Die British Airways Premium Economy Class ist auf vielen Flügen zu recht günstigen Preisen verfügbar, und in jedem Flugzeug der Langstreckenflotte verbaut. Es gibt keine großen Unterschiede bei den Sitzen innerhalb die Flotte, hier wird wie bei der Lufthansa sehr auf Einheitlichkeit geachtet.

Was die Premium Economy der British Airways  “World Traveller Plus” für Reisende bietet, erfahrt Ihr in diesem Artikel!

British Airways Premium Economy Class – die Buchung

Ich hatte für etwa 550 Euro in der Economy Class einen Gabelflug von Deutschland nach Japan gebucht, wobei der Rückflug aber ab Shanghai stattfand. Dadurch konnte ich im Vergleich zu einem normalen Hin- und Rückflug um die 200 Euro einsparen. Die Strecke von Tokio nach Shanghai habe ich kurzerhand über Meilen bei Aegean Miles + Bonus mit ANA in der Economy Class gebucht, 12.500 Meilen und etwa 40 Euro an Steuern und Gebühren sind durchaus kein schlechter Preis für den etwa dreistündigen Flug.

Bei meinem Umstieg in London erkundigte ich mich in der British Airways Galleries Lounge über die Möglichkeiten eines Upgrades, angeboten wurden mir etwa 300 Britische Pfund für die World Traveller Plus, und 1.000 Pfund für Club World, die Business Class auf der Langstrecke. Da mir die 1.000 Pfund deutlich zu teuer waren, entschied ich mich für die Premium Economy Class, wobei die umgerechnet etwa 350 Euro auch nicht gerade ein günstiger Preis ist. Zum Vergleich: Lufthansa bietet Upgrades in die Premium Economy am Flughafen oft für 250 Euro an, genauso wie SAS.

British Airways Premium Economy Class – der Sitz

Mein Flug von London Heathrow nach Tokio Narita wurde mit einer Boeing Boeing 787-9 durchgeführt, einem relativ kleinen Langstreckenflugzeug. Die World Traveller Plus umfasst dabei fünf Reihen, die in einer 2-3-2 Konfiguration bestuhlt sind sowie eine Reihe ohne Mittelreihe für insgesamt 39 Sitze.

Die Sitzbreite ist mit 18,5 Zoll akzeptabel, aber da die beiden Armlehnen fest installiert sind und sich nicht bewegen lassen, kann es sich etwas beengt anfühlen. Der Sitzabstand ist mit 38 Zoll ebenfalls klassenüblich, und die meisten Personen werden Ihre Beine problemlos ausstrecken können. Die Kopfstütze lässt sich in der Höhe verstellen, die „Hörner“ an der Seite sind allerdings fest und lassen sich nicht bewegen, was den Komfort etwas beeinträchtigen kann, vor allem wenn man wie ich mit aufgesetzten Kopfhörern schlafen möchte.

Die Sitzneigung ist mit 110 Grad im Vergleich zur Premium Economy Class der Lufthansa eher dürftig, und das wirkt sich ebenfalls negativ auf den Schlafkomfort aus. Für ein entspanntes Sitzen ist der Sitz aber sehr gut geformt, sodass der Komfort hier sehr gut ist. Der Sitz ist also keineswegs schlecht, aber zum Schlafen ist der Sitz der Lufthansa einfach etwas besser geeignet.

Ansonsten bietet der Sitz alles, was man heutzutage erwartet: Eine Steckdose pro Person, zwei USB-Anschlüsse zum Aufladen Eurer tragbaren elektronischen Geräte sowie eine Fußstütze. Der Kopfhöreranschluss hat zwei Klinkenanschlüsse für die  ausgeteilten Noise Cancelling-Kopfhörer, funktionieren aber wunderbar mit normalen Kopfhörern mit nur einer Klinke.

British Airways World Traveller Plus – die Verpflegung

Als Fluggast der Premium Economy bekommt man bei British Airways vor dem Abflug eine kleine Menükarte ausgehändigt, diese werden gleichzeitig mit dem Willkommensgetränk verteilt. Normalerweise gibt es Wasser oder Schaumwein zur Auswahl, da aber auf meinem Flug anscheinend kein Schaumwein geladen war, wurde einfach der Champagner der Business Class ausgeschenkt.

Es gab drei Hauptgerichte zur Auswahl, man konnte zwischen Schwein, Fisch und Pasta wählen, wobei ich mich für den Fisch entschied, da ich in der Lounge zuvor schon etwas gegessen hatte und mein Magen nach etwas Leichtem verlangte. Dieser wurde zusammen mit Couscous, einem Küchlein und Käse und Crackern serviert.

Das Essen wird auf einem Tablett geliefert, was in der Premium Economy durchaus üblich ist. Dazu gibt es allerdings Teller und Schälchen aus Porzellan, sowie Metallbesteck und ein richtiges Glas. Die nette Präsentation wird nur dadurch gestört, dass die Alufolie auf dem Hauptgericht nicht entfernt wird. Kein großes Drama und auch klassenüblich, aber hier verschwindet leider die Exklusivität des hochwertigen Bestecks etwas , und das finde ich schade.

