Auf meinem Flug von Frankfurt über Addis Abeba nach Dubai durfte ich die Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 erleben. Mit kleineren Abzügen bietet Ethiopian einen zufriedenstellenden Komfort und ein angenehmes Gesamterlebnis. Warum das Bordprodukt meiner Meinung nach empfehlenswert ist, lest Ihr in diesem Review!
Ethiopian Airlines modernisiert derzeit seine Business Class Produkte. Ich durfte in den brandneuen Airbus A350 das neueste Bordprodukt mit Sitzen, die sich zu einem flachen Bett verstellen lassen, testen. Ethiopian nennt seine Business Class im Übrigen „Cloud 9“ und vermarktet dies als Mix aus Business und First Class Produkt. Die Business Class unterscheidet sich dabei kaum von der Ethiopian Airlines Business Class in der Boeing 787, die Moritz zuvor testen konnte!
Danke an unseren Gastautoren Julian für dieses Review!
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350 – die Buchung
Da ich mit zwei Monaten Vorlauf genug Zeit und Möglichkeiten für die Wahl meiner Flugverbindung hatte, entschied ich mich für einen Prämienflug über Miles and More mit Ethiopian Airlines in einer der neuesten Maschinen der Flotte – dem Airbus A350. Für 35.000 Meilen und unschlagbare Gebühren von circa 67 Euro flog ich von Frankfurt über Addis Abeba nach Dubai. Besonders bei Prämienbuchungen ist Ethiopian zu empfehlen, da diese Airline (noch) nur die anfallenden Steuern an die Passagiere weitergibt.
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350 – der Sitz
Ethiopian Airlines hat im Airbus A350 eine Business Class in einer 2-2-2 Bestuhlung mit insgesamt 30 Sitzen verbaut. Die Bestuhlung unterscheidet sich allerdings von anderen Konfigurationen dieses Typs, da die Sitze recht „gerade“ angeordnet sind.
Die Sitzpaare am Fenster sind jeweils leicht zu diesem hin angewinkelt, die Sitze in der Mitte sind leicht zueinander angewinkelt. Das Kabinendesign mit roten Sitzbezügen sowie grauen und hellgrauen Elementen macht einen frischen Eindruck und passt zum farbenfrohen Auftritt von Ethiopian Airlines.
Alle Sitze bieten ein komfortables Sitzgefühl in aufrechter sowie auch in der Lounge-Position. Das weiche Kopfteil und die gute Polsterung bieten zu jederzeit einen hohen Komfort. Die kleine Trennwand zwischen den Sitzen hingegen bietet nur ein Minimum an Intimität und sollte aus meiner Sicht etwas größer ausfallen.
Tatsächlich bietet die Cloud 9 Business Class von Ethiopian Airlines leider nur wenig Ablagemöglichkeiten. Da ich ungern meine Utensilien auf der Mittelkonsole zwischen den Sitzen verstaue, blieb zwangsläufig nur die kleine Ablage links hinten, neben dem Kopfteil (in aufrechter Position) Die kleine Tasche auf der rechten, inneren Seite des Sitzes bietet kaum mehr Platz, als für die darin bereits enthaltenen Zeitschriften und Sicherheitsmerkblätter. Leider fiel mir in Loungeposition zwischenzeitlich sogar meine Kopfhörerbox aus der Ablage hinter den Sitz, sodass diese bei weiterer Sitzbewegung unerreichbar gewesen wäre. Hier besteht definitiv noch Handlungsbedarf seitens der Airline. Die Qatar Airways QSuite bietet da im Vergleich beispielsweise ein Vielfaches der Ablagefläche.
Die Steckdosen, sowie die Entertainment-Bedienung befinden sich jeweils auf der Seite der kleinen Ablage am Kopf. Besonders an Gang-Plätzen ist dies aus meiner Sicht ungeschickt, da zum Beispiel ein Handy so offen liegt während des Ladevorgangs.
Der ausziehbare Tisch ist hingegen genau das, was man von ihm erwartet: stabil und großzügig gestaltet.
Die Steuerung des Sitzes ist durch ein Panel auf der Mittelkonsole möglich und funktioniert einfach und ohne größere Verzögerungen.
Einer der Kritikpunkte ist jedoch, dass der Sitz ziemlich eng ist. Da mir dies bereits im Vorfeld bewusst war, habe ich mich für einen Fensterplatz in der ersten Reihe entschieden. Hier ist der Fußraum wesentlich großzügiger gestaltet, als in den hinteren Reihen (wie Ihr auf den folgenden Fotos sehen könnt). Mit meinem gut 1,9 Meter hatte ich so keine Probleme hinsichtlich des Fußraums Entspannung zu finden.
Auch wenn die Sitze einen guten äußeren Eindruck machen, würde ich diese eher als gehobenes Mittelfeld bewerten, ähnlich wie etwa auch die Lufthansa Business Class. Besonders die Enge des Sitzes ist für mich die größte Schwäche. Dass man den Sitz hingegen zu einem komplett flachen Bett verstellen kann, wertet das Produkt auf.
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350– der Schlafkomfort
Ethiopian Airlines setzt den Airbus A350 mittlerweile auf vielen Flügen nach Europa ein. Trotz der kurzen Flugdauer von meist nur 5 bis 7 Stunden kann sich der Schlafkomfort durchaus sehen lassen. Besonders die Möglichkeit, die Sitze zu einem komplett flachen Bett verstellen zu können, verspricht zusätzliche Entspannung. Insgesamt kommt es aber nicht an den Schlafkomfort zum Beispiel der neuen Singapore Airlines Business Class im A380 heran.
