Die Qantas Business Class in der Boeing 787, auch Dreamliner genannt, ist die modernste Business Class, die Qantas im Moment zu bieten hat. Qantas hat den ersten Dreamliner im Oktober 2017 erhalten und vorerst auf inneraustralischen Strecken zwischen Sydney, Melbourne und Perth eingesetzt. Auf dieser Strecke konnte ich das Produkt für Euch testen!

Die Qantas Business Class genießt einen sehr guten Ruf, was sich auch bei meinem Flug bewahrheitet hat. Diesen empfand ich als sehr angenehm und ich wäre nach der einstündigen Flugzeit gerne an Bord geblieben, wie Ihr in diesem Review lesen könnt.

Qantas Business Class Boeing 787 – die Buchung

Da ich vor meinem Rückflug nach Deutschland noch Melbourne erkunden wollte, habe ich den Flug kurzfristig über den British Airways Executive Club für 9.000 Avios und 12 Euro Steuern von Sydney nach Melbourne gebucht. Avios lassen sich regelmäßig vergünstigt kaufen oder im Verhältnis 5:4 von Membership Rewards transferieren. Schon für die Beantragung der American Express Gold Card gibt es aktuell 15.000 Punkte und damit fast genug für zwei Flüge dieser Art. Zum Vergleich, für ein reguläres Ticket wären etwa 550 Euro fällig geworden. Die Einlösung war also sehr attraktiv, zumal es sich um die Business Class eines Langstreckenflugzeugs handelt und ich mir so auch Übergepäckgebühren für die Economy Class sparen konnte.

Qantas Business Class Boeing 787 – der Sitz

Qantas greift beim Sitz und der Kabinengestaltung auf die etablierte Business Class im Airbus A330 zurück und hat diese nocheinmal überarbeitet. Die 1-2-1 Bestuhlung wurde übernommen, sodass jeder Sitz einen Zugang zum Gang bietet.

Ansonsten handelt es sich um eine versetzte Bestuhlung mit nach vorne ausgerichteten Sitze, die einen enormen Fußraum bieten. Alle Sitze lassen sich selbstredend zu einem komplett flachen Bett verstellen und sind sowohl sehr breit als auch sehr lang. Zwar konnte ich die Liegeposition nur ganz kurz testen, bevor das Essen gereicht wurde, aber ich passte mit meinen 2,05 m vollausgestreckt gerade hinein. Die Liegefläche ist also ein Tick länger im Vergleich zu den Business Class Sitzen der meisten anderen Airlines.

Die Sitze sind jeweils durch eine fest angebrachte Scheibe vom Gang abgetrennt, sodass man ein höheres Maß an Privatsphäre genießt. Doppelsitze verfügen zusätzlich in der Mitte über eine herausziehbare Scheibe.

Für Einzelsitzplätze direkt am Fenster fehlt ein zusätzliches Staufach. Dort ist der Stauraum auf die Ablagen rund um den Sitz begrenzt. Für Ordnung sorgt die Halterung der Kopfhörer und eine Flasche stilles Wasser findet dort auch Platz.

Selbstverständlich lassen sich die Sitze in der Qantas Business Class in viele verschiedene Sitz- und Liegepositionen verstellen. Das Bedienpanel dafür ist praktisch und gut erreichbar in der Ablage integriert und steuert gleichzeitig auch die Beleuchtung. Dort findet man ebenfalls jeweils einen Stecker, einen USB-Anschluss und einen Kopfhörer-Anschluss.

Zwischen den Sitzen ist eine Konsole, auf der man Gegenstände und Getränke abstellen kann, wenn der Tisch nicht ausgeklappt ist. Dieser lässt sich herausfahren und ist groß genug um mit seinem Laptop zu arbeiten. Unangenehm aufgefallen ist mir, dass mein Tisch trotz sichtbarem Schmutz nicht richtig gereinigt wurde.

Raffiniert gelöst ist die Platzierung der Fernbedienung für das Entertainment System. Diese befindet sich unter der Klappe in der Konsole, die Klappe dient gleichzeitig als Spiegel beim Aufklappen.

