Der Flugverkehr in Hamburg musste für mehrere Stunden am Donnerstagmorgen unterbrochen werden. Mehrere Personen soll sich unbefugten Zutritt zum Sicherheitsbereich verschafft haben.

Lange Zeit haben wir nichts mehr von Unbefugten im Sicherheitsbereich eines Flughafens gehört, vor allem nicht auf dem Vorfeld eines Flughafens. In Hamburg ist dies jedoch am frühen Donnerstagmorgen, und damit zum Ferienstart, genau so passiert. Der Flugverkehr muss daher eingestellt werden. Das sind die aktuellsten Informationen. Auch in Düsseldorf sollen sich unbefugte Personen Zutritt verschafft haben. Mittlerweile konnte der Flugbetrieb an beiden Flughäfen wieder aufgenommen werden.

Pünktlich zum Ferienstart

Pünktlich zum Ferienstart haben sich Protestierende der “Letzten Generation”, Zutritt zum Sicherheitsbereich der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf verschafft. Laut Informationen der Bild sollen die sogenannten Klimakleber, bekleidet in orangefarbenen Warnwesten, den Zaun um circa 6:10 Uhr durchbrochen haben und mit Fahrrädern über das Hamburger Vorfeld gefahren seien. Dort sollen sie sich auch im Anschluss festgeklebt haben. Die Polizei Hamburg bestätigte bereits den Einsatz am Flughafen.

Der Flughafen selbst teilte am frühen Morgen um circa 7 Uhr lediglich mit, dass der Flugverkehr wegen Unbefugten im Sicherheitsbereich unterbrochen sei.

Der Flugverkehr war laut Flightradar24 für mehrere Stunden unterbrochen. Bis circa 10 Uhr konnte kein Flugzeug starten oder landen. Mittlerweile ließ der Flughafen Hamburg verlauten, dass der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Bis dahin wurden ankommende Flugzeuge nach Bremen und Hannover umgeleitet. Abflüge in Hamburg wurden annulliert oder verspätet. Dennoch weist der Flughafen darauf hin, dass es während des gesamten Tages zu weiteren Ausfällen und Verzögerungen kommen kann. Nach Stand um 10 Uhr wurden bereits 17 Ankünfte und 19 Abflüge gestrichen. Passagiere werden dazu angehalten, sich entsprechend über Flüge vor Fahrt zum Flughafen zu informieren.

Zwischenzeitlich war der Flughafen komplett überfüllt. Der Flughafen selbst teilte in einem Update von 8:30 auf Twitter mit, dass sich Reisende bereits vor der Fahrt zum Flughafen über aktuelle Fluginformationen informieren sollen. Die Chancen, dass heute noch Flüge Hamburg verlassen dürfen, galt zwischenzeitlich als sehr gering. 330 Starts und Landungen waren für heute geplant, 50.000 Passagiere wollte der Flughafen heute eigentlich abfertigen.

Auch Düsseldorf betroffen

Nur wenige Minuten später als in Hamburg, um circa 6:15, sollen laut Insider-Informationen der Bild auch Protestierende in den Flughafen Düsseldorf eingedrungen sein. Nach Durchbrechen des Zauns sollen sie sich jedoch auf das Vorfeld gestellt, an den Händen festgeklebt und so abfliegende Flugzeuge vom Rollen zur Startbahn abgehalten haben. Acht der zehn Aktivisten in Düsseldorf konnten gefunden werden, von zwei fehlte anfangs noch jede Spur. In Nordrhein-Westfalen haben die Schulferien bereits längst begonnen. Laut Flightradar24 scheint der Flugbetrieb dort aber bereits wieder zu laufen (Stand 7:55 Uhr).

Neue Sicherheitsmechanismen gefordert

Nur kurz nach der heutigen Protestaktion der “Letzten Generation” an den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg wurden Forderungen nach höheren Sicherheitsstandards laut. Mittlerweile hat auch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) reagiert und neue Sicherheitsstandards angekündigt, wie unter anderem bei airliners.de nachzulesen ist.

