Mit Beginn der Pandemie offenbarten sich die Schwächen des Airbus A380. Zu groß und nicht treibstoffeffizient genug – die Folge: das Aus bei etlichen Fluggesellschaften. Es geht aber auch anders. Einige Fluggesellschaften planen den A380 wieder einzusetzen.

Bekanntlich leben Totgesagte länger, so auch der Airbus A380. Bei einigen Fluggesellschaften steht der Airbus A380 offenbar kurz vor der Rückkehr in den regulären Flugbetrieb. In diesem Artikel erfahrt Ihr, welche Fluggesellschaften den Doppeldecker offenbar schon bald wieder auf Passagierflügen einsetzen wollen.

Im nächsten Teil der kleinen Airbus A380-Serie erfahrt Ihr mehr über die Fluggesellschaften, die fortan nicht mehr mit dem Airbus A380 planen!

British Airways fliegt mit dem Airbus A380 innerhalb Europas

Kürzlich kündigte mit British Airways eine europäische Fluggesellschaft die Rückkehr des Airbus A380 in den Liniendienst an. Die britische Fluggesellschaft möchte fünf ihrer insgesamt zwölf Airbus A380 zurück in die Luft schicken. Erst kürzlich flog ein Airbus A380 von Madrid, dem Dauerparkplatz der britischen Doppeldecker, nach Manila, um sich vor Ort gründlicher Untersuchungen zu unterziehen. Ein Indiz dafür, dass die Doppeldecker für die Rückkehr in den Flugbetrieb vorbereitet werden. Bei British Airways kommt es bei der Inbetriebnahme jedoch zu einer Besonderheit. Damit die Crews sich wieder an den Superjumbo gewöhnen können, werden die Vierstrahler zunächst nicht auf der Langstrecke eingesetzt, sondern auf der Kurzstrecke. Ein Prozedere, das British Airways bereits bei der Einführung des Airbus A350 durchführte. So setzte British Airways das Langstreckenflugzeug auf der Strecke zwischen London Heathrow und Madrid ein.

Auf jener Strecke kommt zukünftig auch der Airbus A380 ab dem 8. November zum Einsatz. Darüber hinaus setzt British Airways den Vierstrahler auch auf der Strecke zwischen London Heathrow und Frankfurt ein. Inzwischen findet sich der A380 im Flugplan von British Airways wider, sodass Flüge mit dem Superjumbo bereits seit einiger Zeit buchbar sind. Zudem sind die Flüge auch mit Avios buchbar. Einziger Wermutstropfen – das Upper Deck bleibt auf den Flügen geschlossen. Im Main Deck befindet sich jedoch auch eine Business Class. Auch hier lassen sich die Sitze in ein vollständig flaches Bett verwandeln. Die Flüge von und nach Frankfurt und Madrid sehen laut Flugplan dabei wie folgt aus:

  • BA 903 | Frankfurt – London-Heathrow | Abflug: 11:15 Uhr Ankunft: 12:05 Uhr
  • BA 902 | London-Heathrow – Frankfurt | Abflug: 7:10 Uhr Ankunft: 9:55 Uhr
  • BA 462 | London-Heathrow – Madrid | Abflug: 15:15 Uhr Ankunft: 18:45 Uhr
  • BA 463 | Madrid – London-Heathrow | Abflug: 20:05 Uhr Ankunft: 21:20 Uhr

Nach der Testphase wird der Doppeldecker aller Voraussicht nach auf den Strecken zwischen London und Boston, Chicago, Johannesburg, Los Angeles oder auch Miami zum Einsatz kommen. Damit macht es British Airways anderen europäischen Fluggesellschaften vor, die nicht mehr auf den beliebten Doppeldecker zugreifen wollen. Ob sich der Airbus A380 dauerhaft im Flugbetrieb halten kann bleibt ungewiss – vieles hängt von dem weiteren Pandemie-Verlauf ab.

Singapore Airlines operiert auf der Kurz- als auch Langstrecke

Apropos London Heathrow: fünfmal täglich fliegt Emirates mit dem Airbus A380 in den Westen Londons. Mit British Airways setzt schon bald eine weitere Fluggesellschaft den A380 auf dem größten Flughafen Londons ein. Doch damit nicht genug – bereits im November fliegt Singapore Airlines ebenfalls den Flughafen London Heathrow mit dem Doppeldecker an. Im Rahmen der Vaccinated Travel Lane, kurz VTL, kommt der A380, ausgestattet mit der luxuriösen Suites Class, auf der Langstrecke täglich auf Flug SQ17 zum Einsatz. Ab dem 17. November ist es so weit – die Suites Class sind bereits mit KrisFlyer Meilen buchbar.

