Über die Feiertage befanden sich in den Zügen deutlich weniger Passagiere, als ursprünglich gedacht. Die Deutsche Bahn rechnete mit einer Auslastung von 40 Prozent, doch diese Erwartung wurde über Weihnachten nicht erfüllt.

In diesem Jahr beförderte die Deutsche Bahn aufgrund der Corona-Pandemie nur halb so viele Menschen, wie im Jahr zuvor. Dabei hat sich der Staatskonzern seit einigen Monaten für die Feiertage vorbereitet. Um ihren Passagieren die Angst vor einer Ansteckung an Bord zu nehmen, stellte die Deutsche Bahn über 8.000 Plätze mehr zur Verfügung. Auch der Winterfahrplan wurde mit mehr Verbindungen und höheren Frequenzen ausgebaut, um sich für die Weihnachtszeit zu wappnen. Doch trotz der Mühen, ihre Passagiere mit dem Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen und des Angebots an Bord zu holen, fiel das Passagieraufkommen ernüchternd aus, wie fvw.de berichtet.

Nur 700.000 Passagiere reisten mit der Bahn

Zwischen dem 23.12. und dem 27.12. wurden nur rund 700.000 Reisende verzeichnet, wie die Deutsche Bahn am Montag, dem 28. Dezember mitteilte. Die Auslastung in den Fernverkehrszügen lag im Durchschnitt lediglich bei rund 25 Prozent. Der Staatskonzern rechnete in den Tagen vor Weihnachten mit einer Auslastung von durchschnittlich 35 bis 40 Prozent. In der Vorkrisenzeit operierte die Deutsche Bahn mit einer 70-prozentigen und manchmal sogar mit einer 100-prozentigen Auslastung.

ICE Zug Deutsche Bahn

Somit mussten sich die einigen wenigen Passagiere auf den Bahnhöfen nicht über die sonst oft üblichen Verspätungen ärgern. Die Züge waren in diesem Jahr pünktlich unterwegs – jedenfalls an Weihnachten. Laut der Deutschen Bahn kamen 89 Prozent von ihnen ohne größere Verzögerung ans Ziel. Dabei zählt der Konzern jeden Zug als pünktlich, der mit weniger als sechs Minuten Verzögerung ankommt.

DB weitet Angebot trotz Corona aus

Angesichts des anhaltenden Nachfragerückgangs für Bahnfahrten verzeichnete die Deutsche Bahn in diesem Jahr einen enormen Rekordverlust. Ganze 5,6 Milliarden Euro an Verlusten wird für das Jahr 2020 erwartet. Trotz dieser Prognosen hatte der Konzern das Angebot über Weihnachten deutlich ausgeweitet. Gut 100 zusätzliche Fernzüge waren bis zum vergangenen Sonntag im Einsatz. Am 15. Dezember wurde der Fahrplanwechsel vorgenommen, wobei die Deutsche Bahn bereits 15 neue ICE-4-Züge dauerhaft in Betrieb genommen hat, die das Sitzangebot noch einmal um 13.000 Plätze erhöhten. Um das Ansteckungsrisiko neben den zusätzlichen Sitzen noch weiter zu minimieren, wurden an mehr als einem Dutzend Bahnhöfen über Weihnachten rund 100.000 FFP-2-Masken an ältere und vorerkrankte Reisende verteilt.

Fazit zur Auslastung der Deutschen Bahn in der Weihnachtszeit

Die erwartete 40-prozentige Auslastung in der Weihnachtszeit ist laut der Deutschen Bahn nicht eingetroffen. Stattdessen blieb die Auslastung wie in den letzten Monaten fast gleich bei rund 25 Prozent. Nur 700.000 Passagiere wurden über die Feiertage trotz kostspieliger Sicherheitsmaßnahmen befördert. An Silvester dürfte sich die Auslastung ebenfalls nicht signifikant erhöhen. Somit fährt die Deutsche Bahn durch die Corona-Pandemie mit Rekordverlusten in das neue Jahr rein. Ob sich die Situation in den nächsten Monaten ändern wird, ist fraglich und von der großflächigen Impfstoffverteilung und Durchführung abhängig.

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Autorin

Schon als kleines Kind verbrachte Christel jährlich mehrere Wochen auf den Philippinen und konnte dadurch immer mehr zu ihren philippinischen Wurzeln finden. Mittlerweile reist sie gern für neue Geschmackserlebnisse und liebt sogar das Flugzeugessen.

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