Die Länge des ausgefahrenen Bettes war für mich kein Problem. Lediglich die Sitzbreite machte mir zu schaffen, da ich gern mit mit angewinkelten Knien schlafe. Wie eingangs bereits erwähnt, würde ich in jedem Fall einen Bulkhead-Sitz (also einen Sitz hinter einer Trennwand) bevorzugen, da der Fußraum wesentlich großzügiger gestaltet ist. Bereits beim Boarding lagen eine quitsch-grüne Decke und ein graues Kissen als Bettzeug zur Verfügung. Beide empfand ich als hervorragend und besonders die Decke als angenehm kuschelig.
Insgesamt habe ich in der Ethiopian Airlines Business Class mittelmäßig gut geschlafen, da mir der Sitz einfach zu eng war. Allerdings bin ich aber auch ein Seitschläfer, sodass dieser Kritikpunkt für viele von Euch nur mäßig relevant sein wird.
Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 – das Catering
Das Catering hat mich durchaus überzeugt. Vor dem Start wird wie üblich ein Willkommensgetränk (Orangensaft oder Champagner) serviert und heiße Handtücher gereicht.
Nach dem Start gab es ein weiteres Getränk und dann dauerte es für mein Empfinden recht lange bis zum Start des Services. Daraufhin wurde ein lokaler Snack serviert. Man hatte die Auswahl zwischen gerösteten Nüssen und Gerste oder runden, gebackenen „Keksen“, welche nicht schlecht schmeckten.
Es standen drei Vorspeisen, ein Salat, vier Hauptgerichte und fünf Desserts beim Abendessen zur Wahl.
Zuerst wurde der Tisch mit einer Tischdecke belegt, dazu gab es einen Brotteller sowie einen weiteren Teller mit Besteck, einer Serviette sowie einem Salz- und Pfeffersteuer.
Ich entschied mich bei der Vorpseise für den Lachs, der mit dem Salat serviert wurde. Insgesamt eine Vorspeise, welche mehr durch die Frische der Produkte überzeugen konnte, als die ausgefallene Zubereitung. (Foto leider unbrauchbar). Als Hauptspeise wählte ich den “Steamed Halibut” mit Gemüse & Kartoffeln. Insgesamt ein ordentliches Gericht, das zu überzeugen wusste.
Zum Abschluss entschied ich mich für die Fresh Fruits, welche sich als ein paar Trauben herausstellten. Zwar frisch, aber etwas einfallslos.
Da ich nicht wirklich hungrig war und eher Schlaf brauchte, verzichtete ich auf das Frühstück. Als ich morgens aufwachte, wartete jedoch eine kleine Überraschung auf mich: ein kleines Päckchen mit zwei Pralinen. Und die hatten es in sich: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber diese Pralinen empfand ich als wirklich gut.
Insgesamt war ich mit dem Catering bei Ethiopian Airlines durchaus zufrieden, wenngleich auch nicht vollends begeistert. Alles war gut, aber nichts war wirklich außergewöhnlich. Zudem war die Anrichtung teilweise nicht wirklich schön. Das Catering kann sich zwar sehen lassen, kann aber insgesamt nicht mit der Turkish Airlines Business Class mithalten.
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350 – das Entertainment
Des Entertainments-Angebot von Ethiopian Airlines bietet meine Meinung nach ein durchschnittliches Erlebnis. Vor dem Start wurden bei meinen Flügen internationalen sowie deutsche Zeitungen oder Zeitschriften angeboten.
Das Entertainment-System an jedem Sitz kommt mit einem mittelgroßen Bildschirm daher. Die Auflösung ist zufriedenstellend und die Bedienung über Touchscreen oder Controller einfach.
Hinsichtlich der Auswahl an Filmen, Serien und Musik kann man locker über die ganze Flugdauer etwas finden, das den eigenen Geschmack trifft. Sieht man hingegen nicht gern Filme auf Englisch, sollte man sich im Vorfeld ein paar Filme auf eigenen Geräten herunterladen.
Die bereitliegenden Kopfhörer sind nicht schlecht. Allerdings nehme ich auf allen meinen Flügen immer meine eigenen Kopfhörer (Bose WC 35II), da ich ungern auf die Geräuschunterdrückung verzichte. Insgesamt also ein zufriedenstellendes Entertainment, welches sich nicht mit Airlines wie Emirates messen kann.
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350 – die Annehhmlichkeiten
Die 30 Sitze der Business Class teilen sich bei Ethiopian Airlines vier Toiletten. Zwei davon im vorderen und weitere zwei im hinteren Bereich. Diese empfand ich als sauber und unspektakulär. Das kleine gelbe Amenity Kit hingegen, gefiel mir sehr gut. Besonders das praktische Design und die Möglichkeit, dies später als Duschbeutel nutzen zu können, finde ich super.
Der Inhalt war ordentlich und besteht aus (gelben) Socken, einer (gelben) Schlafmaske, Ohropax (orange), einem (gelben) Kugelschreiber, einem (gelben) Kamm, sowie einer Zahnbürste mit Zahnpasta, Lippenbalsam und einem Zahnstocher.
Insgesamt also ein absolut ordentliches Angebot für die Business Class.
Ethiopian Airlines Business Class Airbus A350 – Fazit
Die Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 gefällt mir besonders durch den einladenden Charme und die Freundlichkeit des Personals. Die Sitze sind zwar hochmodern, allerdings nicht mein Favorit. Für Flüge nach oder innerhalb Afrikas ist Ethiopian Airlines meiner Meinung nach dennoch eine gute Option. Lediglich der Flughafen Addis Abeba und die Lounge kann bei weitem nicht mit dem Bordprodukt mithalten.
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