Wie so oft ist die größte Hürde bei einem Projekt die Finanzierung. So auch bei der geplanten U-Bahn Verlängerung zum Berliner Hauptstadtflughafen.

Schon vor einiger Zeit wurden Pläne aufgesetzt, die Berliner U7 bis zum Flughafen Berlin-Brandenburg zu verlängern. Doch Brandenburg lehnt eine Beteiligung bei der Finanzierung ab. Damit sinken die Chancen für die Realisierung eines U-Bahn-Anschlusses für den BER. Denn auch in Berlin ist das Projekt noch umstritten, wie airliners berichtet.

Ablehnung aus Brandenburg

Der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) wird, wie der Name es schon verrät, von Berlin und Brandenburg gemeinsam betrieben. Doch an dem Vorhaben, die Berliner U7 bis zum Flughafen zu verlängern, will sich Brandenburg nicht beteiligen. Denn nach Auffassung der Landesregierung, stelle “die Verlängerung der U7 bis zum BER ein “zusätzliches Angebot der Nahmobilität” dar”, weshalb “die Aufgabenträgerschaft entsprechend dem ÖPNV-Gesetz nicht dem Land zugeordnet ist”, so Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU).

81983DD9 ABF0 4354 9BD4 0F06E683519E 1 201 A
Guido Beermann

Mit diesem Gegenwind sinken die Chancen für das Berliner Wunschprojekt weiter. Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) stellte das Projekt zuletzt an oberster Stelle. Es wurden bereits auch schon mehrere Möglichkeiten für die Streckenverlängerungen von der Verkehrsverwaltung geprüft. Vorstellbar wäre eine Verbindung vom BER bis zur Heerstraße in Spandau.

Wachstum des Wirtschaftsstandorts wird beeinträchtigt

Wenig erfreut über die Absage aus Potsdam zeigt sich auch die Berliner Wirtschaft. Vizepräsident der IHK Berlin Robert Rückel prangerte in diesem Zuge die fehlende Weitsicht Brandenburgs an. Die Entwicklung und Anbindung des BER an das Umland sei eng verknüpft mit dem Wachstum des Wirtschaftsstandorts.

Nun sehe ich Brandenburg zumindest in der Pflicht, gemeinsam mit Berlin nach Finanzierungsalternativen zu suchen und dazu auf den Bund zuzugehen. Mittel aus Förderprogrammen des Bundes und der EU, etwa zur Energiewende, wären hier sehr gut angelegt.

Robert Rückel, Vizepräsident der IHK Berlin

Auch in der rot-rot-grünen Regierungskoalition ist der Ausbau der U-Bahnlinie noch immer ein umstrittenes Thema. Auf positive Resonanz trifft das Projekt vor allem bei der SPD. Bei anderen Parteien wie den Berliner Grünen sieht das jedoch ganz anders aus. Diese warfen, schon vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus, der SPD und CDU einen “unseriösen Überbietungswettbewerb” vor, wenn es um das Thema U-Bahnbau geht.

Fazit zum Streit um den U-Bahn-Anschluss

Eine U-Bahn, die bis zum BER fährt – ein durchaus netter Gedanke. Doch ist das wirklich nötig? Schließlich fahren stündlich sechs S-Bahnen und vier Regionalzüge zum BER. Zusätzlich fahren BVG-Busse zehnmal stündlich zwischen Rudow und dem Flughafen.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Nach einem vierwöchigen Roadtrip entlang der Westküste der USA, war es um Sophie geschehen. Die Faszination und Passion fürs Reisen hat sie gepackt und begleitet sie von nun an durchs Leben. Immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, tauscht sie sich bei Reisetopia gerne mit anderen Reise-Enthusiasten aus.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Seit wieviel Jahren hören wir “von der Strasse auf die Schiene”? Wiese ist das jetzt beim BER unnötig? Nur weil sich die Polutik mal wieder nicht einig wird?

    “Zusätzlich fahren BVG-Busse zehnmal stündlich zwischen Rudow und dem Flughafen.” Eben diese -dieselgetriebenen – können dann durch die UBahn ersetzt werden. Dazu kommt noch der Komfort des nicht umsteigen müssens.

Alle Kommentare anzeigen (1)