Viele Airlines sind von der Anweisung der Federal Aviation Administration (FAA) betroffen!

Risse im Rumpf eines Flugzeuges klingen auch für jemanden ohne Fachkenntnisse nicht besonders gut. Bei einigen Boeing 747-8 sollen diese nun allerdings gefunden worden sein. Diese könnten die strukturelle Integrität der Flugzeuge beeinträchtigen. Gleich mehrere Fluggesellschaften sind davon betroffen und müssen ihre Boeing 747-8 jetzt durchchecken lassen. Wie airliners.de schreibt, hat die FAA nämlich auf mehrere Berichte reagiert und umfassende Inspektionen angeordnet.Alle Einzelheiten erfahrt Ihr in diesem Artikel!

Um was für Risse handelt es sich?

An einer Boeing 747-8, die bereits 5.517 Flugzyklen und 32.468 Flugstunden hinter sich hat, wurden Risse auf der hinteren Seite des Schotts entdeckt. Der Flugzeughersteller hatte bei Inspektionen an zwei anderen Flugzeugen desselben Typs ebenfalls fünf Risse an Stringerpositionen auf der Vorder- und auf der Rückseite des Schotts entdeckt. Die FAA erhielt zuvor schon Berichte über ähnliche Risse an Flugzeugen dieses Typs. Es soll sich dabei um Risse handeln, die längs und quer verlaufen. Andere Schäden oder Verformungen rund um die Risse konnten jedoch nicht festgestellt werden.

Lufthansa 747 8, Business Class, Boeing 747
Airlines müssen alle Boeing 747-8 nach Rissen untersuchen lassen

Boeing nahm die Risse genauer unter die Lupe und fand heraus, dass es zu übermäßigen und anhaltenden inneren Zugspannungen gekommen war. Grund hierfür sollen nicht oder falsch unterfütterte Spalten während der Montage des Flugzeuges sein. Dadurch sind sogenannte Spannungskorrosionsrisse in den Stringern entstanden. Die FAA hat daraufhin jetzt neue Richtlinien bestimmt, die alle Betreiber von Boeing 747-8I und -8F dazu verpflichten, umfassende Inspektionen auf Rissen durchführen zu lassen. Die Risse könnten nämlich das Versagen der angrenzenden Flugzeughaut nach sich ziehen, wodurch wiederum die strukturelle Integrität des Flugzeugs vermindert werden würde. Diese Lufttüchtigkeitsanweisung soll ab dem sechsten September gelten und in den USA 42 Boeing 747-8 betreffen. Diese gehören unter anderem Fluggesellschaften wie Atlas Air, Polar Air Cargo und UPS Airlines. Insgesamt gibt es weltweit 17 Fluggesellschaften, die 124 Boeing 747-8 im Einsatz haben.

Auch die Lufthansa ist betroffen

Besonders die Lufthansa ist von der Lufttüchtigkeitsanweisung betroffen, denn ein großer Teil ihrer Flotte besteht aus der Boeing 747-8. Mit 19 Flugzeugen des Typs zählt sie sogar als die größte Betreiberin, was sie nun natürlich in eine ungünstige Lage bringt. Die FAA kalkuliert für die umfangreiche Inspektion pro Flugzeug etwa 91 Arbeitsstunden je 85 Dollar. Das ergibt Kosten von 7.735 Dollar und das nur für die Inspektion. Sollten Risse gefunden werden, kommt die Reparatur noch obendrauf, die mit 13 Arbeitsstunden je 85 Dollar noch zusätzliche 1.105 Dollar kosten würde. Pro Stringer könnten dann noch 1.705 Dollar und weitere Materialkosten in Höhe von 600 Dollar dazu kommen. Wenn es schlecht läuft, muss die Lufthansa hier also tief in die Tasche greifen. Operative Folgen sieht sie allerdings nicht auf sich zukommen. Das Thema sei nicht neu für die Airline und die Inspektionen schon als Teil der Routine-Wartungsereignisse mit eingeplant. Es bleibt abzuwarten, ob auch die Lufthansa Risse an ihren Maschinen finden wird und wenn ja, wie viele Flugzeuge davon betroffen sind.

Fazit zu den Rissen im Rumpf der Boeing 747-8

An einigen Boeing 747-8 wurden Risse an Stringerpositionen auf der Vorder- und auf der Rückseite des Schotts entdeckt. Diese könnten das Versagen der angrenzenden Flugzeughaut nach sich ziehen, wodurch wiederum die strukturelle Integrität des Flugzeugs negativ beeinflusst werden würde. Die FAA hat nun detaillierte Inspektionen erlassen, die von allen Besitzern der Boeing 747-8I und -8F durchgeführt werden müssen. Sollten Risse gefunden werden, sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die für die Airlines recht kostspielig werden könnten. Besonders betroffen ist die Lufthansa, da sie als größter Betreiber der Flugzeuge gilt.

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Autorin

Jenny ist mit dem Reisen aufgewachsen und hat es schon als kleines Kind lieben gelernt. Für sie ist das Betreten eines Flugzeuges eines der schönsten Gefühle der Welt. Bei reisetopia kann sie ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem fürs Schreiben verbinden.

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  • Lufthansa hat einen Milliardengewinn gemacht, wie kann man sich über Reparaturkosten von rund 10.000 Dollar pro Flugzeug aufregen, auch wenn es alle 19 betrifft, das sind doch “Peanuts”. Ein vollständiges Grounding wie seinerzeit bei der 737 Max, das wäre eher die Katastrophe.

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