Über den Titel dieser Reiseverrückt-Story musste ich lange nachdenken. Nicht zuletzt, weil sich sicherlich sofort viele kritische Stimmen äußern, welche die Wahl des Begriffs “HON” kritisieren werden. Nein, so “wichtig” bin tatsächlich nicht, aber lest selbst!

Für mich ist der Star Alliance Gold Status allen voran deshalb sinnvoll, weil er mir wichtige Vorzüge wie Lounge-Zugang, Priority Boarding, die Security Fast Lane und ähnliches bringt. Deshalb habe ich es mir bislang auch einfach gemacht und auf den Turkish Airlines Gold Status gesetzt. Dieser lässt sich mit “nur” 25.000 Meilen in einem oder 37.500 Meilen im Jahr requalifizieren. Da ich 2017 allerdings besonders viel und attraktiv auf der Langstrecke unterwegs war, wurden es am Ende signifikant mehr Meilen…

Auch bei Turkish Airlines gibt es einen “HON”

In der Vielfliegerszene spricht man gerne vom “Gyros Gold” oder analog vom “Döner Gold”. Gemeint sind hiermit die jeweiligen Senator-Äquivalente von Aegean Airlines oder Turkish Airlines, die man vergleichsweise einfach erreichen kann. Doch anders als bei Aegean gibt es bei Turkish Airlines noch mehr als den normalen Gold Status (der eigentlich Turkish Airlines Elite heißt), nämlich den Turkish Airlines Elite Plus Status. Man könnte jetzt vom “Döner HON” sprechen, aber das wäre weder angemessen noch würde es den Wert des Status richtig wiedergeben. Zwar handelt es sich wie bei der Lufthansa um den Status “über” dem Senator, dieser ist aber weder ähnlich schwer zu erreichen noch bringt er vergleichbare Vorteile.

Der Turkish Airlines Elite Plus Status bringt unter anderem zwei Business Class Upgrades

Kurz zusammengefasst liegen die relevanten Zusatzvorteilen gegenüber dem “normalen” Gold Status darin, dass man zwei Business Class Upgrades auf beliebigen Flügen (ein Upgrade gilt je für alle Flüge einer Richtung) nach Verfügbarkeit sowie Zugang zur Arrivals Lounge in Istanbul bei allen Flügen erhält. Ansonsten darf man sich auch darüber freuen, dass der Status noch einmal zwei Jahre gilt und man danach, sofern man die Kriterien nicht erfüllt, auf den Elite Status “fällt”. Dieser wiederum gilt dann noch einmal zwei Jahre, sodass man insgesamt sogar vier Jahre den Status hat. Genau das war eigentlich auch meine Hauptmotivation für diesen “HON”, der in Wahrheit gar keiner ist. Mit Zugang zu Lounges wie dem First Class Terminal in Frankfurt hat der Elite Plus Status nämlich nichts zu tun 😉

Genau 1.200 Meilen zu wenig für den Status

Ehrlich gesagt habe ich das ganze Jahr über nie über den Elite Plus Status nachgedacht, die zusätzlichen Vorteile sind schlichtweg auch nicht groß genug. Bei meinen zahlreichen Lufthansa Flügen in günstigen Klassen gibt es zudem sowieso keine Meilen bei Turkish Airlines. Durch eine Kombination aus meinem Trip nach Vietnam, einer verrückten Error Fare auf die Seychellen sowie weiteren Trips auf der Langstrecke hatte ich in der Qualifikationsperiode (diese entspricht nicht direkt einem Jahr, sondern immer rollierend 12 Monate) auf einmal 78.800 von 80.000 notwendigen Meilen). Ein großer Trip stand im Dezember nicht mehr an, sodass ich darüber nachdachte, wie ich die 1.200 Meilen auf der Kurzstrecke erreichen könnte. Das beste Angebot machte mir hier am Ende Aegean Airlines.

Aegean ist eine ideale Airline für einen Mileage Run in Europa

Die Fluglinie aus Griechenland bietet immer wieder etwas kuriose Flüge an: Ihr startet irgendwie in Zentraleuropa und fliegt auch wieder zurück nach Zentraleuropa, bezahlt aber weniger als für einen direkten Flug nach Griechenland. Verstehen muss man das nicht, nutzen kann man es aber. Für knapp 70 Euro entschied ich für einen Flug von Paris nach Berlin, da es keine passende Verfügbarkeit nach Düsseldorf gab. Eigentlich musste ich nämlich zu einem Geburtstag in Essen. Durch eine hohe Meilengutschrift bei Turkish Airlines in der niedrigen Buchungsklasse (75 Prozent) waren die notwendigen Meilen erreicht und ich durfte mich freuen, endlich ein falscher “HON” zu sein.