Insgesamt liefert der Sitz im Dreamliner von Qantas ein stimmiges Produkt aus Komfort und Schlichheit. Abnutzungsspuren sind praktisch noch nicht vorhanden, da der Dreamliner erst im Oktober 2017 ausgeliefert wurde. Sofern Ihr alleine unterwegs seid empfehle ich euch einen Einzelsitz, aber nicht notwendigerweise direkt am Fenster, da diesem ein zusätzliches Ablagefach fehlt.

Qantas Business Class Boeing 787 – die Verpflegung

Vor dem Start wurde lediglich ein Glas stilles Wasser gereicht. Der Sinn erschließt sich mir nicht, denn eine Flasche stilles Wasser stand auch am Sitz bereit. Etwas entäuschend als Begrüßungsdrink, aber immerhin eine nette Geste. Nach dem Erlöschen der Anschnallzeichen wurde umgehend das Dinner serviert. Hier war ich positiv überrascht, denn auf meinem Flugticket war nur ein Snack bestätigt. Man konnte zwischen Nudeln mit Fleisch und einer Käsebox wählen. Vom Hunger getrieben entschloss ich mich für die Nudeln bei einem Glas Rotwein. Die Nudeln waren in Ordnung aber nichts für Feinschmecker.

Nach dieser doch recht kleinen Portion habe ich noch die Käsebox mit drei verschiedenen Käsesorten und getrockneten Früchten bestellt. Ein gutes Dessert zum restlichen Rotwein. Aufgrund der kurzen Flugzeit wurde es zeitlich mit dem Essen ein wenig knapp. Für mehr hätte die Zeit wirklich nicht gereicht, sodass die Qantas Business Class hier insgesamt ganz gut abschneidet.

In Anbetracht der kurzen Flugzeit und der Information auf meiner Buchungsbestätigung hat die Verpflegung in der Qantas Business Class auf diesem Flug meine Erwartungen übertroffen. Etwas ansprechender sieht allerdings die Verpflegung in der Virgin Australia Business Class aus, die Moritz auf derselben Strecke testen konnte.

Qantas Business Class Boeing 787 – das Entertainment

Die Zeit auf meinem Flug in der Qantas Business Class war zu kurz um das Entertainment System der Boeing 787 einem vollständigen Check zu unterziehen. Sehr gut gefallen hat mir aber das Interface, das eine intuitive Bedienung erlaubt. Der Touchscreen unterstützt diesen Eindruck über eine sehr gute Berührungsempfindlichkeit und das System arbeitet zudem sehr flott mit kurzen Ladezeiten. Ein Bordmagazin wurde nicht gereicht. Allerdings konnte man sich beim Einsteigen eine Zeitung mitnehmen. Die bereitgestellten Kopfhörer überzeugen mit einer guten Tonwidergabe und aktivem Noise Cancelling.

Insgesamt gibt es also auch hier nichts auszusetzen.

Qantas Business Class Boeing 787 – Fazit

Auf Grund der Flugzeit von einer Stunde gab es weder Kissen und Decken noch Amenity Kits. Leider gibt es mit der Neueinführung des Dreamliners auch keine komplett neue Qantas Business Class, aber das Produkt gehört noch immer zu den besseren Produkten im internationalen Vergleich. Mit Hilfe von Avios des British Airways Executive Clubs wird die Business Class von Qantas erschwinglich. Auf Kurzstreckenflügen innerhalb Australiens sind Avios generell sehr gut geeignet, da neben den Meilen nur geringe Steuern und Gebühren fällig werden. Wenngleich die Business Class in der Boeing 787 auf kurzen Strecken ohne Zweifel genial ist, bleibt abzuwarten, ob es auch auf den extremen Langstrecken, etwa von London nach Perth, denselben hohen Komfort verspricht.

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Autor

Julian hat sich 2010 vom Kreuzfahrtfieber anstecken lassen und geht mehrmals im Jahr auf Kreuzfahrt. Dabei konnte er 11 Schiffe von 5 verschiedenen Reedereien testen und hat schon mehr als 50 Häfen angesteuert. Auf reisetopia berichtet er von seinen besten Erlebnissen und gibt euch Tipps & Anregungen rund um Schiffe.

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