In unserer Rubrik “On This Day In Aviation History” wagen wir einen Blick in die Vergangenheit und beleuchten die Meilensteine der zivilen Luftfahrt-Historie, aber auch die weniger erfreulichen Augenblicke.

Täglich berichten wir von den wichtigsten Nachrichten und neuesten Errungenschaften der zivilen Luftfahrt. Vor allem im vergangenen Jahr hat sich das Treiben am Himmel deutlich verändert. Airlines, die uns gestern noch durch die Welt flogen, müssen heute ums Überleben kämpfen. Auch deshalb hat man sogenannte Luftfahrtallianzen wie die Star Alliance gegründet. Wir wagen in der Rubrik “On This Day In Aviation History” einen Blick zurück zum Gründungstag der ersten Luftfahrtallianz, welcher mit dem 14. Mai 1997 in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

Der 14. Mai 1997

Die Star Alliance ist heute nicht nur die größte Luftfahrtallianz der Welt – sie gilt auch als Vorreiter für eine neue Form der Zusammenarbeit in der Branche. Am 14. Mai 1997 wurde die weltweit erste Luftfahrtallianz von lediglich fünf Fluggesellschaften gegründet und sollte die Branche damit nachhaltig prägen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Air Canada sowie United Airlines aus Nordamerika, Lufthansa sowie SAS Scandinavian Airlines aus Europa und Thai Airways aus Asien. Die Zeremonie fand auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens statt, der heutigen Hauptzentrale der Star Alliance. Anlässlich zur Feier wurden eine Boeing 747-400 von Thai Airways, eine Boeing 777-200 von United Airlines, eine Boeing 767-300 von SAS und je ein Airbus A340-300 von Air Canada und Lufthansa zu einem fünfzackigen Stern angeordnet, dem Logo der Luftfahrtallianz.

Ziel der Star Alliance war und ist es, die Effizienz sowie Präsenz der einzelnen Fluggesellschaften zu steigern. Dafür stimmen die Fluggesellschaften ihre Streckennetze aufeinander ab. Dadurch profitieren Reisende von einer größeren Auswahl an Destinationen und Flugverbindungen, ohne diese einzeln buchen zu müssen. Zudem sind Umsteigeverbindungen durch die gemeinsame Verwendung von Terminals aufeinander abgestimmt und damit auch für den Passagier deutlich angenehmer und leichter. Außerdem werden die jeweiligen Angebote, wie Vielfliegerprogramme, vereinheitlicht und untereinander akzeptiert. Die Fluggesellschaften profitieren dabei von einer einheitlichen Planung. Neue Flugzeuge und Bestellungen von Einzelteilen sind im Verbund deutlich einfacher und meist kostengünstiger zu organisieren.

Die Mitglieder

Nach heutigem Stand besteht die Star Alliance aus 26 Mitgliedern weltweit. Vor der Pandemie konnte die Allianz um die 18.500 tägliche Abflüge verzeichnen. Dabei konnten mit fast 4.700 Flugzeugen 641,1 Millionen Passagiere befördert werden. Mit 1.330 Destinationen in 192 Ländern bietet die Star Alliance nicht nur das größte Streckennetz aller Luftfahrtallianzen, sie ist damit in fast allen Ländern der Welt vertreten.

Zu den Mitgliedern in Europa zählen die folgenden Fluggesellschaften:

  • Aegean Airlines
  • Austrian Airlines
  • Brussels Airlines
  • Croatia Airlines
  • LOT
  • Lufthansa
  • SAS Scandinavian Airlines
  • Swiss
  • TAP Air Portugal
  • Turkish Airlines

In Nord- und Südamerika zählen die folgenden Airlines dazu:

  • Air Canada
  • Avianca
  • Copa Airlines
  • United Airlines

In Asien und Ozeanien gehören die folgenden Fluggesellschaften zur Allianz:

  • Air China
  • Air India
  • Air New Zealand
  • All Nippon Airways
  • Asiana Airlines
  • EVA Air
  • Shenzhen Airlines
  • Singapore Airlines
  • Thai Airways

Und in Afrika gehören diese Fluggesellschaften zur Star Alliance:

  • Egypt Air
  • Ethiopian Airlines
  • South African Airways

Gegenwärtig sind keine neuen Mitglieder bestätigt. Lediglich die brasilianische Fluggesellschaft Azul könnte als neues Mitglied bald vorgestellt werden.

