Die Klarna Premium-Abos sind neuerdings in Deutschland verfügbar. Doch können sie auch mit dem mithalten, was American Express und Revolut für Premium-Kunden bieten?
Nur ein guter Monat lag zwischen der ursprünglichen Ankündigung und dem Marktstart in Deutschland. Die neuen Premium-Abonnements von Klarna können ab sofort von Kunden über die App beantragt werden. Bei den Detailbedingungen gibt es einige Überraschungen, wie unsere Übersicht zu den Abos zeigt. Die wichtigste Frage ist allerdings, ob insbesondere Klarna Max eine echte Konkurrenz für die American Express Platinum Card und Revolut Ultra darstellen kann?
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Leistungen orientieren sich sehr stark an Revolut
Was die inkludierten Leistungen angeht, orientiert sich Klarna deutlich stärker an Revolut als an American Express. In der App sieht die Übersicht der Vorteile nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch, nahezu identisch aus:
Keine großen Unterschiede zwischen beiden Produkten gibt es beispielsweise mit Blick auf die Versicherungen. Neben typischen Reiseversicherungen, die man auch bei American Express Kreditkarten findet, gibt es genauso wie bei Revolut Ultra auch bei Klarna Max eine “Stornierung aus jedem Grund”-Versicherung. Die Detailbedingungen unterscheiden sich dabei nur minimal.
Eine leichte Differenzierung gibt es beim Lounge-Zugang, der bei Revolut von DragonPass angeboten wird. Bei Klarna geht es mit LoungeKey in die exklusiven Warteräume, was eine etwas größere Auswahl bedeutet. Im Vergleich zum Amex Platinum Lounge-Zugang können beide Produkte allerdings nicht mithalten. Das gilt speziell, weil bei Klarna genauso wie bei Revolut weder Lounge-Zugang für eine Partnerkarte noch für einen Gast geboten wird.
Vorteile im Wert von bis zu 4.400 Euro statt über 5.000 Euro
Etwas kurios mutet an, dass Klarna noch bei der Vorstellung der neuen Premium-Abonnements in einer Pressemitteilung von Vorteilen im Wert von “über 5.000 Euro” beim Modell Max sprach, auf der Landing Page aber nur noch Vorteile im Wert von “bis zu 4.400 Euro” bewirbt. Damit steht man zumindest bei den vollmundigen Ankündigungen einen Schritt hinter Revolut, wo das Ultra-Abonnement mit Vorteilen von “über 4.500 Euro” beworben wird.
Bei einem Blick auf die Details zeigt sich, dass es hier neben dem Lounge-Zugang und den Versicherungen primär um die enthaltenen Abonnements geht. Auch hier fällt auf, dass man sich stark am Revolut-Weg orientiert und es auch die eine oder andere Überschneidung gibt, etwa bei ClassPass (mit der identischen Zahl an Credits) oder Headspace.
Auf den ersten Blick kann man möglicherweise etwas mehr Wert in den bei Revolut Ultra enthaltenen Abonnements sehen, etwa mit Blick auf WeWork, Uber One, NordVPN, Freeletics oder Perplexity Pro. Gleichzeitig fällt auf, dass Klarna die Angebote regionaler zuschneidet. So gibt es in Deutschland etwa kostenfreie Abonnements für WELTplus und BILDplus, was manch einer als Vorteil sehen mag.
Inwieweit die Aboflut mit dem Restaurant-Guthaben und dem Reiseguthaben der American Express Platinum Card mithalten kann, ist sicherlich Geschmackssache. Generell kann gesagt werden: Wer viele der jeweils inkludierten Services nutzen kann, hat mit Revolut oder Klarna möglicherweise etwas mehr monetären Gegenwert. Ist dem aber nicht so, dürfte die American Express Platinum Card mit den jeweils recht hohen Guthaben vermeintlich die bessere Option sein.
Metallkarten bei allen Anbietern, Neukundenboni nur bei einem
Eine Metallkarte wird in allen Fällen angeboten, wobei nur American Express eine Kreditkarte bietet. Bei Revolut genauso wie beim neuen Angebot von Klarna handelt es sich dagegen um eine Debitkarte. Einfacher ist dadurch allerdings die Beantragung beziehungsweise das Upgrade des Abonnements, das jeweils in wenigen Minuten in der App durchgeführt werden kann.
Ansonsten fällt auf, dass einzig bei der American Express Gold Card und der American Express Platinum Card aktuell mit einem relevanten Bonus für Neukunden geworben wird. Klarna dagegen verzichtet zum Marktstart auf einen Bonus. Einzig für die beiden günstigen Angebote Core und Plus wird der erste Monat kostenfrei angeboten.
Ob sich hier in den kommenden Monaten noch etwas ändert, lässt sich aktuell bisher nicht absehen. Zumindest Revolut hat sich allerdings bislang mit Neukundenaktionen zurückgehalten, sodass davon auszugehen ist, dass Klarna einen ähnlichen Weg gehen wird.
