Nachhaltigkeit hat ihren Preis – wer künftig fliegen will, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. Grund dafür ist der Mangel an umweltfreundlichem Kraftstoff.
Damit in der Luftfahrt auch die künftigen Klimaziele erreicht werden können, soll auf europäischer Ebene bis zum Jahr 2030 eine Verpflichtung zur Beimischung nachhaltiger Kraftstoffe in Höhe von 1,2 Prozent bestehen. Wer diese Quote aufgrund von Mangel an Kraftstoff nicht erreichen kann, wird in Zukunft Strafen zahlen müssen. Laut airliners.de könnte dies dazu führen, dass die Kosten für Passagiere steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis 2030 müssen Fluggesellschaften 1,2 Prozent an nachhaltigem Kraftstoff beimischen
- Dieser ist jedoch nicht ausreichend vorhanden, wodurch es zu Strafzahlungen im Millionenhöhe kommen könnte
- Wer künftig fliegen möchte, muss damit rechnen, dass sich diese Zahlungen in den Ticketpreisen widerspiegeln werden
Müssen Passagiere bald die Lufthansa-Bußgelder bezahlen?
Bereits im Oktober 2024 trat der Kranich der eFuel Alliance bei, wodurch die Nutzung der Sustainable Aviation Fuels (SAF) gesteigert werden sollte. Angesichts der Prognose, dass sich der Flugverkehr bis 2050 beinahe verdoppeln wird, ist die Nutzung dieses nachhaltigen Kraftstoffs von besonderer Bedeutung. Während eine Beimischquote von 1,2 Prozent auf europäischer Ebene ab 2030 Pflicht werden soll, wird diese Vorschrift in Deutschland bereits im kommenden Jahr in Höhe von 0,5 Prozent erfolgen.
Deutschland plante ursprünglich, den vorgeschriebenen Prozentsatz der europäischen SAF-Beimischquote auf nationaler Ebene sogar über die 1,2 Prozent anzuheben. Dieser Vorschlag wurde jedoch im Dezember 2024 abgelehnt. Da die verfügbare Menge an nachhaltigen Flugkraftstoffen voraussichtlich nicht ausreichen wird, drohen bei Nichterfüllung hohe Strafzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Sollten diese Bußgelder fällig werden, könnten sie über höhere Ticketpreise an die Passagiere weitergegeben werden.
Airlines und Kunden sollen Strafen dafür zahlen, dass sie einen Kraftstoff nicht nutzen, den es gar nicht gibt. Das ist nicht nur absurd und schädlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine internationale Anbindung. Das ist Politik auf dem Rücken von Unternehmen und Passagieren, denn die drohenden Strafzahlungen machen Fliegen in und ab Deutschland noch teurer.
Ein Lufthansa-Sprecher gegenüber der Bild
Nachhaltiger Kraftstoff kann mithilfe verschiedener Verfahren gewonnen werden. Bei der bevorstehenden Pflicht-Quote handelt es sich um die Herstellung durch Strom, auch Power-to-Liquid (PtL) genannt. Bereits im vergangenen Sommer äußerte sich die Lufthansa zu der 0,5-prozentigen Beimischquote, welche 2026 in Kraft treten soll, und forderte eine Senkung.
Das würde dann doch folglich auch Condor und langfristig auch andere europäische Fluggesellschaften treffen oder?
Hallo Klaus, vielen Dank für deinen Kommentar! Du hast völlig recht. Da die Quote ab 2030 auf europäischer Ebene verpflichtend wird, werden auch andere Airlines vor dieser Herausforderung stehen.