Die Japan Airlines Business Class in der Boeing 787 kann entweder absolut überzeugen oder enttäsucht doch ziemlich. Warum das so ist, erkläre ich Euch in diesem Review, denn hier stelle ich Euch das deutlich schlechtere der beiden Bordprodukte vor!
Vor wenigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, in der neuen Japan Airlines Business Class in der Boeing 787 von Tokio nach New York zu fliegen – in meinem Review erfahrt Ihr, warum mich dieses Bordprodukt absolut begeistert hat. Nun hatte ich erneut einen Flug in der Boeing 787 Business Class vor mir, dieses Mal nur von Tokio nach Shanghai, aber wieder in einer Boeing 787. Dieses Mal allerdings nicht mit den tollen Apex Suiten wie bei meinem letzten Flug, sondern mit dem deutlich schlechteren Bordprodukt der Airline. Nun mag man sagen, dass dies für Flüge innerhalb von Asien vollkommen ausreichend ist, was absolut richtig ist. Doch genau diese Bestuhlung findet man auch auf vielen Langstreckenflügen, mein Jet beispielsweise kam zuvor aus San Diego, weswegen Ihr unbedingt vor der Buchung darauf achten solltet, welche Version des Dreamliners von Japan Airlines zum Einsatz kommt.
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – die Buchung
Gebucht habe ich meinen Flug in der Japan Airlines Business Class in der Boeing 787 über den British Airways Executive Club. Auf der Strecke von Tokio nach Japan fallen für diese Einlösung gerade einmal 15.000 Avios sowie etwa 50 Euro als Zuzahlung an, ein ausgezeichneter Deal. Die günstigsten Tickets in der Economy Class liegen auf dieser Strecke bei 150 Euro, mit Japan Airlines bezahlt man pro Weg meist mindestens 300 Euro, in der Business Class sogar vierstellig. Sofern Ihr also von Tokio zu nahe gelegenen Zielen in Asien fliegen möchtet, ist die Einlösung von Avios ein hervorragender Deal!
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – der Sitz
Während die Apex Suiten in der Japan Airlines Business Class alle mit einem direkten Zugang zum Gang daherkommen, sieht es beim alten Business Class Produkt ganz anders aus. Hier erwarten Euch Sitze in einer 2-2-2 Bestuhlung in zwei Kabinen. Im vorderen Teil befinden sich drei Reihen, im hinteren findet man noch einmal zwei weitere Reihen.
Die Sitze sind in recht neutralen Farben gehalten und sind allen voran einmal schwarz ohne echte Farbakzente zu setzen. Daran ist per se erst einmal nichts Schlechtes zu finden, wie ein besonders exklusives Business Class Produkt sehen die Sitze dennoch nicht aus.
Generell fällt zudem auf, dass die Sitze nicht allzu breit sind, was sicherlich auch daran liegt, dass die Breite einer Boeing 787 nicht allzu groß ist und auch die Gänge bei Japan Airlines recht breit sind. Dazu kommt, dass die Sitze nahezu keine Privatsphäre bieten, was zweifelsfrei auf Langstrecken nervig ist.
Man merkt den Sitzen, auf denen man in der normalen Sitzposition jedoch bequem sitzen kann, auch das Alter an. Einige Knöpfe sind nicht mehr perfekt zu erkennen und der Stoff ist ein wenig abgewetzt, auch der Entertainment-Bildschirm ist weder besonders neu noch groß.
Ansonsten gibt es beim normalen Sitzkomfort nicht viel Negatives zu sagen, lässt doch auch der Fußraum ein komfortables Ausstrecken zu – für einen innerasiatischen Flug also ein sehr komfortables Bordprodukt.
Wie üblich bei Sitzen dieser Art – ein wenig hat mich das Produkt an die Saudia Business Class in der Boeing 777 erinnert – ist die Ablagefläche etwas begrenzt. Japan Airlines schneidet hier mit mehreren (allerdings jeweils offenen Fächern) noch vergleichsweise gut ab.
Auch die Kontrolle des Sitzes ist vergleichsweise einfach möglich und Ihr könnt zudem zahlreiche verschiedene Teile des Sitzes verstellen, was grundlegend positiv ist.
Alles in allem ist der Sitzkomfort in der Japan Airlines Business Class in der Boeing 787 in Ordnung, die Probleme zeigen sich erst beim Schlafkomfort sowie natürlich auch in Hinblick darauf, dass die Sitze kaum Privatsphäre bieten und es am direkten Zugang zum Gang von jedem Sitz fehlt.