Amex Kreditkarten beantragen
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Schlechtere Bedingungen beim Cashback-Programm
Geht es um die beste Meilen-Kreditkarte, ist das neue Angebot von Klarna bisher nicht auf dem Niveau dessen, was Revolut oder American Express bieten. Das Cashback-Programm von Klarna wirkt zwar auf den ersten Blick attraktiv, gibt es doch schon mit der Plus-Mitgliedschaft für 7,99 Euro ein Cashback von 0,5 Prozent auf Zahlungen. Bei Max ist es dann sogar schon 1 Prozent Cashback.
Doch der Teufel liegt im Detail, denn während es bei American Express Kreditkarten nahezu gar keine Ausschlüsse für das Sammeln von Membership Rewards Punkten gibt, sind es bei Klarna zahlreiche. Auch im Vergleich zu Revolut fällt Klarna dadurch auf, dass die Bedingungen ausgesprochen restriktiv sind.
So ist es bei Klarna beispielsweise nicht möglich, Cashback auf wiederkehrende Zahlungen von Abonnements zu sammeln, und auch das Sammeln von Punkten für die Bezahlung von Werbeausgaben oder anderen Marketingleistungen ist nicht möglich. Entsprechend dürften Kunden deutlich öfter als bei den Konkurrenten damit konfrontiert sein, dass sie kein Cashback für ihre Transaktion erhalten.
Die Umwandlung in Meilen erscheint zudem unnötig kompliziert. Während bei Revolut jeder RevPoint eine Meile bei Partnerprogrammen bringt und es bei American Express ein Verhältnis zwischen 3:1 und 5:4 für die Umwandlung gibt, gibt es bei Klarna für “1 Cashback” zwischen 48 und 112 Punkte bei Partnerprogrammen. Gleichzeitig sammelt man je Euro Umsatz allerdings nur 0,005 oder 0,01 Cashback.
Neben der notwendigen mathematischen Übung fällt auch auf, dass Klarna zumindest bislang deutlich weniger Partnerprogramme bietet als American Express und Revolut. Zumindest bezogen auf das Cashback-Programm und die Umwandlung an Meilen ist Klarna entsprechend zum Start noch überhaupt nicht auf dem Niveau der Konkurrenz.
Klarna orientiert sich an den Preisen von Revolut
Keine großen Überraschungen gibt es bei den neuen Premium-Abonnements von Klarna mit Blick auf die Kosten. So orientieren sich die Abonnements mit den Namen Core, Plus, Premium und Max nicht nur beim Namen teilsweise an den Revolut Abos, sondern auch beim Preis. Das erste kostenpflichtige Abo kostet bei Revolut 2,99 Euro, bei Klarna 3,49 Euro. Darauf folgt ein preisgleiches Abonnement, ehe es bei den höheren Stufen wieder kleinere Unterschiede gibt.
Auffällig ist primär, dass das höchste Abonnement, bei Klarna Max genannt, günstiger ist als bei der Konkurrenz. Klarna steigt hier mit 44,99 Euro im Monat ein, bei Revolut sind es 60 Euro im Monat (bei einem Jahresabonnement oder im Rahmen der Aktionen teilweise auch nur 50 Euro). Die American Express Platinum Card liegt ebenfalls bei einer monatlichen Gebühr von 60 Euro.
Revolut Ultra
- Exklusive Platin-Kreditkarte
- Unbegrenzter Lounge-Zugang
- Kostenfreie Überweisungen in 36 Währungen
- Kostenlose Aufladung mit Kreditkarten möglich
- Kostenlose Bargeldabhebungen
- Bis zu 1 Prozent Cashback auf Umsätze
- 1 RevPoint je Euro Umsatz sammeln
Unterschiede gibt es mit Blick auf die Kosten ansonsten auch bei Abhebungen. Bei Revolut Ultra sind beispielsweise alle Abhebungen kostenfrei, bei der Amex Platinum sind sie generell kostenpflichtig. Bei Revolut sind zwischen zwei und zehn Abhebungen pro Abrechnungszyklus kostenlos. Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen gibt es, genauso wie bei Revolut, nicht.
Noch ist Klarna nicht auf dem Niveau der Konkurrenz
Dass die Produkte von Klarna schon am ersten Tag auf demselben Niveau wie die etablierten Konkurrenten wären, war wohl nicht zu erwarten. Wenngleich Konkurrenz das Geschäft fraglos belebt, spricht zumindest aktuell noch nicht allzu viel dafür, sich für Klarna zu entscheiden.
Das Premium- und auch das Max-Abonnement orientieren sich stark an dem, was man schon von Revolut kennt. Die Kosten mögen sich minimal unterscheiden, genauso wie die inkludierten Abonnements. Dafür allerdings muss man mit einem doch deutlich schwächeren Cashback-Programm und weniger Partnerschaften leben.
Entsprechend dürfte bis auf Weiteres aus Sicht von denjenigen, die das Maximum aus einer Premiumkarte herausholen wollen, die Entscheidung zwischen Revolut Ultra und der American Express Platinum Kreditkarte fallen. Gespannt sein kann man auf die weitere Entwicklung von Klarna Max und den anderen Abonnements aber fraglos dennoch.
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