Auf meiner Reise von Singapur über Kuala Lumpur nach Taipei und Peking hatte ich die Möglichkeit neben der EVA Air Business in der Boeing B777-300ER auch die EVA Air Business Class im Airbus A330 zu testen. Diese wird vorwiegend auf Mittelstrecken Flügen in Asien und vereinzelt auch nach Australien eingesetzt.

In meinem Fall ging es mit EVA Air von Kuala Lumpur nach Taipei und einige Tage später auf der gleichen Strecke wieder zurück. Wie mir diese beiden Flüge an Bord der EVA Air Business Class im Airbus A330 gefallen haben, erfahrt Ihr in diesem Review.

EVA Air Business Class A330 – die Buchung

Bei dieser Buchung hat sich mal wieder gezeigt, dass Flexibilität bei der Wahl des Abflugortes einen erheblichen Unterschied auf den Preis machen kann. Ab Singapur befanden sich die Preise für Flüge mit EVA Air in der Business Class zu meinen gewünschten Daten deutlich über 2000 Euro. Ein viel zu hoher Betrag für vier innerasiatische Mittelstreckenflüge. Rein aus Interesse habe ich mir dann die Preise ab Kuala Lumpur angesehen und festgestellt, dass EVA hier Tickets für knapp 700 Euro zu meinen Daten verkauft.

Da ich die EVA Air Business Class schon länger testen wollte und zudem ein kostenloser Stopover in Taipeh hinzugefügt werden konnte, habe ich bei diesem Angebot zugeschlagen. Hinzu kamen einige wichtige Meilen für meinen Weg zu dreieinhalb Jahren Star Alliance Gold Status über den Asiana Club und das recht niedrige Preisniveau für Zubringerflüge von Singapur nach Kuala Lumpur.

EVA Air Business Class Airbus A330 – der Sitz

Die Kabine der EVA Air Business Class A330 befindet sich zwischen der ersten und zweiten Tür. In fünf Reihen einer 2-2-2 Bestuhlung finden insgesamt 30 Passagiere Platz. Die Sitze lassen sich laut Beschreibung in den meisten Portalen zu einem angewinkelten Schlafsitz verwandeln. Dabei hat man zunächst die Vorstellung, dass es sich um einen Sitz wie im Airbus A330 von Singapore Airlines oder in der Thai Airways Boeing B777-200 handelt. Allerdings wurde ich hier positiv überrascht – dazu später mehr.

Während die Sitzpaare der EVA Air Business Class am Fenster schräg nach vorne angeordnet sind, hat man die Mittelsitze in einer V-Form eingebaut. Allerdings ist eine sehr stabile Abtrennung zwischen den beiden Fußablagen verbaut worden. Den Sitz empfand ich komfortabel und angenehm zum Sitzen und Entspannen.

Am Sitzplatz gibt es zwei größere Staumöglichkeiten. Auf Höhe des Kopfes befindet sich ein größeres Ablagefach, indem zu Reisebeginn die Kopfhörer verstaut waren. Zudem lassen sich unter der Fernbedienung des Entertainmentsystems noch kleinere persönliche Gegenstände verstauen. Die Armlehne lässt sich während der Flugphase absenken, wodurch mehr Platz am Sitz geschaffen werden kann.

Zwischen den Sitzen befindet sich ein Sichtschutz, der vor allem in der Liege- oder Loungeposition für Privatsphäre sorgt. Die Mittelkonsole teilt man sich mit dem Sitznachbarn, dadurch ist diese eher etwas klein geraten. In der Nähe der Konsole befinden sich auch die Einstellung des Sitzes. Auf der anderen Seite befinden sich neben der Fernbedienung auch noch ein USB- und der Kopfhörer-Anschluss. Außerdem gibt es auf Kopfhöhe am Sitz noch eine Leselampe und unterhalb der Mittelkonsole eine Steckdose.

Von dem herausfahrbaren Tisch war ich persönlich begeistert, da dieser ausnahmsweise mal nicht faltbar war. Mit Größe und Stabilität des Tisches war ich somit sehr zufrieden, da sich dieser gut zum Abstellen des Laptops und zum Essen geeignet hat.

Am Sitzplatz befanden sich neben einem Kissen und einer Decke auch Slipper in einem schicken Beutel. Ein Amenity Kit gibt es auf Mittelstreckenflügen leider nicht, dafür wurden auf den Toiletten verschiedene Cremes angeboten. Im Vergleich zur regionalen Singapore Airlines Business Class oder auch der Philippine Airlines Business Class auf ähnlichen Strecken ein deutlich besseres Produkt!

EVA Air Business Class Airbus A330 – das Catering

Sowohl die Speisen als auch der Service war auf meinen Flügen mit EVA Air ausgezeichnet. Auf den Flügen wurde jeweils ein Gericht mit Vor-, Haupt- und Nachspeise serviert. Bereits vorab kann man in der Buchung die Gerichte für den Flug einsehen und diese reservieren, sodass die Wahl auf jeden Fall an Bord verfügbar ist. Darüber hinaus gibt es für EVA Air Business Class Gäste auch noch eine erweiterte Palette an Hauptspeisen, die man anstelle des regulären Bordmenus wählen kann.

Nach dem Boarding wurde ich direkt von einer Flugbegleiterin mit Namen angesprochen und nach meinem Willkommensgetränk gefragt.

