Gesichtserkennung ersetzt Bordkarte – ein neuer biometrischer Service am Flughafen BER wurde vorgestellt. Wir haben uns das mal näher angeschaut.
In Berlin wurde gestern im Rahmen eines Pressetermins ein Gemeinschaftsprojekt der Lufthansa Group und des Flughafens Berlin-Brandenburg präsentiert. Demnach wird ein Gesichtsscanner namens “BER Traveller” einen schnellen Zugang zur Priority Sicherheitskontrolle ermöglichen. Bestimmte Passagiere benötigen so nicht mehr ihre Bordkarte. Hier die Details.
Nicht für alle Passagiere
Vor gerade mal sechs Monaten hat die Entwicklung des “BER Travellers” begonnen. Nun ist der biometrische Service am Flughafen Berlin-Brandenburg auch nutzbar. Per Gesichtserkennung soll man über eine separate Spur schnellen Zugang zur Priority Sicherheitskontrolle bekommen, um so die Reise einfacher zu machen. Zuvor musste man noch seine Bordkarte vorzeigen, doch dies fällt mit dem neuen Service nun weg.
Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit dem Flughafen BER so eine zukunftsweisende Technologie vorweisen können.
Heike Birlenbach, Head of Customer Experience Lufthansa Group
Voraussetzung, um den Service nutzen zu können, ist die einmalige Anmeldung und Registrierung der biometrischen Daten in der App des Anbieters FastID. Anschließend werden die Daten dort gespeichert, sodass Passagiere beim nächsten Durchlauf ohne Probleme die Priority Sicherheitskontrolle erreichen können. Der Prozess verläuft relativ einfach. So scannt der BER Traveller das Gesicht des jeweiligen Passagiers und gleicht dieses mit den hinterlegten biometrischen Passagierdaten aus der App durch FastID ab.
Angeboten wird der Service allerdings zunächst nur für HON Circle Member und Senatoren der Lufthansa Group und ihrem Vielfliegerprogramm Miles & More. Nach einem Jahr Probezeit wird dann geschaut, inwiefern sich der BER Traveller bei den Passagieren etablieren konnte. Zu einem späteren Zeitpunkt möchte man den neuen Service aber auch an weiteren Security Checkpoints und Gates anbieten, sodass der Service auch für Kunden ohne entsprechenden Vielfliegerstatus nutzbar wird.
Gibt es Sicherheitsbedenken?
Die persönlichen und biometrischen Daten der Passagiere werden dezentral in der App gespeichert. Bevor Reisende einen Flug antreten, entscheiden sie selbst, ob sie den Service nutzen möchten. Anschließend erfolgt eine verschlüsselte Übermittlung der Daten sowie der am Flughafen erstellten Fotos durch den BER Traveller an FastID. Diese Angaben werden jedoch nach dem Flug von FastID wieder gelöscht, sodass sie ausschließlich in der App der Fluggäste bleiben. Somit haben Passagiere die volle Kontrolle über die Daten, die sie jederzeit auch wieder löschen können.
We are the first airport in the world where your identity stands on your phone.
Thomas Hoff Andersson, COO Flughafen BER
Albert van Veen, Geschäftsführer der Firma FastID, hat zudem betont, dass man den Identitätscheck ausschließlich selbst nutzen kann, da anders als beim Scannen der Bordkarte die Nutzung bei anderen Personen nicht funktioniert.
[…] Mit FastID steht der Passagier im Mittelpunkt der Reise und ermöglicht ein Erlebnis voller Komfort und Sicherheit.
Albert van Veen, Geschäftsführer der Firma FastID
Fazit zu neuem Gesichtsscanner
Am Flughafen in BER wurde ein neuer Service vorgestellt. Der BER Traveller soll nun das Gesicht der Passagiere scannen und so einen schnellen Zugang zur Priority Sicherheitskontrolle ermöglichen. Doch zunächst können nur HON Circle Member sowie Senatoren der Lufthansa Group den Service nutzen. Auch am Flughafen in London Heathrow führte man bereits eine Gesichtserkennung bei der Sicherheitskontrolle und beim Boarding ein. Allerdings hagelte es dort heftig an Kritik. Ob das auch beim BER der Fall sein wird?