Zusätzlich setzt Singapore Airlines den Vierstrahler auf einer weiteren Strecke ein. Jedoch nicht etwa auf der Langstrecke, beispielsweise nach Sydney oder Frankfurt. Ab dem 4. November setzt die Fluggesellschaft den Doppeldecker auf der Strecke zwischen Singapur und Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, ein. Die Flugzeit beträgt oftmals unter einer Stunde, sodass sich der Flug in die Liste der kürzesten A380-Flüge der Welt einreiht. Wer sich nun fragt, weshalb die Fluggesellschaft diesen Luftgiganten auf der Kurzstrecke einsetzt, findet die Antwort im Absatz zu British Airways. Mit den Flügen gibt Singapore Airlines ihrem Kabinenpersonal sowie den Piloten die Chance sich wieder an das Flugzeug zu gewöhnen.

Temporäre Rückkehr bei Qatar Airways

Der Einkauf des Airbus A380 war der größte Fehler!” – diesen Satz wird CEO Akbar Al Baker in den vergangenen Wochen häufig zu hören bekommen haben. Im Mai dieses Jahres ließ sich der meinungsstarke CEO zu dieser Aussage hinreißen. Zum damaligen Zeitpunkt wird er nicht damit gerechnet haben, dass seine Fluggesellschaft nochmals auf den Airbus A380 zurückgreifen wird – respektive muss. Der Airbus A380 wird im Dezember einige Kapazitätsdefizite schließen müssen, die das temporäre Grounding des Airbus A350 aktuell mit sich bringt. Eigenen Angaben zufolge fehlen der Fluggesellschaft täglich bis zu 4.000 Sitze. Eine Lücke, die nun etwa der Airbus A380 zumindest vorübergehend schließen muss.

Ab dem 15. Dezember kommt der A380 wieder regelmäßig zum Einsatz. Auf der Strecke nach London kommt der A380 sogar ab dem 15. Dezember zweimal täglich zum Einsatz. Auf der Strecke nach Paris wird der Doppeldecker täglich eingesetzt. Zwar gab Qatar Airways noch keine offizielle Meldung über das zukünftige Einsatzgebiet des A380 ab, jedoch verrät ein Alleinstellungsmerkmal des A380 die Strecken, auf denen der A380 zum Einsatz kommen wird. Auf den oben genannten Strecken ist die Qatar Airways First Class buchbar, die ausschließlich im Airbus A380 verbaut ist.

Auch in Down Under wieder gefragt

Bei Qantas steht der Doppeldecker ebenfalls kurz vor einer Rückkehr. Ende Oktober wurde bekannt, dass die australische Fluggesellschaft zwei Flugzeuge in den Liniendienst schicken möchte. Dazu bedarf es noch die Überführung aus dem kalifornischen Victorville, dem Long Term Storage der australischen A380. Im April nächsten Jahres soll es so weit sein und damit immerhin drei Monate eher, als ursprünglich bekannt geben. Dafür soll bereits zur Weihnachtszeit rum ein A380 nach Australien zurückkehren, damit sich die Crews wieder auf den Vierstrahler vorbereiten können. Es kann durchaus sein, dass die Fluggesellschaft den Doppeldecker zunächst auf kürzeren Strecken einsetzt, ehe der A380 von April 2022 an zunächst auf der Route zwischen Sydney und Los Angeles zum Einsatz kommt. Der Hinflug nach Los Angeles findet unter der Flugnummer QF 11 ab dem 1. April 2022 statt. Der Rückflug findet unter der Flugnummer QF 12 statt.

Zudem sollen drei weitere A380 im November kommenden Jahres in den Flugbetrieb integriert werden. Weitere fünf Doppeldecker sollen jedoch erst im Jahr 2023 zurück zur Flotte stoßen. Die zwei verbleibenden Airbus A380 sollen dafür nicht in den Flugbetrieb zurückkehren. Die Pläne des oneworld-Mitglieds sehen eine Ausflottung vor. Der tatsächliche Einsatz des Flaggschiffes knüpft jedoch an eine Bedingung – die Öffnung Australiens. Sofern Australien die Grenzen weiterhin geschlossen hält, bedarf es den Einsatz des Doppeldeckers nicht.

Fazit zu einer möglichen Reaktivierung des A380

Zumindest vier Fluggesellschaften positionieren sich öffentlich für eine Reaktivierung des Airbus A380. Besonders überraschend sind die Pläne des australischen Fluggesellschaft Qantas, die zwar an eine Reaktivierung geglaubt hat, jedoch nicht vor Dezember 2023. Bei British Airways, Singapore Airlines sowie Qatar Airways steht die Reaktivierung in wenigen Tagen respektive Wochen an. Damit wächst die Anzahl der Fluggesellschaften, die den Doppeldecker einsetzen, auf immerhin sieben Fluggesellschaften an. Vor wenigen Monaten war daran noch nicht zu denken.

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