Auf einer Teststrecke in Ottobrunn bei München starten die ersten Passagierfahrten mit dem Hyperloop. Zunächst wird es allerdings nichts mit Hochgeschwindigkeit.

Auf der ganzen Welt befassen sich Forscher mit der Hyperloop-Technik, doch Europas erste TÜV-geprüfte Hyperloop Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) hat nun in Bayern eröffnet. Dabei soll die futuristische Technologie Passagiere künftig mit 900 Kilometern pro Stunde durch luftleere Röhren transportieren. Dabei schafft der Hyperloop der TUM bei den Testfahrten gerade erstmal Schritttempo, wie airliners berichtet.

Künftig in 40 Minuten von München nach Berlin?

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eröffnet vor wenigen Tagen eine Hyperloop-Teststrecke der TUM. Da die Teststrecke gerade einmal 24 Meter lang ist, wird es daher nichts mit 900 Kilometern pro Stunde. Ein Ausbau der Teststrecke ist jedoch in Planung. Probefahren sollen dann auch für die Öffentlichkeit möglich sein. Das System des Hyperloops fährt elektrisch und ist somit emissionsfrei. Prognosen zufolge braucht dieser zudem weniger Energie als ein ICE und der Bau soll nicht teurer sein. Konkrete Zahlen gibt es jedoch nicht.

Wir glauben, jetzt ist die Zeit, dass so ein System tatsächlich umgesetzt werden kann.

Gabriele Semino, Projektleiter
Hyperloop TUM

Aktuell wird an der TUM weiterhin an den Kosten, der Machbarkeit und Sicherheit geforscht. Unter anderem befasst sich ein Forschungsbereich mit der Sicherheit und Befindlichkeit der Passagiere in der Röhre. Die hohe Geschwindigkeit ist vor allem aufgrund enormen Fliehkräften in den Kurven eine Herausforderung. Zudem wollen die Forscher sich mit Steuerung und Antriebssystem befassen.

Vakuumpumpen entziehen der Beton-Röhre Luft und ermöglichen somit die Fortbewegung mit wenig Luftwiderstand. In der Röhre kommen die Pods – so werden die Kapseln genannt – reibungsarm mit Magnetschwebetechnik ins Gleiten und erreichen so hohes Tempo.

Hyperloop Innenraum

Um überhaupt auf sein Tempo von 900 Kilometern pro Stunde zu kommen, brauche der Hyperloop zehn bis 20 Kilometer. In Zukunft wäre es mit dem Hyperloop möglich, in rund 40 Minuten von München nach Berlin zu reisen. Dann bräuchte wohl keiner mehr die Strecke mit dem Flugzeug zu fliegen. Außerdem sollen sich die Passagiere der Zukunft wohlfühlen. So gibt es im Inneren gepolsterte Sitze, Teppichboden, WLAN und Pflanzen.

Hyperloop-Konzept ist keine neue Idee

Die Röhren-Idee ist dabei nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert hatte Alfred Ely Beach die Idee, das Prinzip Rohrpost auch für Fahrgäste zu nutzen. So entstand 1870 in New York ein knapp 100 Meter langer Tunnel, in dem ein mit Druckluft getriebener Wagen fuhr. Weitere Ideen gab es dann Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Schweizer Projekt Swissmetro setzte beispielsweise ähnlich dem Hyperloop auf Vakuumtunnel.

Concept Art Of Hyperloop Inner Works
Hyperloop-Konzept in Amsterdam

Unternehmer Elon Musk hatte die Hyperloop-Idee bereits vor zehn Jahren neu propagiert und Wettbewerbe für Studierende aus der ganzen Welt dazu ausgelobt. Die Teams der TUM waren stets erfolgreich und erreichten den ersten Platz. Im Jahr 2018 kamen sie – ohne Menschen – auf rund 470 Kilometer pro Stunde und lagen damit weit vor ihren Konkurrenten.

Fazit zum Hyperloop in Deutschland

Im bayerischen Ottobrunn bei München ist eine TÜV-geprüfte Teststrecke für die Hyperloop-Technik der TUM offiziell eröffnet worden. Die 24 Meter lange Teststrecke ist dabei die erste in Europa, die vollständig für den Passagierbetrieb zertifiziert ist. Das Projekt führt auf den US-Unternehmer Elon Musk zurück. In ferner Zukunft soll der Hyperloop Passagiere in einer Kapsel mit rund 900 Kilometern pro Stunde klimaneutral durch weitgehend luftleere Beton-Röhren befördern können.

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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  • Warum wird Herman Kemper nicht erwähnt ?
    Oder redet man den Geldgebern nach dem Mund.
    Patent von Herman Kemper von 1934 .
    Dort ist bereits ist die Thematik vollends beschrieben.
    Keine Erinnerung von der TUM ,
    oder gar Herrn Musk .
    Sehr , sehr schade .

  • Entweder es wird eine winzige Röhre, in die sich kein Mensch nach dem ersten Steckenbleiben mehr trau, oder man baut richtige Tunnel, nur die sind nicht finanzierbar. Schöne Spielerei, so lange kein durchdachtes Konzept existiert.

  • Da fahre ich lieber gut dreimal so lang mit einem Hochgeschwindigkeitszug, genieße die Aussicht auf die Umgebung, Speisen und Getränke im Restaurant und arbeite in der Restzeit ein wenig, anstatt mich in einem Sarg in einer Röhre (bei ungewissem Komfort hinsichtlich der Erschütterungen) durch die Gegend schießen zu lassen.

    P.S.: Wann würde der erste Hyperloop durch Deutschland auf einer Langstrecke geschossen?
    Bereits 2050 oder doch erst 2070?

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