Der Flughafen Frankfurt verschiebt die Eröffnung des neuen Terminals 3 erneut um ein Jahr nach hinten. Der Bau soll nun 2026 fertiggestellt werden.

Am 5. Oktober 2015 feierte die Fraport AG den Spatenstich für das über 15 Jahre geplante Terminal 3. Ursprünglich sollte das Bauprojekt schon im kommenden Jahr fertiggestellt werden, allerdings verschob Fraport den Zeitpunkt der Eröffnung bereits auf 2023. Aber auch dieses Datum wurde aufgrund der Corona-Pandemie widerrufen und auf das Jahr 2025 verlegt. Diesen Dienstag, am 16. März 2021, erfolgte dann die Bekanntgabe, das Terminal 3 werde erst im Jahre 2026 seine Eröffnung feiern können, wie unter anderem aerotelegraph berichtet.

Schuld ist die Corona-Krise

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport musste seit vergangenem Krisenjahr insgesamt einen dreistelligen Millionenverlust in Höhe von rund 690 Millionen hinnehmen, wie die faz kürzlich mitteilte. Doch nicht nur finanziell, sondern auch bei der Anzahl an Passagieren musste der Konzern große Verluste erfahren. Das Fluggastaufkommen ist demnach im Vergleich zu 2019 um rund 73,4 Prozent gesunken, weshalb natürlich der Bau des Terminals 3 nicht mehr als prioritär betrachtet wird.

Frankfurt Airport

Stefan Schulte, Vorstandschef der Fraport AG, rechnet erst in den Jahren 2025/26 mit der ursprünglichen Auslastung von rund 70 Millionen Fluggästen vor Corona-Zeiten. In diesem Zeitraum solle sich das bis dahin fertiggestellte Terminal 3 in Betrieb befinden und die beiden älteren Terminals mit einer Kapazität von 25 Millionen Passagieren entlasten.

Bauarbeiten “Gestreckt aber nicht unterbrochen”

Der Vorstandschef betont, die Arbeiten am Bau des Terminals 3 seien nicht unterbrochen worden, sondern lediglich gestreckt worden. Außerdem wird in Bezug auf das Investitionsvolumen nicht über Kürzungen gesprochen, sodass die ursprünglichen Finanzierungspläne erhalten bleiben. Die Fraport AG blickt also hoffnungsvoll in die Zukunft:

“Wir sehen ganz klar Licht am Ende des Tunnels”

Stefan Schulte, Vorstandschef der Fraport AG

Bereits im Oktober letzten Jahres wurde deutlich gemacht, dass das Terminal 3 nicht der Nachfolger des stark kritisierten Bauprojektes des neuen Hauptstadtflughafens BER werden solle, auch wenn es nun etwas den Anschein dessen erweckt.

Flughafen Frankfurt Terminal 3
Bild: Fraport AG / © Christoph Mäckler Architekten

Immerhin gibt es Fortschritte im Bau des Terminals: Der Flugsteig G ist als Erweiterung für Billigairlines mit einer Kapazität von fünf Millionen Passagieren jährlich konzipiert worden. Die Arbeiten für diesen Flugsteig sind immerhin laut eigenen Angaben weit fortgeschritten, sodass die Inbetriebnahme dieser Erweiterung schon ohne Fertigstellung des gesamten Gebäudes in Betracht gezogen wird.

Fazit zur Bauverzögerung des Terminals 3

Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Bau nun tatsächlich im Jahr 2026 fertiggestellt werden und das neue Terminal in Betrieb gehen kann, oder ob sich das Eröffnungsdatum um weitere Monate nach hinten verschieben wird. Was meint Ihr? Seid Ihr optimistisch, schon bald den Flugsteig G im Terminal 3 entlangzulaufen? Doch erst einmal muss schließlich das Terminal 2 wiedereröffnet werden!

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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  • Das Terminal war von Anfang an umstritten, sowohl aus ökologischer wie aus ökonomischer Sicht (es ist zB unterstellt worden, dass mit falschen Zahlen und Erwartungen argumentiert wurde).

    Egal ob nun von Anfang an die Zahlen übertrieben waren oder doch nur auf den jetzigen (nicht wegzudiskutierenden) Einbruch reagiert wird, macht es nur Sinn, einen auf absehbare Zeit nun mal nicht benötigten Bau wenn nicht zu unterbrechen, so doch seinen Baufortschritt entsprechend zu verzögern; die Einsparungen (“laufende Kosten für ein nicht genutztes Gebäude”, gesparte Zinsen und Abschreibungen) sind auf jeden Fall höher als die mit der Verzögerung zweifellos einhergehenden Preissteigerung.

    Der Unterschied zum Pannen-Flughafen BER ist, dass die Verzögerungen und damit die Preisexplosion dort aufgrund der Unfähigkeit der Projektleitung(en) ungewollt geschehen ist, während in FRA eine intelligente Projekt- und Ressourcensteuerung stattfindet.

    Besonders elegant ist, dass durch die geplante Verzögerung ein riesiger Puffer im Projektplan erwirtschaftet wird, so dass ich keine (jedenfalls ungewollte) darüber hinausgehende Verzögerung befürchte.

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