Es kursieren neue Spekulationen, dass die Lufthansa womöglich mit einer 20-prozentigen Minderheitsbeteiligung bei Air Europa einsteigen könnte.
Dass die Lufthansa an einer Übernahme von Air Europa interessiert ist, hat sich bereits abgezeichnet. Schließlich gab es bereits im Herbst letzten Jahres Gerüchte, dass Lufthansa Manager dem Firmensitz von Air Europa einen Besuch abgestattet und über eine potenzielle Kooperation diskutiert haben. Jetzt gibt es weitere Insider-Informationen. Wie Reuters unter Berufung auf zwei mit der Thematik vertraute Quellen berichtet, verhandelt die Lufthansa derzeit eine Minderheitsbeteiligung an der spanischen Fluggesellschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Es kursieren neue Spekulationen, dass die Lufthansa mit 20 Prozent bei Air Europa einsteigen könnte
- Offizielle Stellungnahmen seitens Air Europa und Lufthansa stehen bislang noch aus
- Darüber hinaus bleiben weitere wichtige Fragen, wie etwa Kartellauflagen, offen
Minderheitsbeteiligung in Aussicht?
Nachdem Lufthansa offiziell mit 41 Prozent bei ITA Airways eingestiegen ist, scheint bereits das nächste Konsolidierungsprojekt vor der Tür zu stehen. Wenngleich offizielle Bestätigungen noch ausstehen, könnte der Kranich als Nächstes mit 20 Prozent bei Air Europa einsteigen, wie mit den Gesprächen vertraute Personen gegenüber Reuters berichten. Denn angeblich befinden sich die beiden Konzerne in Verhandlungen über eine potenzielle Minderheitsbeteiligung in Höhe von 20 Prozent.
Bereits im Herbst des vergangenen Jahres machte dieses Gerücht die Runde. Schon damals blieben die Spekulationen der Branche unkommentiert. Jetzt wird das Interesse einer Übernahme von Air Europa seitens der Lufthansa wieder aufgegriffen. Ob hier schon bald nähere Informationen folgen könnten, wird sich zeigen.
Vormals hegte die International Airlines Group (IAG) bereits recht konkrete Pläne, Air Europa vollständig zu übernehmen. 20 Prozent der Anteile befinden sich bereits im Besitz des spanisch-britischen Konzerns. Nachdem der Deal jedoch seit August 2024 vom Tisch ist, stellt sich die Frage, ob sich potenziell andere Käufer finden lassen. Air Europa befindet sich nämlich in einer finanziell unangenehmen Lage. Nachdem sich die Airline im Gesamtwert von 475 Millionen Euro beim Staat verschuldet hat, bedarf es eines entsprechenden Kapitalgebers, um die Rückzahlung stemmen zu können. Ob und welche Rolle diesbezüglich die Lufthansa einnehmen könnte, bleibt abzuwarten. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die Auflagen der EU-Wettbewerbshüter. Hier hat die IAG zuletzt die Transaktion aufgrund von Abweichungen gegenüber der Aktionärs-Interessen abgebrochen.
Auch die portugiesische Nationalairline TAP Air Portugal soll dieses Jahr privatisiert werden. Hier zeigte die Lufthansa ebenfalls bereits Interesse.