithält, ist jedoch noch nicht abzuschätzen. Der Januar 2024 war in jedem Fall ein Streik-intensiver Monat.

Doch welche Rechte habt Ihr als Bahnreisende beim Streik? In der Folge findet Ihr einen Überblick Eurer Möglichkeiten:

In der Luft und am Boden

Auch an Flughäfen kommt es derzeit zu vielerlei Arbeitsniederlegungen. Ob am Boden oder in der Luft, gestreikt wird aktuell an vielen Stellen.

Streik des Lufthansa-Bodenpersonals

Die Arbeitsproteste des Lufthansa-Bodenpersonals sind in vollem Gange. Erst heute Morgen um 4 Uhr ist der 27-stündige Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals angelaufen. Aufgrund dessen ist mit Hunderten Flugausfällen zu rechnen.

Überdies erhöhte die Gewerkschaft den Druck gegenüber der Lufthansa mit weiteren Forderungen. Wenn kein verbessertes Angebot vorgelegt wird, könnte eine Verlängerung des Warnstreiks drohen. Folglich bleibt die Situation an den großen deutschen Flughäfen (Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf) weiterhin angespannt, da jederzeit mit einer Streik-Verlängerung zu rechnen ist.

Bundesweiter Streik der Luftsicherheitskräfte

Zu einem bundesweiten Streik kam es bei den Beschäftigten der Luftsicherheit. ver.di forderte rund 25.000 Mitarbeitende dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Dies gründete auf einer erfolglosen Tarifrunde zwischen ver.di und Lufthansa.

Pilotenstreik bei discover Airlines

Weiters machte sich die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bemerkt. Anlässlich der gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Lufthansa forderte sie ihre Piloten zu Protesten auf.

In der Folge wurde über 24 Stunden gestreikt. Arbeitsniederlegungen bei discover Airlines, ehemals Eurowings Discover, haben sich bereits angebahnt. Stagnierende Tarifgespräche und eine aus Arbeitnehmersicht erfolgreiche Urabstimmung haben den Weg zum Warnstreik geebnet, der in Retrospektive härter ausgefallen ist, als gedacht.

Potenzieller Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals

Nachdem die Verhandlungen zwischen der Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und der Lufthansa abgebrochen wurden, ist auch mit Arbeitsniederlegungen des Lufthansa-Kabinenpersonals zu rechnen. Antreiber sind Rückschritte bei den Gesprächen und Änderungen bisheriger Zugeständnisse. Ein Streik ist folglich auch hier nicht auszuschließen.

Einigung bei Eurowings und ver.di

Während der stark von Streiks geprägten Zeit konnten jedoch auch Tarifabschlüsse erfolgreich zu Ende gebracht werden. In dieser Weise fanden beispielsweise Eurowings und ver.di zu einem gemeinsamen Ergebnis. Die Lufthansa-Tochter plant dementsprechend ihren Kabinen-Crews neben einer Gehaltserhöhung eine Inflationsausgleichsprämie auszubezahlen.

Dieses Übereinkommen konnte tatsächlich ohne Warnstreik erschlossen werden. Es ist allenfalls nicht davon auszugehen, dass auch die übrigen Airlines der Lufthansa Group diesem Vorbild folgen. Hier sind vielmehr härtere Tarifkämpfe zu erwarten.

Welche Rechte habt Ihr als Passagier beim Streik? Wir haben Eure Fluggastrechte anlässlich einer Annullierung zusammengefasst:

Wo noch gestreikt wurde

Nicht alleine in Deutschland wurde kürzlich gestreikt. Auch in anderen Teilen der Welt kam es zu Protesten. Beispielsweise bei Finnair sorgte ein Generalstreik für hunderte Flugausfälle. Auch Machu Picchu ist nach einem mehrtägigen Streik wieder besuchbar.

Plan B: Mietwagen

Aktuell ist es ratsam, einen Plan B in petto zu haben – nicht nur in Hinblick auf Reisen, sondern auch auf den Alltag. Bei den zunehmenden Bahn- und Flugausfällen scheint das Auto derzeit als sinnvolle Alternative. Obschon die Straßen an entsprechenden Streiktagen schnell überfüllt sein können, gibt es lohnenswerte Vorteile, die für die Miete eines Leihwagens sprechen.

Wenn Ihr Euren Mietwagen zum Beispiel über SIXT bucht, einem der größten und ältesten Mietwagenunternehmen der Welt, könnt Ihr bei verschiedensten Partnern Meilen- und Punktesammeln. Einen Überblick, was Ihr der Mietwagenbuchung über SIXT beachten müsst, verschaffen wir Euch in der Folge:

Fazit zur aktuellen Streik-Lage in Deutschland

Eigentlich ist Frankreich für das Streiken bekannt. Mittlerweile machen auch die Deutschen dem Nachbarland Konkurrenz. In jüngster Vergangenheit und noch andauernd wurde so viel gestreikt, wie schon lange nicht mehr. Dahingehend kam es zu zahlreichen Einschränkungen im Bahn- und Flugverkehr. Die unausweichliche Frage, die sich indessen stellt, lautet: Wie wird es weitergehen? Wir werden gewiss bald die Antwort darauf erfahren.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.