Es wird demnächst tatsächliche Standards für die Betreiber kritischer Infrastruktur geben. Dazu gehören auch die Flughäfen, und das wird auch zu einer besonderen Sicherheit der Flughäfen weiterhin führen.

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin am Donnerstag in Berlin

Ein Sprecher des Ministeriums entgegnete jedoch bereits vorab, dass die zuständigen Behörden schnell reagiert hätten. Ein kriminalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion warnt sogar vor noch erheblicheren Taten von Straftätern, die diese Aktionen als Vorbild für terroristische Akte nutzen könnten. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft für den Bereich Bundespolizei/Flughafensicherheit, Heiko Teggatz, bezeichnete das Eindringen der Aktivisten heute als “katastrophal für die Luftsicherheit”.

Fazit zu den Protestaktionen

Wieder einmal kam es an deutschen Airports zu Protestaktionen der sogenannten Klimakleber. Dabei haben sie die Sicherheitsbereiche der Flughäfen Düsseldorf und Hamburg durchbrochen und wollten so den Flugverkehr verhindern. In Hamburg war der Flugbetrieb für mehrere Stunden unterbrochen, in Düsseldorf konnte dieser schnell wieder aufgenommen werden. Vor allem in Hamburg kann es den ganzen Tag über aber zu weiteren Verzögerungen und Ausfällen kommen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Tja, je länger die politisch verantwortlichen Akteure nicht handeln, umso radikaler müssen halt die Maßnahmen werden.
    Warum regt sich hier eigentlich niemand darüber auf das z.B. Wissing mit seinen Ministerium die gesetzlichen Vorgaben zur CO2-Reduzierung nicht eingehalten hat?
    Wofgang H aus B-> “Wer bezahlt die ganzen Kosten?”
    Ja, wer bezahlt eigentlich die ganzen Klimafolgekosten?
    Sebastian -> “..und gesellschaftlicher Konsens bis hin in alle Parteien und Justiz,..”
    Das auch Ministerien sich an Gesetze zu halten haben und bei Nichtbefolgung sanktioniert werden?

  • “…. um circa 6:10 Uhr durchbrochen haben und mit Fahrrädern über das Hamburger Vorfeld gefahren seien….”, da fragt man sich warum die überhaupt die Zeit bekamen sich festzukleben und warum die Polizei sie nicht um 6:20 wieder entfernt hat ? Ein kräftiger Ruck pro Kleber und es müssen nicht 19 Abflüge gestrichen und hunderte von Passagieren auf andere Flughäfen umgeleitet werden ? Man bekommt mittlerweile den Eindruck, diese für uns Paxe unerträgliche Situation ist politisch gewollt und diesen Irren eine ausreichend grosse Bühne geben zu können. Wer bezahlt die ganzen Kosten ?

  • Wenn sich schon der einfache Klimakleber Zugang zum Flughafengelände verschaffen kann, wie sieht es dann mit dem professionellen Terroristen aus?

    Vielleicht sollten wir diesen Sommer komplett auf die Sicherheitskontrolle verzichten, dann gibts auch keine Schlangen und Staus und das Chaos bleibt aus?

    • Die „Akteure“ Düften gut geschult worden sein für ihr Handeln. Dagegen hilft üppig Nato-Draht und gesellschaftlicher Konsens bis hin in alle Parteien und Justiz, dass man politische Ziele nicht erpressen darf. Klimaschutz erzielt man nicht durch Kleben.

    • Entscheidend ist immer, was man schützen will. Dass sich jemand weit draußen auf dem Vorfeld, den man ja erst mal erkennen und erreichen muss, festklebt, wird man kaum verhindern können, Selbstschußanlagen und Minenfelder will man ja trotz allem nicht in Erwägung ziehen. Hauptsache die Terminals und Flugzeuge sind (hoffentlich) nicht erreichbar.

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