Gestern haben wir berichtet, dass airberlin alle Langstrecken sowie zusätzlich zwei innerdeutsche Strecken streicht. Die Hoffnung, dass sich die Tickets umbuchen lassen, hat sich nun zerschlagen. Wie aus einer Mitteillung an die Vertriebspartner hervorgeht, erlaubt airberlin keine Umbuchung mehr. Auch weitere Streckenstreichungen gehen aus der Meldung hervor.

Viele von den Streichungen der Langstreckenflüge von airberlin betroffenen Passagiere hatten bis zuletzt Hoffnung, ihre Tickets noch umzubuchen. Diese Hoffnung hat sich jetzt zerschlagen, wie aus einer Mitteillung von airberlin an Vertriebspartner hervorgeht. Darin heißt es in den Umbuchungsrichtlinien “Es gibt keine alternativen Flugverbindungen”. Demnach dürfen Vertriebspartner nicht auf andere Flüge von airberlin oder einer anderen Airline umbuchen. Diese Regeln finden auf alle Tickets, die mit einer 745-Ticketnummer (ausgestellt von airberlin), Anwendung.

Keine Umbuchungen mehr für Langstreckenflüge

Als bekannte wurde, dass die Langstrecke ab Berlin gestrichen wird, wurden seitens airberlin noch Umbuchungen auf die Flüge ab Düsseldorf angeboten. Mit der Streichung der Flüge in die Karibik und nun zuletzt aller Langstrecken steht allerdings fest: airberlin bucht generell nicht mehr um. Die Regelung, dass keine alternativen Flugverbindungen zur Verfügung gilt laut der airberlin Mitteillung für die folgenden Verbindungen ab dem jeweiligen Datum:

  • Düsseldorf – Los Angeles (alle Tickets)
  • München – Hamburg (Tickets mit Flugdatum ab 29. September)
  • München – Köln (Tickets mit Flugdatum ab 29. September)
  • Düsseldorf – San Francisco (Tickets mit Flugdatum ab 15. Oktober)
  • Düsseldorf – New York (Tickets mit Flugdatum ab 15. Oktober)
  • Düsseldorf – Fort Myers (Tickets mit Flugdatum ab 15. Oktober)
  • Düsseldorf – Miami (Tickets mit Flugdatum ab 15. Oktober)
  • Düsseldorf – Chicago (alle Tickets)
  • Düsseldorf – Toronto (alle Tickets)

Gleichzeitig gelten dieselben Regeln auch für alle zuvor gestrichenen Flüge und entsprechende Tickets (unabhängig vom Flugdatum):

  • Berlin – Abu Dhabi
  • Berlin – Chicago
  • Berlin – Miami
  • Berlin – New York
  • Berlin – Los Angeles
  • Berlin – San Francisco
  • Düsseldorf – Boston
  • Düsseldorf – Cancun
  • Düsseldorf – Curacao
  • Düsseldorf – Havanna
  • Düsseldorf – Orlando
  • Düsseldorf – Varadero
  • Düsseldorf – Punta Cana
  • Düsseldorf – Puerto Plata

Gleichzeitig weist airberlin darauf hin, dass auf einigen Flügen, die ebenfalls gestrichen werden, weiterhin Umbuchungen auf andere airberlin Flüge möglich sind. Das betrifft diese Strecken (Streichungen waren bislang noch nicht bekannt), die bislang teilweise von Alitalia im Wetlease bedient wurden:

  • Berlin – Rom Fiumicino (AB8700, AB8701, AB8704, AB8705)
  • Berlin – Mailand Linate (AB8730, AB8731, AB8734, AB8735, AB8738)
  • Berlin – Wien (AB8402, AB8405, AB8410, AB8413)
  • Berlin – Budapest (AB8266, AB8267)
  • Düsseldorf – Wien (AB8442/AB8438, AB8431)
  • Düsseldorf – Mailand (AB8740, AB8741)
  • Düsseldorf – Rom (AB8714, AB8715) – ab 14. Oktober

Wenn Ihr einen Flug mit einer der genannten Flugnummern ab dem 29. September habt, könnt Ihr eine Umbuchung auf einen anderen airberlin-Flug zur selben Destination anfordern, entweder über Euren Vertriebspartner (Online-Reisebüro) oder bei Direktbuchung direkt über die Hotline von airberlin.

Rückerstattungen nur für nach dem 15. August gebuchte Flüge

Sofern Ihr Euer Ticket vor dem 15. August, dem Tag der airberlin Insolvenz, gebucht habt, könnt Ihr leider auch keine Rückerstattung geltend machen. Das gilt unabhängig davon, wo Ihr das Ticket gebucht habt (direkt bei airberlin, im Online-Reisebüro oder einem stationären Reisebüro). Einzig, wenn Ihr Euer Ticket als Teil einer sogenannten Baustein- oder Pauschalreise gebucht habt, dürft Ihr Euch über einen sogenannten Sicherungsschein freuen. In diesem Fall ist des entsprechende Reisebüro, das Euch die Reise verkauft hat, gezwungen, Euch einen alternativen Flug zur Verfügung zu stellen.

Nachdem 14. August um 23:59 Uhr gebuchte Tickets können dagegen zur Erstattung direkt bei airberlin oder beim entsprechenden Vertriebspartner eingereicht werden. In diesem Fall erfolgt eine vollständige Rückerstattung. Der Grund für die sich unterscheidenden Regelungen ist das deutsche Insolvenzrecht, das eine Erstattung für vor der Insolvenz erworbene Tickets nicht erlaubt. Auch über das Vielfliegerprogramm topbonus bei airberlin gebuchte Flüge verfallen ohne Rückerstattung oder Entschädigung. Gleichzeitig bleiben mit topbonus Meilen bei Partnern gebuchte Tickets gültig.

Keine airberlin Umbuchung aus Kulanz

In den letzten Wochen zeigt sich airberlin bei Umbuchungen noch flexibel und erlaubte die Änderung der Flugdaten bei von Flugstreichungen betroffenen Passagieren. Diese Möglichkeit scheint seit gestern nicht mehr zu existieren, wie mehrere Bereichte an reisetopia zeigen. Selbst ein Passagier mit dem Platinum Status durfte nicht auf die Verbindung San Francisco – Düsseldorf (statt Los Angeles – Düsseldorf) umbuchen, obwohl entsprechende Verfügbarkeit gegeben war. Demnach müsst Ihr Euch darauf einstellen, dass auch maximale Flexibilität nichts bringt. Seid Ihr von einer Flugstreichung betroffen, solltet Ihr Euch um einen Ersatzflug bemühen. Ein Wunder scheint aktuell eher unwahrscheinlich. Auch andere Airlines haben bislang keine besonderen Angebote gemacht, um gestrandeten Passagieren der USA-Langstreckenflüge unterhalb der Regelpreise “aufzunehmen”.

Fazit zum Ende der Umbuchungen bei airberlin

Leider hatte sich dieses Schicksal bereits gestern abgezeichnet. Berichte an reisetopia, selbst von Statusinhabern, haben gezeigt, dass die Hotline keine Umbuchungen mehr vornehmen darf. Mit der Vertriebsmeldung ist dies nun auch offiziell bestätigt. Sofern Ihr eine Flug nach dem 14. Oktober auf der Langstrecke gebucht habt, müsst Ihr den Ticketpreis voraussichtlich abschreiben. Eine Ausnahme stellen nur Pauschalreisen mit Sicherungsschein und nach dem 14. August gebuchte Tickets dar. Dasselbe gilt für Tickets auf den Strecken von München nach Köln und Hamburg und retour.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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