Der Basstölpel gehört zu einer der fünf einzigartigen Vogelarten in Deutschland, die auf der Insel Helgoland leben und brüten. Wenn man sich die Nester der Vögel genauer anschaut, erscheinen sie überraschen bunt. Der Grund dafür ist traurigerweise Plastik.
Nester sind Blau, Rot und Gelb
Normalerweise sind die Nester der Basstölpel grün und braun, da sie aus Seetang und Algen gebaut werden. Da sich allerdings so viel Plastik und Müll im Meer befindet und an Land geschwemmt wird, benutzen die Vögel eben Materialien wie alte Fischernetze, Seile und Plastik für ihren Nestbau. Vogelkundler Elmar Ballstaedt erzählt, dass jeder zweite Gast die bunten Nester beim Personal des Nationalparks anspricht, so die Neue Osnabrücker Zeitung. Die Forschung von Ballstaedt beschäftigt sich mit dem Thema Plastik. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden woher der Müll genau kommt und wer dafür zur Verantwortung gezogen werden kann.
Der Tod für die Tiere ist qualvoll
Die natürlichen Nester der Vögel bauen sich üblicherweise schnell ab oder werden weggespült. Dadurch, dass sie aus Plastik sind, bleiben sie bestehen und es gibt immer mehr Nester. Diese werden zum Teil zu tödlichen Fallen, da sich die Tiere in ihnen verheddern und verhungern. Oft brechen sie sich auch die Flügel beim Versuch sich zu befreien. „Größere Plastikteile wie Stricke, Verpackungs- und Netzreste haben oft tödliche Auswirkungen auf Meereslebewesen wie Seevögel, die sich in den Rückständen verfangen und qualvoll sterben“, so Ballstaedt.
Im Jahre 2015 wurden sieben Nester von Forschern auseinandergepflückt. Allein hier wurden 10 Kilogramm Plastik gefunden. Darunter Schnüre, Bierdosen und sogar Lackfarbe. Der Bruterfolg der Basstölpel ist in den vergangenen zwei Jahren um jeweils 5 Prozent zurückgegangen.
Problematik nicht nur auf Helgoland bekannt
Erst letzten Monat wurde über eine Schwan berichtet, der in einem Park in Schottland ebenfalls auf einem Müllhaufen brütet. Auch auf der Insel Runde in Norwegen entdeckt man Nester von Basstölpeln und Papageientauchern, die fast nur noch aus Plastik bestehen. Forscher gehen stark davon aus, dass die Vögel gemerkt haben, dass die Nester durch die künstlichen Materialien stabiler sind. Bestätigt ist dies jedoch nicht.
Fazit zu den Entwicklungen auf Helogland
Der Tod durch Plastik ist natürlich nicht nur für Vögel qualvoll, sondern für alle Tierarten. Es gab bereits viele Berichte über tote Schildkröten und Wale, die durch einen Magen voll mit Plastik verhungert sind. Neue Analysen zeigen auch, dass drei von vier Fischen aus mittleren Tiefen des Atlantiks Mikroplastik im Magen haben – eine traurige Entwicklung.