Der Fisch selbst schmeckte gar nicht schlecht, aber die Kombination mit dem Gemüse und dem Wasabi-Püree habe ich nicht so recht verstehen können. Es kam mir vor wie eine experimentelle Kreation, denn geschmacklich passte es nicht wirklich zusammen. Hier war ich dann etwas enttäuscht vom Catering der British Airways, denn bisher hatte ich mit ihnen nur gute Erfahrungen (zugegebenermaßen nur in der Economy).

Beim Frühstück hat man sich dann wiederum für etwas Traditionelles entschieden, so hatte man die Wahl zwischen English Breakfast und einem Omelett mit Pilzen. Auch hier wurde wieder auf einem Tablett mit richtigem Besteck serviert, diesmal gab es aber nur einen Plastikbecher für das Getränk.

Das Essen entspricht in etwa dem, was es in der Economy Class zum Frühstück gibt, hier gibt es also keinen Unterschied zwischen den beiden Reiseklassen, bis auf das unterschiedliche Geschirr. Dennoch ist das Catering insgesamt deutlich besser als etwa in der Eurowings Premium Economy Class.

British Airways Premium Economy Class – der Service

Der Flug war in allen Klassen recht spärlich gebucht, so saßen in der World Traveller Plus nicht mal 10 Passagiere. Der Service war dadurch sehr angenehm und persönlich, und die Atmosphäre in der Kabine war sehr freundlich, die Flugbegleiter kamen zwischendurch für Smalltalk vorbei usw. Zudem wurde ich von den Flugbegleitern stets mit Namen angesprochen, ob dies aber an dem leeren Flug, der Reiseklasse oder meinem Silver-Status beim Executive Club lag, kann ich leider nicht sagen.

Meiner Meinung nach hätte der Essensservice etwas früher beginnen können, da dies ein Nachtflug war und ich meinen Schlaf maximieren wollte, dafür wurde aber nach dem Essen sofort alle Tabletts weggeräumt und die Kabine abgedunkelt. Ebenfalls positiv zu bemerken ist die Anzahl an Getränkerunden. So kam jede Stunde eine Flugbegleiterin vorbei und bot den nicht schlafenden Passagieren Wasser und Orangensaft an. Auf Nachfrage habe ich sogar eine ganze Flasche Wasser aus der Business Class bekommen, was ich sehr freundlich fand.

Es gab allerdings auch einige negative Aspekte, und man schien einige Elemente in der Vorbereitung des Flugzeugs vergessen zu haben. So hatte ich zum Beispiel alle “Spucktüten” in der Premium Economy für mich alleine, und die Babybetten in der Bulkhead-Reihe waren teilweise nicht richtig verriegelt, sodass sie beim Start aufklappten. Solche Sachen sollten definitiv nicht passieren!

British Airways Premium Economy – das Entertainment

Bei British Airways kommt in der World Traveller Plus das selbe IFE-System wie in der Economy Class zum Einsatz. In der Bulkhead-Reihe sind die Monitore in der Armlehne verstaut, ansonsten sind sie wie üblich in der Rückenlehne des Vordermanns.

Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, da ich das Entertainment-System nicht wirklich nutze, sondern meistens nur die Inflight Map laufen lasse. Der Touchscreen reagiert generell etwas träge, man kann aber trotzdem problemlos durch die Menüs navigieren. Es gab eine ordentliche Anzahl an Blockbuster-Filmen und auch einige japanische Titel, was auf Flügen nach Japan immer eine nette Zugabe ist. Leider gibt es allerdings kein WLAN an Bord.

British Airways Premium Economy Class – die Annehmlichkeiten

Neben den Kopfhörern warten auf dem Sitz ein Kopfkissen und eine Decke auf Euch, es sind genau die selben, die in der Economy Class ausgegeben werden. Zudem gibt es noch ein kleines Amenity Kit in einer Einmal-Plastikverpackung.

Dieser ist recht rudimentär und enthält nur die notwendigsten Dinge, allerdings finde ich Kugelschreiber immer eine sehr nette Zugabe. Insgesamt ist das Amenity Kit etwa auf dem Niveau der Austrian Airlines Premium Economy Class.

British Airways Premium Economy Class – Fazit

Die Premium Economy von British Airways bleibt ihrem Namen treu und fühlt sich wie eine Economy Class an, die in den wichtigsten Aspekten verbessert wurden. Dazu zählen ein besser Sitz mit mehr Komfort und Platz, sowie ein besserer Service. Das Essen ist für mich zwar nur ein Nebenaspekt, da ich meist in der Lounge schon esse, dies war aber deutlich ausbaufähig und etwas schade, da das Produkt ansonsten recht gut war. Für Tagflüge kann ich die World Traveller Plus ohne Vorbehalte empfehlen, wenn es aber um das Schlafen geht, haben einige Airlines bessere Sitze, wie zum Beispiel die Premium Economy Class von der Lufthansa, wo man dann aber bei anderen Aspekten Abzüge machen muss. Es kommt also darauf an, welche Aspekte Ihr bei einem Langstreckenflug am meisten schätzt.

Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline ReviewsHotel Reviews und Lounge Reviews!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Nachdem Tomoki schon im Alter von 2 Jahren vom Flugfieber gepackt wurde, ist er nun mindestens einmal im Monat in der Welt unterwegs. Auf reisetopia stellt er Euch Vielfliegerprogramme mit ihren Besonderheiten vor und findet das optimale Programm für jede Art von Reisenden.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.