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – der Schlafkomfort
Beim Schlafkomfort zeigt sich besonders wie veraltet die Japan Airlines Business Class in den älteren Dreamlinern ist. Die Sitze lassen sich nämlich nicht zu einem komplett flachen Bett verstellen.
Vielmehr erwartet Euch ein Sitz, der sich nur bis zu einem Grad von etwa 160 Grad verstellen lässt, sodass man im Liegen nach unten rutscht, was ich als sehr unangenehm empfinde.
Ansonsten ist der Schlafkomfort sicherlich hoch, denn Decke, Kissen und Matratzenauflage fand ich auf meinem Langstreckenflug nach Tokio hervorragend, diese werden sicherlich auch in den älteren Maschinen geboten. Auf meinem Flug gab es dagegen nur eine dünne Decke.
Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass es auch Hausschuhe gab, was bei kurzen Flügen in der Business Class nicht unbedingt die Regel ist.
Dennoch bietet Japan Airlines bei diesem Bordprodukt keinen hohen Schlafkomfort, selbst andere Airlines mit 2-2-2 Bestuhlung bieten hier deutlich mehr. In der Lufthansa Business Class oder auch LATAM Business Class erwarten Euch zumindest generell zu einem komplett flachen Bett verstellbare Sitze.
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – die Verpflegung
Wirklich sehr gut ist Japan Airlines im Bereich der Verpflegung, das gilt sowohl für kürzere als auch für längere Strecken. Einzig ein Willkommensgetränk gab es auf dem Flug nach Shanghai überraschend nicht. Auf meinem knapp über zwei Stunden langen Abendflug gab es allerdings ein vollwertiges Abendessen mit mehreren Gängen.
Entschieden habe ich mich dabei für die westliche Variante, bei der es eine sehr interessante Vorspeisen-Variation gab. Zum einen standen schon ein Salat und eine Suppe auf dem Tablett bereit.
Darüber hinaus gab es Jakobsmuschel, Parmaschinken und verschiedene Gemüsebeilagen. Nicht die übliche Auswahl, allerdings durchaus lecker.
Auch die zur Vorspeise servierte Brotauswahl wusste zu überzeugen.
Dasselbe gilt für das etwas kuriose Hauptgericht, ein sogenanntes Hamburger Steak.
Abgerundet wurde das Essen von der Wahl aus verschiedenen Eissorten von Häagen Dazs.
Alles in allem ein sehr gutes Essen, zumal schnell, freundlich und effizient serviert. Die Flugbegleiter waren dabei freundlich und aufmerksam, ohne zu aufdringlich zu sein. Genau so, wie man es von einer japanischen Airline erwarten würde.
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – das Entertainment
Auch in Hinblick auf das Entertainment ist Japan Airlines auf einem hohen Niveau unterwegs. Beispielsweise werden vor dem Start Zeitungen und Zeitschriften verteilt, darunter auch englische Optionen.
Ferner könnt Ihr natürlich auch auf den innerasiatischen Flügen das Entertainment-System nutzen. Dieses ist im Vergleich zum anderen Bordprodukt allerdings ebenfalls in die Jahre gekommen.
Die Qualität des Bildes ist schlechter, die Auflösung genauso. Auch die Auswahl von Filmen, Musik & Co ist nicht auf demselben Niveau wie im neuen Dreamliner oder auch in der Japan Airlines First Class, die Jan bei seinem Flug testen konnte.
Leider gab es auf meinem Flug zudem kein WLAN, sodass das Entertainment-Angebot im Vergleich zu anderen Jets in der Flotte doch ein wenig abfällt. Gerade auf der Langstrecke ist das Angebot im Vergleich zur Singapore Airlines Business Class oder der Thai Airways Business Class doch eher ausbaufähig.
Japan Airlines Business Class Boeing 787 – Fazit
Die Japan Airlines Business Class in der Boeing 787 ist leider nicht allzu toll, wenn Ihr einen der älteren Jets mit 2-2-2 Bestuhlung erwischt. Natürlich ist dies bei einem innerasiatischen Flug kein großes Problem, aber auf der Langstrecke ist das Produkt im Vergleich zur Konurrenz und anderen Jets der eigenen Flotte schon sehr enttäuschend. Besonders, dass sich die Sitze nicht zu einem komplett flachen Bett verstellen lassen und dass es kaum Privatsphäre gibt, ist ein Problem. Auch das Entertainment-System ist nicht mehr das Neueste, sodass nur die Verpflegung an Bord mich auf diesem Flug vollends überzeugen konnte – wohlgemerkt nur in Hinblick auf einen echten Langstreckenflug. Auf kürzeren Strecken innerhalb von Asien fliegt es sich auch in dieser Version der Japan Airlines Business Class absolut hervorragend!
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