In letzter Zeit rücken GPS-Manipulationen, bekannt aus dem Nahen Osten, bis in den deutschen Luftraum.

Die Störungen der Satellitennavigation, sogenanntes Spoofing, ist eine Technik, bei der gefälschte Signale gesendet werden, um GPS-Empfänger in die Irre zu führen. Dabei werden dem Empfänger falsche Standort- oder Zeitinformationen angezeigt. Piloten berichten nun über subtile und neuartige GPS-Manipulationen, wie aero.de berichtet.

Sporadische Störungen im deutschen Luftraum

Erste Spoofing Störungen gehen nun über den Ostseeraum hinaus bis in den deutschen Luftraum. Die Aussendung dieser Signale hat vermutlich militärische Hintergründe. Bereits im November 2023 kam es zu Spoofing im Nahen Osten. Laut einem Sprecher der Lufthansa stellen sie eine „ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt“ dar. Das Bundesverkehrsministerium bestätigt, dass seit Dezember 2023 sporadische Störungen im nordöstlichen Bereich des deutschen Luftraums gemeldet werden. Die Bundesnetzagentur, zuständig für den Schutz des elektromagnetischen Spektrums, wird kontinuierlich über neue oder anhaltende Störungen informiert. Zudem findet ein Austausch mit anderen Behörden, der Bundeswehr und den Luftraumnutzern statt.

Störsignale lähmen das GPS Signal zur Navigation
Störsignale lähmen das GPS Signal zur Navigation

Die Ursache der GPS-Störungen wird zwar genau untersucht, zu den Ergebnissen wird jedoch öffentlich keine Auskunft gegeben. Konkrete Verdächtigungen könnten aber in Richtung Russland weisen, wo eine Form von Störtechnologien eingesetzt wird, um die eigenen Städte gegen Angriffe abzusichern. Russland verwendet dabei GLONASS, ein eigenes Satellitennavigationssystem. Die GPS-Störungen sind jedoch nicht nur auf Deutschland beschränkt; sie werden auch in anderen Regionen, insbesondere im Ostseeraum und im Nahen Osten beobachtet.

Keine akute Gefährdung

Experten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) betonen, dass die Störungen des GNSS-Empfang (Global Navigation Satellite System) kein neues Phänomen sind und bisher keine akute Gefährdung für die Luft- und Seefahrt darstellen. Jedoch führen sie zu Routenänderungen und Flugausfällen. Bereits jetzt ist die Satellitennavigation im Alltag weitverbreitet, zum Beispiel in Prozessen in der Landwirtschaft. Auch bei der Navigation im Luftraum spielt die Satellitennavigation eine große Rolle. In der Zukunft könnte demnach die Bedeutung der dieser Navigation noch weiter zunehmen. Das macht die Entwicklung von Gegenmaßnahmen unabdingbar, um Gefährdungen und Ausfälle zu vermeiden.

Satellitennavigation könnte an Bedeutung gewinnen
Satellitennavigation könnte an Bedeutung gewinnen

Das DLR-Institut arbeitet bereits an alternativen Systemen wie R-MODE für die Seefahrt und LDACS-NAV für die Luftfahrt. Mit fortschrittlichen Empfängern, die Störsignale effektiv unterdrücken können, könnte die Technologie der Satellitennavigation damit wieder resistenter gegen Störungen gemacht werden.

Fazit zur GPS-Manipulation

Die GPS-Störungen im deutschen Luftraum unterstreichen erneut Notwendigkeit robuster Gegenmaßnahmen. Zwar liegt aktuell keine akute Gefährdung vor, dennoch sind Bemühungen um alternative Navigationssysteme und Empfangstechnologien entscheidend, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Satellitennavigation auch weiterhin zu gewährleisten.

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