In Griechenland müssen Touristen für Übernachtungen in einem der beliebtesten Reiseziele Europas künftig tiefer in die Tasche greifen.

Erst im Juli hatte Sansibar eine gestaffelte Touristensteuer für Hotelübernachtungen veranlasst. Nun sollen Urlauber in Griechenland höhere Abgaben zahlen. Berichten des Handelsblatts zufolge wurde eine Erhöhung der Beherbergungssteuer in Griechenland angekündigt. Damit will die griechische Regierung, die durch Naturkatastrophen verursachten Kosten decken.

Zusatzeinnahmen für einen guten Zweck

Seit 2018 gibt es in dem beliebten Urlaubsland eine sogenannte Übernachtungsabgabe. Diese liegt aktuell zwischen 50 Cent und vier Euro pro Nacht. Dabei sind die Gebühren je nach Art der Unterkunft gestaffelt, denn in Fünf-Sterne Hotels zahlt man vier Euro, in Vier-Sterne-Hotels drei Euro und in Drei-Sterne-Hotels 1,50 Euro. Ein- oder Zwei-Sterne-Unterkünfte berechnen derweil 50 Cent pro Nacht. Laut dem griechischen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sollen die Abgaben jedoch ab 2024 um ein bis sechs Euro erhöht werden und künftig zwischen 1,50 Euro und 10 Euro liegen. Mithilfe dieser Maßnahme soll ein Gewinn von 300 Millionen Euro erzielt werden.

Griechenland

Das Geld soll derweil in einen Fond fließen, der als Unterstützung für die Folgen von Naturkatastrophen dienen soll. Neben Waldbränden im Juli auf den Inseln Rhodos, Korfu, Euböa und auf der Halbinsel Peloponnes hatte erst vor wenigen Tagen auch ein Unwetter verheerende Folgen auf das Land. Das Sturmtief “Daniel” hatte zu massiven Überschwemmungen geführt, besonders betroffen ist die Provinz Thessalien, welche als Kornkammer Griechenlands gilt. Die Regierung hat für solche Zwecke Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro zurückgelegt, in Zukunft soll der Fond jedoch auf 600 Millionen Euro aufgestockt werden.

Fazit zur Erhöhung der Bettensteuer in Griechenland

Übernachtungen in griechischen Hotels und Airbnb sollen schon nächstes Jahr etwas teurer werden. Je nach Unterkunft kann die Bettensteuer künftig in Luxushotels bis zu zehn Euro pro Tag betragen. Damit will die griechische Regierung Soforthilfen bei Folgen von Naturkatastrophen ermöglichen. Wenn das Geld allerdings wie geplant in Hilfsprojekte zur Beseitigung von Umweltschäden gesteckt wird, unterstützt man hiermit zumindest einen guten Zweck.

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Autor

Amélie Margout ist Search Marketing Managerin und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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  • Touristensteuern sind allgemein eine vernünftige Idee. An manchen Orten belasten Touristen massiv die öffentliche Infrastruktur, dann ist es nur gerecht, wenn sie dafür eine Sonderabgabe bezahlen. Anderorts sind Lenkungssteuern eine sinnvolle Variante, um Touristenmassen zu regulieren. Griechenland erfindet nun eine weitere Variante: Man nimmt von den Touristen und gibt es den Betroffenen von Naturkatastrophen. Auch das ist – meiner Meinung nach – ein legitimes Anliegen.

    Lächerlich wird es natürlich, wenn Staaten und Regionalregierungen, welche nicht einmal die Grundaufgaben eines Staates erfüllen, derartige Steuern mit dem Argument “Nachhaltigkeit” einführen. Auf Sansibar etwa darf man davon ausgehen, dass die erhobenen Steuern eine nachhaltige Verbesserung bewirken, welche sich ausschließlich auf die Bankkonten der lokalen Elite beschränkt. Auch auf Bali sind die allgemeinen Steuern niedrig, im Verhältnis zur staatlichen Gegenleistung für den Bürger allerdings immernoch unverschämt hoch. Natürlich sind hier wie dort die Lebenshaltungskosten so niedrig, dass es westliche Touristen nicht abschrecken wird.

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