Anschließend sind die Menükarten verteilt worden und kurze Zeit später wurden die Essenswünsche abgefragt. In meinem Fall hat sich die Kabinencrew erkundigt, ob ich mein bereits ausgewähltes Gericht tatsächlich essen möchte. Zudem hat man mich gefragt, wann ich mein Essen einnehmen möchte. Dieses Dine-on-Demand Konzept hat mir gut gefallen und auf dem Rückflug habe ich davon Gebrauch gemacht. Da ich bei einem Abflug um 9 Uhr ein Mittagessen unpassend finde, habe ich mich dafür entschieden eine Stunde vor der Landung zu essen. Nachdem ich aufgewacht bin, hat man zügig meinen Tisch eingedeckt und ich konnte entspannt bis zur Landung in Kuala Lumpur mein Mittagessen einnehmen.

Qualität, Umfang und Präsentation der Speisen haben mich auf allen Flügen überzeugt. Die Bilder sprechen in diesem Kontext für sich.

Der Service an Bord war sehr persönlich und während des kompletten Fluges waren Flugbegleiterinnen in der Kabine unterwegs. Dabei wurde wiederholt gefragt, ob das Getränk nachgeschenkt werden kann oder noch ein Snack gewünscht ist. Hier macht EVA Air wirklich alles richtig, sodass sich die Fluggäste in der Business Class sehr wohl fühlen.

EVA Air Business Class Airbus A330 – der Schlafkomfort

Wie bereits angedeutet, lässt sich der Sitz in ein flaches Bett verwandeln. Der Kopf ist in der Liegeposition leicht erhöht, allerdings fand ich das persönlich nicht störend, sondern angenehm. Auf dem Rückflug habe ich ununterbrochen dreieinhalb Stunden durchgeschlafen.

Zum Schlafen befinden sich ein großes, weiches Kissen und eine angenehme Decke am Platz. Sollten diese beiden Utensilien für einen erholsamen Schlaf nicht ausreichen, kann man auch jederzeit zusätzliche Kissen und Decken von den Flugbegleitern erhalten. Eine Matratzenauflage gibt es auf diesen Flügen nicht.

Die Privatsphäre empfand ich trotz der 2-2-2 Konfiguration erstaunlich gut, da man in der Liegeposition mit dem Kopf unter der hohen Mittelkonsole verschwindet. Allerdings bleibt natürlich am Fenster das Problem, dass man über seinen Sitzbarn steigen muss, wenn man den Sitz verlassen möchte. Erwähnenswert ist, dass die Sitze in der ersten Reihe größere Fußräume besitzen. Allerdings empfand ich auch die kleineren Bereiche auf den „normalen“ Sitzplätze geräumig.

Insgesamt bietet die EVA Air Business Class Airbus A330 für Mittelstreckenflüge einen sehr guten Schlafkomfort, den man sich auf längeren Strecken in Europa wünschen würde.

EVA Air Business Class Airbus A330 – das Entertainment

Jeder Sitzplatz in der EVA Air Business Class Airbus A330 verfügt über einen großen Monitor mit sehr guter Auflösung. Der Bildschirm lässt sich allerdings nicht bewegen, sodass eine Anpassung des Winkels in der Liegeposition nicht möglich ist. Erstaunlicherweise war das Bild dennoch gut zu erkennen und ich bevorzuge diesen Bildschirm zu dem ausklappbaren Monitor in der Boeing B777. Bedient wird das Entertainmentsystem mit einer Fernbedienung, es handelt sich um keinen Touchscreen.

Das Entertainment System bietet eine große Anzahl an Filmen, Serien und Musik, überwiegend in englischer Sprache. Zudem nutzt EVA Air im Airbus A330 mit dem Voyager 3D System zum Verfolgen der Flugzeugposition mein persönliches Lieblingssystem. Für Mittelstreckenflüge bietet das System mehr als ausreichend Möglichkeiten zur Unterhaltung. Die in Kooperation mit Thunder entwickelten guten Kopfhörer runden meinen positiven Gesamteindruck ab.

Zudem werden Zeitungen und Zeitschriften vor Beginn des Starts gereicht. WLAN ist auf EVA Air Flügen im Airbus A330 gegen ein Entgelt verfügbar.

Fazit zur EVA Air Business Class im Airbus A330

Meine beiden Flüge in der EVA Air Business Class A330 haben mir sehr gut gefallen. Auf dem Hinflug nach Taipei konnte ich nach einem sehr leckeren Catering im komfortablen Sitz ausgezeichnet arbeiten und entspannen. Auf dem Rückflug habe ich das angenehme Bett für einen erholsamen Schlaf genutzt. Hervorragend war vor allem das Dine-on-Demand System, wodurch kurz vor der Landung noch ein Mittagessen einnehmen können.

Die EVA Air Business Class A330 bietet auf Mittelstrecken einen sehr hohen Komfort mit einem aufmerksamen persönlichen Service. Natürlich ist die Anordnung der Sitze nicht vergleichbar mit dem angebotenen Produkt in der Boeing 777 heran. Allerdings spielt das Business Class Angebot von EVA Air bei Flügen zwischen vier und fünf Stunden in der oberen Liga mit. Produkte wie die regionale Lufthansa Business Class oder die British Airways Business Class auf vergleichbaren Strecken erscheinen dagegen fast wie ein Witz.

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Autor

David reist seit seiner Kindheit in verschiedene Länder. Fliegen und neue Destinationen zu erkunden, faszinieren ihn bis heute. Er hat sich auf die Kombination von preisgünstigen und komfortablen Reisen spezialisiert. Auf reisetopia teilt er sein Wissen und seine Erlebnisse mit Euch.

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