Eigentlich sollte der Flughafen Frankfurt-Hahn letztes Jahr schon verkauft werden, doch daraus wurde nichts. Nun steht der vermeintliche Gründer von Bavarian Airlines unter Verdacht – dieser war bereits vor einigen Wochen in den Medien präsent.
Vor zwei Jahren meldete der Flughafen Frankfurt-Hahn Insolvenz an. Seitdem gab es mehrere vielversprechende Angebote von Investoren, darunter auch Swift Conjoy, ein Frankfurter Unternehmen, das den Flughafen übernehmen wollte. Trotzdem kam es nicht zu einem Abschluss. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung gibt es nun den Verdacht, dass der vermeintliche Gründer von Bavarian Airlines in diesen Angelegenheiten möglicherweise involviert ist.
Schuld am geplatzten Verkauf?
Im April wurde endlich bekanntgegeben, dass der Flughafen Hahn in Frankfurt einen Investor gefunden hat, nämlich die Trierer Triwo AG. Dies war jedoch nicht der erste Versuch, den Flughafen zu verkaufen. Im Laufe des letzten Jahres gab es mehrere Angebote von verschiedenen Investoren, darunter Swift Conjoy, ein Joint Venture der Frankfurter Swift Holding. Trotz des Interesses von Swift Conjoy wurde der Kaufpreis bis zum Ende des Jahres nicht beglichen, und der Insolvenzverwalter erklärte schließlich, dass der Verkauf nicht abgeschlossen wurde.
Der Grund war lange Zeit unklar, doch nun gerät der Gründer der Fluggesellschaft Bavarian Airlines, der angeblich die Lufthansa herausfordern wollte, in den Fokus des Vorfalls. Anfang des Jahres wurde die Fluggesellschaft Bavarian Airlines von Adem Karagöz gegründet, der angeblich 18 Jahre alt war. Die Airline plante ursprünglich, ihren Heimatflughafen in München zu haben und von dort aus verschiedene Reiseziele anzusteuern. Ihr Fokus sollte vor allem auf Geschäftsreisenden und Verbindungen zu den wichtigsten Wirtschaftszentren Europas liegen. Doch im März kam ans Licht, dass der vermeintliche Gründer tatsächlich erst 15 Jahre alt war und durch betrügerische Machenschaften vielen Investoren und Partnern erheblichen finanziellen Schaden zufügte.
Nun besteht der Verdacht, dass Adem Karagöz möglicherweise im Hintergrund die Initiative für den Kauf des Flughafens Frankfurt Hahn ergriffen hat. Berichten zufolge hat er Musa A., einem Partner der Swift Holding, von der Idee überzeugt, den Flughafen zu erwerben, und dabei in Aussicht gestellt, die Finanzierung des millionenschweren Deals zu übernehmen. Basierend auf den Aussagen von Musa A. könnte die Swift Holding dann tatsächlich ein Angebot für den angeschlagenen Flughafen abgegeben haben. Dafür sollen sich beide sogar während eines Geschäftstreffens persönlich getroffen haben.
Swift Conjoy beabsichtigt, den Passagier- und Frachtbetrieb am Flughafen Frankfurt-Hahn fortzuführen und umfassend auszubauen, einschließlich Investitionen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region.
Aussagen von Musa A. auf Linkedin im vergangenen Jahr
Gegenüber dem Portal Gründerszene gab Adem Karagöz zu, Kontakt gehabt zu haben, jedoch nur, um Informationen über den Flughafenverkauf einzuholen. Ein Geschäftspartner, der zuvor bei der Gründung der vermeintlichen Bavarian Airlines beraten hatte, berichtete gegenüber der SZ, dass Adem K. ihn ebenfalls nach seiner Meinung zu einem möglichen Kauf des angeschlagenen Flughafens gefragt hatte. Allerdings scheint Adem K. keine weiteren Einzelheiten zu diesem Zeitpunkt genannt zu haben.
Die Swift Holding widerspricht hingegen den Vorwürfen. Ein Anwalt des Unternehmens erklärte der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag, dass die Firma oft von Einzelpersonen oder Unternehmen kontaktiert werde, die verschiedene Projekte anbieten. Außerdem wurde erwähnt, dass Musa A. das Unternehmen mittlerweile verlassen hat.
Fazit zum Verdacht am geplatzten Flughafenkauf
Im vergangenen Jahr gab Swift Conjoy, ein Joint Venture der Frankfurter Swift Holding, ein Angebot für den Kauf des Flughafen Frankfurt Hahn bekannt. Allerdings wurde der Kaufpreis nie beglichen, sodass die Übernahme nicht zustande kam. Nun steht der ehemalige Gründer von Bavarian Airlines unter Verdacht, etwas mit dem geplatzten Deal zu tun zu haben. Er soll damals einen Partner der Swift Holding von der Idee überzeugt haben, den Flughafen zu erwerben. Dabei hat er sogar in Aussicht gestellt, die Finanzierung selbst zu übernehmen.