Die Zentrale

Die Zentrale der weltweit größten Luftfahrtallianz befindet sich derzeitig noch in Frankfurt. Vom Hauptsitz in Frankfurt aus werden nun seit 25 Jahren diverse Aktivitäten wie etwa Infrastrukturmaßnahmen, Kommunikationsinitiativen oder die Einführung neuer Services koordiniert. Doch seit geraumer Zeit wird über einen neuen Standort diskutiert.

Dabei war London ein sehr aussichtsreicher Kandidat, aber auch andere Städte wie Brüssel, Los Angeles oder Zürich waren im Gespräch. In Frankfurt versuchte man unterdessen, die Allianz zu halten, denn auch wenn sie mit gerade einmal 60 Mitarbeitern kein großer Arbeitgeber ist, so schwingt einiges an Prestige mit. Viele Politiker, aber auch der Flughafen Fraport, haben daher immens um einen Verbleib in der Stadt am Main geworben.

Teilweise scheint dies nun auch geglückt zu sein. Nach einigem Hin und Herr soll mittlerweile feststehen, dass ein neues Büro in Singapur zwar eröffnen soll, ein Teil der Arbeitsplätze in Frankfurt aber erhalten bleiben würden. Inwiefern die Umsetzung erfolgt, war zunächst noch nicht klar. Mittlerweile soll feststehen, dass am neuen Standort Singapur ein Exzellenzzentrum aufgebaut werden und den globalen Charakter der Allianz bestärken soll. Das ließ die Allianz nach einer Mitgliederversammlung mit allen 26 Fluggesellschaften verlauten.

Wirklich mehr Details wurden im vergangenen Jahr zu den Plänen jedoch nicht veröffentlicht. Die Befürchtungen einiger der Mitarbeiter der Star Alliance könnten damit dennoch wahr werden – sie könnten damit abgezogen werden. Dass die Star Alliance sich auf Singapur festlegt, kommt dabei nicht von ungefähr. Die beiden starken Mitglieder Lufthansa und Singapore Airlines betreiben in der Stadt bereits ein Innovationszentrum. Hier soll auch das neue Büro der Star Alliance einziehen.

Die Vorteile

Wie schon eingangs erwähnt, profitieren nicht nur die Fluggesellschaften, sondern vor allem auch die Passagiere von einer Luftfahrtallianz. Passagiere können Flüge zur Wunschdestination beliebig über eine Airline buchen und müssen dabei nicht mehrere einzelne Buchungen vornehmen. Zudem können sie sich auf abgestimmte Flugpläne und Umsteigeverbindungen verlassen. Außerdem ist der Service aufeinander abgestimmt.

Passagiere können Prämien- und Statusmeilen für alle Vielfliegerprogramme der Star Alliance Mitglieder mit nur einer Vielfliegerkarte sammeln und dabei den sogenannten Star Alliance Silver- oder Gold-Status erreichen. Dabei können alle Passagiere, sowohl Basis- als auch Statusmitglieder, einen gewissen Service erwarten. So werden die verschiedenen Status-Level untereinander akzeptiert. Das wiederum bedeutet, dass Vielflieger bei jeder Airline die gleichen Vorteile erwarten können.

Reisende mit dem Star Alliance Silver Status dürfen sich dabei auf Wartelisten-Prioritäten für Reservierungen sowie am Flughafen verlassen. Erst mit dem Star Alliance Gold Status werden die Vorteile jedoch so richtig interessant. Gold-Status-Inhaber dürfen sich auf Priorität beim Flughafen Check-in und der Sicherheits- sowie Einreisekontrolle, zusätzliche Freigepäckmengen, Lounge-Zugang und eine bevorzugte Behandlung beim Boarding und Gepäckabfertigung freuen.

Ein ganz besonderer Platz in der Geschichte

Die Star Alliance wurde heute vor 25 Jahren gegründet und prägte die zivile Luftfahrt nachhaltig. Infolgedessen wurden weitere Allianzen gegründet, die alle das gleiche Ziel verfolgen: effizienter operieren und Synergien nutzen zu können. Seither ist sie zur größten Luftfahrtallianz der Welt herangewachsen. Vor allem in schweren Zeiten ist der Zusammenhalt wichtig. Ein weiterer Vorteil, welcher ein solches Bündnis mit sich bringt. Von daher gebührt der Star Alliance Beachtung – die erste Luftfahrtallianz der Welt hat einen Platz in der Rubrik “On This Day In Aviation History” verdient.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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