Miles & More hatte letztes Jahr unter dem Namen Multiply Miles ein neues Feature angekündigt, welches das Sammeln von bis zu vierfachen Meilen auf Flügen ermöglicht. Wir zeigen Euch, was verbessert wurde und was das neue Programm bietet.

Miles & More hat sich im vergangenen Jahr ein Programm überlegt, um es Kunden zu ermöglichen, mehr Meilen zu sammeln, welches nun verbessert wurde! Bereitgestellt wird das Multiply Miles Programm vom Miles & More Partner Loylogic und soll allen Reisenden ermöglichen, bis zu vierfache Meilen auf allen Flügen mit Miles & More Partner Airlines zu sammeln. Wie bei Programmen dieser Art üblich lohnt sich die Registrierung aber leider nur in Ausnahmefällen.

Miles & More Multiply Miles – die Details

Die Logik hinter Miles & More Multiply Miles ist schnell erklärt. Wer sich für das Programm anmeldet, kann zwischen drei Paketen wählen:

  • doppelte Prämienmeilen (100 Prozent Bonus)
  • dreifache Prämienmeilen (200 Prozent Bonus)
  • vierfache Prämienmeilen (300 Prozent Bonus)

Gewählt werden kann zudem aus fünf verschiedenen Meilenlimits (5.000, 10.000, 30.000, 60.000 und 120.000 Meilen). Zuletzt ist auch noch eine von vier Laufzeiten wählbar (1, 3, 6 oder 12 Monate).

Je nach gewähltem Paket ergibt sich ein anderer Preis für die Möglichkeit die doppelten, dreifachen oder gar vierfachen Meilen zu sammeln. Der Preis liegt dabei in der günstigsten Variante bei 99 Euro im Monat, in der teuersten Variante sind es 2.049 Euro im Jahr.

Der Einfachheit halber werden auch drei vorkonfigurierte Pakete angeboten:

  • Lite: Doppelte Prämienmeilen | 5.000 Meilen Limit | 1 Monat | 99 Euro pro Monat
  • Classic: Dreifache Prämienmeilen | 30.000 Meilen Limit | 6 Monate | 599 Euro für sechs Monate
  • Pro: Vierfache Prämienmeilen | 120.000 Meilen Limit | 12 Monate | 2.049 Euro pro Jahr

Die generellen Bedingungen sind dabei bei allen Paketen gleich. Nachdem ein entsprechendes Paket gebucht wird, gibt es in dem entsprechenden Zeitraum doppelte, dreifache oder vierfache Meilen auf die jeweils gesammelten Prämienmeilen. So konnte man in der Vergangenheit nur bei Flügen die vierfachen Prämienmeilen sammeln, was nun geändert wurde. So bekommt Ihr jetzt für alle Prämienmeilen die vermehrte Anzahl, egal ob dies Flüge, Einkäufe bei Partnershops oder Kreditkartenumsätze sind. Leider gilt dies nur für Prämienmeilen und nicht für Statusmeilen.

Miles & More Multiply Miles – die Kosten

Die Idee hinter Multiply Miles ist grundsätzlich nicht schlecht. Besonders treue Kunden können so gegen Aufzahlung ihre Meilenausbeute noch einmal deutlich erhöhen, zumal dies praktischerweise auch für nur einen Monat und mit flexiblen Limits möglich ist. Allerdings sind die Kosten wie erwartet nicht gerade ohne. Blicken wir etwa beispielhaft auf das Lite Paket, das mit den folgenden Bedingungen daherkommt:

  • Doppelte Prämienmeilen
  • Laufzeit von einem Monat
  • Maximal 5.000 Meilen zusätzlich
  • Preis von 99 Euro pro Monat

Gehen wir davon aus, dass es wirklich gelingt, genau das Maximum der erflogenen Meilen zu erreichen, zahlt man für eine Meile einen Preis von 1,98 Cent. Schafft man es nicht ganz die 5.000 Meilen zu erreichen, liegt der Preis pro Meile noch höher.

Lufthansa First Class Cabin 3
Auch die Payback Kreditkarte kann Euch den Weg in die First Class ebnen

Etwas besser wird der Preis pro Meile, wenn es um die höheren Pakete geht. Als Beispiel schauen wir dafür auf das Pro Paket mit den folgenden Bedingungen:

  • Vierfache Prämienmeilen
  • Laufzeit von einem Jahr
  • Maximal 120.000 Meilen zusätzlich
  • Preis von 2.049 Euro im Jahr

Sofern es gelingt, hier das Maximum an Meilen zu erreichen, bezahlt man am Ende 1,71 Cent je Meile. Dieser Wert ist schon ein wenig besser, allerdings auch nicht wirklich gut. Dazu kommt, dass natürlich auch hier die Werte deutlich niedriger sind, wenn man das Limit nicht erreicht.