Ein wenig Komfort mit der InterContinental Bestpreisgarantie

Da ich den Trip nicht allzu stressig gestalten wollte, entschied ich mich zwischendurch noch für drei Nächte. Die erste davon habe ich im InterContinental Athen verbracht, die letzte im InterContinental Düsseldorf. Beide Hotels habe ich mir kurzfristig über die InterContinental Bestpreisgarantie kostenlos gesichert. Entsprechend günstige sollte dieser Mileage Run am Ende also werden. Beide Male gab es zudem noch Club Zugang und in Düsseldorf sogar eine Suite, wenngleich ich davon auf Grund meiner späten Ankunft nur wenig hatte.

Die IHG Bestpresigarantie hat mir auch noch zwei kostenfreie Übernachtungen gebracht

Zwischendurch in Berlin entschied ich mich noch für eine (für diesen aber nicht zwingend notwendige) Übernachtung im Hotel Palace Berlin, um die letzte Nacht für eine Leaders Club Freinacht zu sammeln.

Dazu noch ein günstiges Zugticket von Berlin nach Essen sowie eines von Düsseldorf nach Paris und der Trip war perfekt. Zumindest theoretisch.

Selbst Vielreisende sind nicht in jeder Hinsicht perfekt

Wir bezeichnen uns hier gerne als Reiseexperten. Das sind wir in gewissem Maße sicherlich auch. Machen wir deshalb keine Fehler? Nein. Auch bei meinem Trip, an dem ich in Berlin tatsächlich mal einen freien Morgen hatte und entspannt gefrühstückt habe, sollte ich mich ein wenig blamieren. Ich nahm entspannt etwa 20 Minuten vor Abfahrt am Hauptbahnhof eine S-Bahn vom Zoo zu eben jenem. 5 Minuten später war ich auch am Hauptbahnhof und sah einen Zug nach “Düsseldorf Hbf via Essen Hbf” und war auf Grund Gleis und Abfahrtszeit (“jetzt”) etwas verwirrt. Ich entschied mich dennoch den Weg dorthin zu gehen und sah tatsächlich meine Zugnummer. Auf den Knopf für die Tür zu drücken brachte aber nichts mehr. Der Zug begann genau in diesem Moment langsam loszurollen. Timing ist alles!

Auch selbsternannte Reiseexperten verpassen mal einen Zug

In diesem Moment war ich ein wenig verwirrt. Langsam dämmerte mir aber, dass ich irgendwann eine E-Mail bekommen hatte, die ich aber ein wenig ignoriert hatte. Eine kurze Recherche später sah ich: Durch Bauarbeiten hatten sich die Abfahrtszeiten meines Zuges verändert und siehe da: Die neue Abfahrtszeit lag 15 Minuten früher. Vor der Fahrt hatte ich noch in den DB Navigator geschaut, doch genau hier werden die Daten nicht aktualisiert. Immerhin: Im Reisezentrum war man äußerst freundlich und stellte mir problemlos ein neues Ticket für den nächsten Zug aus. Lag der Fehler am Ende bei mir? Vermutlich, aber die Technik der Bahn lässt mich dennoch manchmal verzweifeln. Als Tipp für die Zukunft: Checkt noch einmal Eure E-Mails bevor Ihr Euch auf den Weg zum Bahnhof begebt – manchmal lohnt sich das.

Fazit zu meinem kleinen Umweg von Paris nach Essen

Eigentlich will ich keine großen Mileage Runs mehr machen (ich bin einfach zu alt ;)), in diesem Fall konnte ich aber nicht widerstehen. 70 Euro für zwei Business Class Upgrade Voucher und zwei Jahre länger den Star Alliance Gold Status erschienen mir einfach als ein unschlagbares Angebot. Durch die kostenfreien Hotels war die Reise am Ende nur minimal teurer als ein direktes Ticket von Paris nach Essen – gelernt habe ich bei der Reise dank meines Fauxpass in Berlin zudem auch noch etwas. Manchmal ist ein kleiner Umweg so schlecht also nicht!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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