Heute streiken die Bodenverkehrsdienstleister am Hamburger Flughafen. Doch die Arbeitsniederlegung wirkt sich glücklicherweise nicht so stark auf den Flugverkehr aus, wie erwartet.
Gestern kam die Nachricht, dass heute am Hamburger Flughafen erneut gestreikt wird – dieses Mal von den Bodenverkehrsdienstleistern. Die Arbeitsniederlegung war angesichts des ver.di-Streiks an elf deutschen Flughäfen am gestrigen Donnerstag für viele Reisende ein Schock. Allerdings halten sich die Auswirkungen in Grenzen, wie aero berichtet. Ein Großteil der Flüge kann normal durchgeführt werden.
Flugbetrieb mit längeren Wartezeiten
Die Angst war groß, heute erneut mit Chaos im Luftverkehr konfrontiert zu sein. Doch das ist deutlich geringer ausgefallen, als vermutet. Heute Morgen ist der Flugbetrieb am Hamburger Airport regulär angelaufen und über den Tag verteilt wird davon ausgegangen, den Großteil der Flüge nach Plan durchführen zu können. Mit längeren Wartezeiten beispielsweise im Sicherheitsbereich sollten Passagiere dennoch rechnen. Die Gepäckabfertigung wurde heute Morgen ebenfalls trotz Streik bedient. Um ihre Reise möglichst reibungslos zu gestalten, sind Passagiere dennoch dazu angehalten, mit wenig Gepäck zu reisen und ihren Flug-Status im Blick behalten. Gestreikt wird noch bis 23:59 heute Nacht.
Der Streik der Luftsicherheitskräfte vom Donnerstag hat dennoch auch am Hamburger Flughafen seine Spuren hinterlassen. Ein größerer Andrang als sonst wird vom Flughafenpersonal verzeichnet. Ein Vorabend-Check-In für morgige Flüge ist aktuell leider nicht möglich. Ein Blick auf flighradar24 zeigt, dass es zwar teilweise zu Verspätungen kommt, die meisten Flüge aber stattfinden.
Trotz wenig Komplikationen trifft der Streik auf harte Kritik. Der Arbeitgeber weist auf einen Branchentarifvertrag hin, der auf Bundesebene der Gewerkschaft vorliege und fertig verhandelt wäre. Dazu hätte es bereits 2023 eine Gehaltserhöhung von etwa 20 Prozent gegeben.
Dieser Streikaufruf ist eine bodenlose Frechheit der Hamburger Verdi.
Christian Noack, Geschäftsführer HAM Ground Handling GmbH
Flugausfälle unabhängig vom Streik
Auch wenn der Betrieb in Hamburg relativ regulär läuft, fallen einzelne Verbindungen aus. Konkret fünf Abflüge und drei Ankünfte werden vom Plan gestrichen – Grund dafür ist nach Aussagen des Flughafens aber nicht der aktuelle Streik. Betroffen sind Verbindungen nach Helsinki, München, Stuttgart und Köln/Bonn. Der aktuelle Streik am Hamburger Flughafen betrifft Angestellte der “HAM Ground Handling Gruppe”. Dahinter verbergen sich die einzelnen Dienstleister Groundstars, Stars und Cats, die allerdings nicht für alle Airlines am Hamburger Flughafen zuständig sind. Unter anderem das ist dabei hilfreich, den Flugverkehr weitestgehend aufrechtzuerhalten.
Die Bodenverkehrsdienstleister arbeiten primär für die Be- und Entladung der Jets, die Reinigung und Enteisung der Flugzeuge sowie die Gepäckabfertigung. Ver.di fordert für die Beschäftigten der HAM Ground Handling Gruppe eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, 200 Euro mehr Gehalt und 5,5 Prozent dafür rückwirkend für den letzten Monat. Die nächst Verhandlung zwischen ver.di und Vertretern der HAM Ground Handling Gruppe könnte am 19. Februar stattfinden.
Gleichzeitig findet heute bundesweit ein Streik im öffentlichen Nahverkehr statt. Davon ist auch Hamburg betroffen. Obwohl die S-Bahnen regulär fahren, haben einige Reisende Probleme mit der Anfahrt zum Flughafen.
Fazit zum Betrieb am Hamburger Flughafen trotz Streik
Noch bis 23:59 streiken die Bodenverkehrsdienstleister am Hamburger Flughafen. Doch glücklicherweise läuft der Flugbetrieb bisher recht normal. Dennoch kann es zu längeren Wartezeiten kommen – informiert Euch am besten über Euren Flug, bevor Ihr zum Flughafen kommt. Doch auch wenn es in Hamburg läuft, fällt der Streik mit der Arbeitsniederlegung im Nahverkehr zusammen und erschwert Reisenden die Anfahrt. Es bleibt abzuwarten, ob die gute Tendenz am Hamburger Flughafen bis zum Ende des Tages anhält.