Selbst im absoluten Idealfall – das wäre eine Laufzeit von einem Monat mit doppelten Meilen und maximal 120.000 Meilen – liegt der Preis für das Paket bei 1.799 Euro, was einen rechnerischen Preis pro Meile von 1,49 Cent ergibt. Das ist sicherlich nicht gänzlich unattraktiv, aber dafür ist die Hürde zum Erreichen auch enorm hoch. In den allermeisten anderen Fällen liegt der Preis pro Meile zwischen 1,7 und 2,5 Cent – je nach gewähltem Paket und Laufzeit. Diese Werte gelten wohlgemerkt auch nur dann, wenn man jeweils genau das Limit erreicht. Sollte einmal etwas dazwischenkommen, werden die “erkauften” Meilen noch teurer.

Miles & More Multiply Miles – die Aktion

Zum Start des Programms bietet Miles & More aktuell noch einen besonderen Bonus. Alle Neukunden erhalten 500 Miles & More Meilen obendrauf, egal welches Paket gebucht wird. Darüber hinaus gibt es 10 Prozent Rabatt auf alle Pakete bis zum 15. August mit dem Code MULT10. Beide Aktionen gelten für jeden, der sich neu beim Programm anmeldet.

Austrian Airlines Business Class Boeing 777 Kleine Kabine

Durch die Neukundenaktion wird die Registrierung zumindest dann attraktiver, wenn man in den nächsten Monaten wirklich viele Flüge plant. Dann sind dank der 10 Prozent Rabatt, nämlich Preise ab etwa 1,4 Cent pro Meilen möglich. Nur wegen der Neukundenaktion ein entsprechendes Abo abzuschließen, auch für eine kurze Laufzeit, lohnt sich aber nicht wirklich.

Miles & More Multiply Miles – der Gegenwert

Ob sich die Nutzung von Miles & More Multiply Miles lohnt, darf man infrage stellen. In vielen Fällen lassen sich Meilen nämlich deutlich günstiger generieren, zudem erhält man dafür meist auch noch eine Gegenleistung. Ein gutes Beispiel ist das Meilen sammeln mit Zeitungsabonnements und Zeitschriften. Hier erhält man nicht nur Meilen für einen Preis ab 1,2 Cent pro Meile, sondern auch noch interessante Zeitschriften oder Zeitungen. Selbst bei Abos für größere Tageszeitungen liegt der Preis meist rund um 1,5 Cent pro Meile, was in den allermeisten Fällen ein deutlich besserer Kurs sein sollte, als dass, was man bei Multiply Miles erhält. Ein Abo bei Audible bringt momentan sogar Meilen für einen Rekordwert von weniger als 0,5 Cent pro Meile.

Darüber hinaus kann man Meilen immer wieder noch deutlich günstiger sammeln, etwa durch einen Neukundenbonus für die Miles & More Kreditkarte, verschiedene Abonnements und andere Aktionen. Natürlich kann man das Meilenkonto mit Multiply Miles noch zusätzlich füllen, ob sich das am Ende aber lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Bei der Einlösung von Miles & More Meilen sind theoretisch auch Wert von bis zu 5 Cent pro Meilen möglich, womit Multiply Miles durchaus lohnenswert wäre. Spekulativ sollte man Miles & More Meilen eigentlich aber für maximal 1,5 Cent kaufen, sodass Multiply Miles nur dann eine sinnvolle Option ist, wenn man die zusätzlichen Meilen gerade noch für eine ganz bestimmte Einlösung mit hohem Gegenwert braucht.

Miles & More Multiply Miles – Fazit

Multiply Miles ist sicherlich eine interessante neue Option bei Miles & More. Gleichzeitig ist das Programm mit den vielen verschiedenen Varianten allerdings eher komplex und der Gegenwert zumindest zweifelhaft. Selbst im Bestfall erreicht man nur Werte von etwa 1,5 Cent, wogegen es bessere Angebote gibt. In den allermeisten Fällen dürfte es daher andere attraktivere Wege geben, um an Meilen bei Miles & More zu kommen.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Ein völlig überteuertes und somit uninteressantes Angebot, welches nur durch die noch schlechtere Ratio des Zusatzpakets “Miles Plus” für die LH-CreditCard übertroffen wird! Wer schnell Zusatzmeilen benötigt ist mit einem der lfd. verfügbaren Abo-Angebote besser bedient. Da bekomme ich die Meilen i.d.R. sofort, ohne die Gefahr das bspw. Flüge doch nicht angetreten werden können. Zahle dazu noch weniger und habe im besten Fall eine Zeitung die ich sowieso gerne lese.

    • Mann, mann, das sind aber auch Strategen bei der Lufthansa. Ich dachte ja auch, die Zusatzpakete der Miles & More Kreditkarte sind schon ein schlechter Witz aber das setzt dem Ganzen die Krone auf.
      Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten: entweder die bei der LH sind zu blöd zum rechnen und merken nicht, was sie da für ein Mist anbieten oder sie wissen es ganz genau, und spekulieren darauf, dass ihre Kunden zu blöd dafür sind und darauf reinfallen.
      Beide Optionen machen den Laden nicht unbedingt sympathischer. Strauchelnde Krähe… traurig, traurig…

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